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Bremen und der Rest der Welt


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt den Hauptbahnhof in Bremen und den Weg nach Asien.

Am vergangenen Sonntag gab es gleich eine ganze Menge großer Schlagzeilen. In Bremen stand die Landtagswahl an, in der Türkei wurde ebenfalls gewählt und dann tourte auch noch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj durch Deutschland. Da konnte es schnell et-was unübersichtlich werden, wobei es auch einen spannenden, gemeinsamen Nenner gab. Schaute man sich zu den genannten politischen Ereignissen in der Blase in Deutschland um, wo die Medienhelfer der Dauermachthaber den Ton angeben, wurde so schnell deutlich, wer nicht auf dem ausbeuterischen und imperialistischen Kurs der ablehnungswürdigen Europäi-schen Union (EU) wandelt, soll ein Radikaler, ein Rechter oder  ein Islamist sein, was gerne von den meist immer gleichen, vermeintlichen Experten versucht wurde zu untermauern. Natürlich wurde dies ziemlich schnell, ziemlich langweilig, da es einfach zu durchschaubar ist. In Bremen, wo man jetzt auf 80 Jahre SPD-Herrschaft zusteuert und schon seit Jahrzehnten weiß, wo dies den Zwei-Städte-Staat hinführt, schwurbelten die Dauermachthaber, was an der Weser eben ganz besonders zutreffend ist, etwas von Gesprächen mit demokratischen Kräf-ten, welche man führen wolle. Da die Alternative für Deutschland (AfD) gar nicht erst antreten dürfte, sieht man, dies richtet sich offensichtlich gegen alle Kräfte im Parlament, die nicht dem Club der Dauermachthaber angehören. Hoch im Norden feierte sich dieser natürlich wieder weitestgehend fleißig selbst. Längst ist es  nur noch nervend und anstrengend, wenn sich Minder-heiten auch noch so verhalten. Die Mehrheit der Wahlberechtigten hat sich, wie üblich, entweder ganz verabschiedet und nimmt an solchen Wahlen, aus gutem Grund, erst gar nicht mehr Teil oder vergibt die Stimme außerhalb des angesprochenen politi-schen Spektrums. Über die Mehrheit der Wahlberechtigten hört man dann immer wieder, dass sie all dies nicht verstehen wür-den. Man darf doch vom genauen Gegenteil ausgehen. Die Mehrheit hat langsam eben verstanden, wie schädlich die Politik der Minderheit für sie ist.  Wenn die Staatsmedien, immer auch gerne die ARD, dann wieder ganz frech davon sprechen, dass die ablehnende Mehrheit überfordert und verunsichert sei, wundert man sich nicht, warum man auch dort von Medienhelfern der Dauermachthaber sprechen muss.  Dazu passte auch wieder das Geschwurbel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), wozu es gleich noch mehr geben wird, in Sachen Ukrainekrieg und wie viele Menschen in Deutschland diesen Stellvertreterkrieg un-terstützen würden. Der Anteil wird bald noch kleiner, wenn die Menschen verstehen, dass dies die Preise treibt, die Wohnungs-not so immer größer wird, von den bekannten Problemen mit der Infrastruktur ganz zu schweigen. Es bleibt eben immer die Frage, wohin das hart erarbeitete Kapital des Volks verschoben wird.

Türkei soll auf EU-Kurs gebracht werden

Schon lange streckt die EU mit ihrem Imperialismus die Fühler auch immer weiter in den asiatischen Raum aus. Ein Schelm, wer in einem solchen Kontext an Großmachtfantasien denkt. Einen wichtigen Brückenkopf stellt dabei natürlich die Türkei dar. Dafür muss man allerdings Recep Tayyip Erdogan loswerden. So verwunderte es auch nicht, wie massiv in Deutschland, wo es immer-hin einen nicht zu unterschätzenden Pool an Wahlberechtigten gibt, im bereits kritisierten Teil der Medien, gegen Erdogan ge-schossen wurde. Bei Phoenix hieß es am Montag auch ganz offiziell, dass der Westen Erdogan loswerden wolle. Dies kennt man schon länger von Wladimir Putin in Russland, wo es ähnliche Gedankenspiele gibt. Wenn man nun bei n-tv auch noch suggeriert, dass Erdogan einen nicht gerechtfertigten Vorwurf westlicher Einflussnahme auf die Türkeiwahl ins Spiel gebracht hätte, wird es natürlich absurd. Es ging im Vorfeld dieser Wahl genau darum. Dazu passte ebenso, wie enttäuscht man am Montag über das verhältnismäßig gute Abschneiden von Erdogan war, hatte man sich offensichtlich in dieser Echokammer doch mehr Erfolg er-hofft und nicht nur eine Stichwahl, die nun in knapp zwei Wochen ansteht. Da passte es auch sehr gut ins Bild, dass man immer wieder auf die Rolle der staatstreuen Medien in der Türkei hinwies. So etwas von Seiten der Staatsmedien in Deutschland, wo man vor jeder Wahl eigentlich fast nur die Dauermachthaber zu Wort kommen lässt bzw. andere Kräfte nur beschimpft und be-kämpft, ist an Hohn kaum noch zu überbieten. So sprach man bei den Bremer Wahlgewinnern, wenn man die Zunahme an Wählern zur Grundlage macht, den Bürgern in Wut (BIW),  von einer Partei, von der man zuvor außerhalb Bremens noch nie etwas gehört hätte. Dies ist richtig und dafür gibt es die gerade genannten Gründe. Würde dieser spezielle Teil der Medienwelt, die Unabhängigkeit und Neutralität an den Tag legen, wofür die Menschen teures Geld in Form der Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag bezahlen müssen, würde die politische Landschaft in Deutschland wohl auch wesentlich anders aussehen. Da versteht man ebenso, warum sie, wie auch der Rest dieser Medienvertreter, auf immer größere Ablehnung stoßen. Man darf nun gespannt sein, wie es in der Türkei weitergehen wird und da muss man den Fokus auf Jahre richten und nicht nur auf die nächsten Wochen. In Bremen hingegen sieht dies anders aus, da wird man wohl einfach weitermachten, wie all die Jahrzehnte zuvor. Die Menschen dort wissen, was dies für die Lösung ihrer Probleme bedeutet, sie werden weiterhin nicht angemessen ge-löst werden.

