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Metallica - Immer wieder die 42


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt einen Zusammenschnitt verschiedener Elemente des Covers von „72 Seasons“ von Metallica.

Es ist das Frühjahr der grandiosen Alben und man sagt, wenn die Generalprobe daneben geht, wird danach alles gut. Dies scheint zu passen. „Songs Of Surrender“ von U2 war wohl die gefloppte Generalprobe und seitdem ging es steil nach oben. Eine Woche später schon erschien „Memento Mori“, ein echter Meilenstein von Depeche Mode. Am vergangenen Freitag war es dann soweit und endlich erschien mit „72 Seasons“ das elfte Studioalbum von Metallica. Zählt man „Lulu“ mit Lou Reed aus 2011 dazu, wäre es das zwölfte Studioalbum. 42 Jahre mit den Jungs aus Kalifornien und da ist dann auch wieder die 42, die Antwort auf alle Fragen. Die 72 Seasons beziehen sich auf die prägenden ersten 18 Lebensjahre, was bei einem Quartett eben 72 ergibt. Man kann es aber auch über die vier Dekaden angehen in denen sie Alben veröffentlichen, denn im Sommer vor genau 40Jahren erschien das Erstlingswerk „Kill `Em All“. Glänzte die Band zuletzt vor allem mit bahnbre-chenden Box-Sets und der genialen „Blacklist“, wartete man natürlich wieder auf wirklich Neues und dies bekommt man nun mit voller Wucht präsentiert. Zwölf neue Songs, der längste dabei fast zwölf Minuten lang, bieten ein wirkliches Feuerwerk für alle wahren Fans. Wie hier schon beschrieben, hat sich auch bei Metallica zuletzt der große Ausverkauf immer mehr ausgebreitet. Wie ebenfalls schon bei Depeche Mode kritisiert, gibt es auch zu diesem Album wieder viel Gedöns im Umfeld, was solche Bands, solche Alben eben einfach nicht nötig haben, da sie inhaltlich ganz groß sind und einfach musikalisch überzeugen. Am Anfang fühlte ich mich vor allem an „St. Anger“ erinnert, diese Wucht, das Brachiale, was natürlich wieder viel von Lars Ulrich an den Drums forciert wird. Es ist aber sehr viel mehr, es ist einfach Metallica pur, wie man es kennt und braucht. Es ist definitiv der nächste Meilenstein in diesem Frühjahr. Kurz gesagt, es rockt wirklich ordentlich und dies ganze 77 Minuten lang. Hätte man es ganz rund machen wollen, hätte man sich fünf Minuten sparen können und hätte dann auch noch 72 Minuten gehabt. Mir fallen aber nicht im Ansatz fünf Minuten ein, welche man hätte streichen sollen, was auch wieder sehr viel über dieses grandiose Album aussagt. Leider fehlt auch dort etwas angemessenes Limitiertes, eine Bonus-CD oder irgendwas in dieser Richtung. Dieses Thema, samt Hype in Sachen Vinyl, wird noch einmal ganz allgemein in einem eigenen Bericht behandelt. Bis dahin drehe ich wieder auf und genieße einfach nur Metallica, nach über 40 Jahren noch immer mit voller Überzeugung. Das Frühjahr ist damit aber noch lange nicht vorbei und hier stapeln sich noch einige Silberlinge, die viel Freude versprechen. Jetzt aber erst einmal wieder die gewohnte Tracklist.

72 Seasons

72 Seasons
Shadows Follow
Screaming Suicide
Sleepwalk My Life Away
You Must Burn!
Lux Aeterna
Crown Of Barbed Wire
Chasing Light
If Darkness Had A Son
Too Far Gone?
Room Of Mirrors
Inamorata


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