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Metallica und der Ausverkauf


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt ein schwarzes M72 auf gelben Grund.

Das Sterben der Stars geht leider auch zum Jahresbeginn gleich weiter. Zuerst machte der Tod der Legende Jeff Beck (1944-2023), einer der fünf besten Gitar-risten auf diesem Planeten überhaupt, letzte Woche die Runde und dann verstarb auch noch die Tochter von Elvis (1935-1977), dem King. Lisa Marie Presley (1968- 2023), die auch kurzzeitig mit Michael Jackson (1958-2009) verheiratet war, wurde nur 54 Jahre alt. Kommen wir aber nun zu besseren Nachrichten, welche dieses Jahr bereithält. Es dauert nicht mehr sehr lange und dann erscheint mit „72 SEASONS“ das 11. Studioalbum von Metallica, wenn man „Lulu“ unberücksichtigt lässt, da es ein ganz eigenes Projekt war. Vom „Black Album“ bis zur Zerstörung des ursprünglichen Napster, gab es immer wieder den Vorwurf der völligen Kom-merzialisierung bei den Jungs aus Kalifornien. Vielfach waren diese Vorwürfe aber einfach nur vom Neid getrieben. Später je-doch wurde es zum Beispiel im Bereich Merchandise immer krasser, so gibt es längst Whisky und einiges mehr von Metallica, was schon Fragen aufwerfen kann. Mit der Kooperation mit Engelbert Strauss krönte man all dies zuletzt und man muss sich mittlerweile schon fragen, was wohl noch alles folgen wird? Nicht zu vergessen sind die Neuauflagen der ersten fünf Alben, was noch fortgesetzt wird, womit man auch verhältnismäßig einfach Einnahmen generieren kann. Genau an diesem Punkt wird es interessant, denn was die Box-Sets angeht, die es zu den jeweiligen Neuauflagen gibt, heben sich diese doch sehr positiv von vielen ähnlichen Produkten ab. Ganz davon abgesehen, dass dabei natürlich vor allem die Musik im Fokus steht und nichts anderes. Somit kann man an dieser Stelle nicht wirklich von Ausverkauf sprechen. Am Ende füllt man damit nur die Zeit zwi-schen den Alben, was andere Bands ebenso machen. Ein Paradebeispiel dabei bleiben Depeche Mode, die übrigens dieses Jahr mit „Memento Mori“ ebenfalls mit einem neuen Album aufschlagen. Das nach dem viel zu frühen Tod von Andrew Fletcher (1961-2022) verbliebene Duo, wird sich dazu bestimmt ebenfalls einiges einfallen lassen. Um bei den ganz großen zu bleiben, richtet sich der Blick kurz noch auf U2, wo man ebenfalls ganze Bücher über die Entwicklung der Band und vor allem über die von Frontmann Bono Vox schreiben könnte. Sie sind im Frühjahr ebenfalls mit etwas Neuem am Start, womit sich wiederum der Kreis zu feinen Box-Sets schließt, denn auch diese wird es zum neuen Album geben. „Songs Of Surrender“ bietet dabei 40 ihrer Hits aus fast 50 Jahren Bandgeschichte, die neu interpretiert wurden, da muss man wohl von einem Highlight sprechen. Zurück zu Metallica und dem kommenden Album, was wieder ein gesamtes Konzept mit einer ganz besonderen Konzertreihe geben wird. Damit ist zu vermuten, dass danach eine Live-Veröffentlichung folgt, bevor dann wahrscheinlich das nächste Box-Set im Kontext der angesprochenen Neuauflagen der alten Alben erscheinen dürfte, wo im Hintergrund schon länger fleißig dran gearbeitet wird. „Lux /Eterna“, die erste Single des neuen Albums, überzeugte dann direkt auch schon wieder. So muss man wohl resümieren, sollen sie doch verkaufen, was immer sie wollen und wohl auch können, so lange das Musikalische nicht darunter leidet und dies scheint aktuell auch wieder nicht der Fall zu sein.


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