Nächster Teil der großen Ukraine-Show

Wie angesprochen, stand der vergangene Sonntag auch ganz im Zeichen des Krieges in der Ukraine. Ein Krieg, den fast ein Jahrzehnt lang kaum jemand interessierte. Erst mit der Ausweitung im Februar des letzten Jahres machte man daraus die große Show, mit der man in der vielzitierten Blase nun täglich, immer gerne mit nicht verifizierten Nachrichten, berieselt wird. Dabei wird ebenfalls das bereits ausführlich beschriebene Bild bedient, schließlich steht dabei vor allem die EU-Osterweiterung im Fokus, womit sich der Westen schon weite Teile des Ostblocks und sogar der ehemalige Sowjetunion einverleibt hat. Große Teile Berlins wurden am Sonntag daher zum Sperrgebiet, konnte man doch scheinbar nur so das Bild verkaufen, welches es im Inter-esse der Dauermachthaber zum Besuch von Selenskyj gab. Da muss, wenn es sonst nicht passt, die Öffentlichkeit eben weitest-gehend ausgeschlossen werden, was für sich selbst spricht. Flankiert wurde dies natürlich wieder mit den hinlänglich bekannten Experten, wie Prof. Thomas Jäger. Er wirkt schon, wie ein großer Kriegstreiber und bekommt bei n-tv regelmäßig eine Plattform geboten. Wenn er von der Ausweitung Russlands gen Westen schwurbelt und dabei die Fake News mit verbreitet, dass der Krieg im letzten Jahr begonnen hätte, ist dies schon beängstigend im Kontext Wissenschaft. Natürlich merkte man bei seinem Vortrag schnell, wo die Reise tatsächlich hingehen soll und man war so gar nicht überrascht, dass es wieder die Zeitenwende war, womit eben, man kann es nicht oft genug erwähnen, die Zwangstransformation hin zum Ökoraubtierkapitalismus durchgedrückt wer-den soll. Wie angedeutet, war da auch Kanzler Scholz (SPD) wieder ganz auf Linie. So setzt sich die Politik der Unwahrheiten, was viele Menschen schlichtweg Lügenpolitik nennen, fort. Ein Kurs, den vor allem auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) etabliert hatte. Da schließt sich dann der Kreis zur Wahl in Bremen, da die Menschen all dies einfach satt haben. Genau dies machten die Zahlen zu den Wahlen dort vor allem wieder deutlich. Was zeigt, warum ein Kurswechsel dort ebenso unausweichlich ist, will man weiterhin auf dem Pfad der Demokratie wandeln, wo eben die Mehrheit bestimmt und nicht die Minderheit. Scholz (SPD) ging auch auf mutmaßlich entführte Kinder im angesprochenen Krieg ein. Selenskyj hatte diesen Inhalt zuvor schon bei Papst Franziskus angesprochen. Ob der Papst in Sachen Schutz von Kindern der richtige Ansprechpartner ist, muss man allerdings bei der jüngste Geschichte der Kirchen maximal bezweifeln. Nach Berlin ging es für Scholz (SPD) und Selenskyj in Aachen weiter, wo es den Karlspreis fürs ukrainische Volk und den Präsidenten gab. Nur gut, dass einen, nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Kriegstreiber und ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, in dieser Hinsicht nichts mehr irritiert. Zu Selenskyj sei noch kurz erwähnt, dass auch er es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt. Wenn er von der Unabhängigkeit seines Landes schwadroniert, sich aber eben dem Imperialismus der EU beugen will, relativieren sich die angeblich so wichtigen Unabhängigkeitsbestrebungen doch direkt deutlich. Im Ganzen hat der Sonntag unterm Strich ge-zeigt, in was für einer riskanten Lage der Westen längst angelangt ist und man wohl noch mit Schlimmerem rechnen muss.


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