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Das Kirmeswochenende


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt die Dippemess in Frankfurt am Main.

Eigentlich stand bei mir am vergangenen Wochenende der endgültige Saisonauftakt 2023 für meine tolle Kooperation in Sachen Kirmes mit Der Komet an, was allerdings, aus den bekannten Gründen, für mich erst etwas verspätet kommen wird. Zwischen einem erwartungsgemäß eher unterirdischen Jahresauftakt der DFB-Elf und einem Viertelfinale in einem DFB-Pokal, der bisher auch eher Wünsche offen ließ, ging es am Wochenende in der Bundesliga weiter. Eigentlich konnte man viel von diesem Spieltag erwarten, hinzukamen wieder ordentliche Spielansetzungen und so ging es Freitagabend, pünktlich zum Start der legendären Dippemess, am Main zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfL Bochum los. Die SGE gab gleich Vollgas und hatte eigentlich alles ganz gut unter Kontrolle, dies ist aber eben nicht immer alles, was zählt. Nach einer knap-pen Viertelstunde war es dann passiert und es stand 0:1, eigentlich unfassbar. Allerdings dauerte es keine zehn Minuten und ein klarer Foulelfmeter für die Eintracht stand an und schon hieß es 1:1. Kirmes somit nicht nur vor der Eissporthalle in Frankfurt, wobei zur Wahrheit auch gehört, dass es danach bis zur Pause ohne weitere Treffer etwas dahinplätscherte. Das Üble an diesem Spieltagsauftakt war, es wurde nicht mehr besser und der zweite Durchgang war eigentlich ein Komplettausfall, womit das 1:1 auch ganz am Ende noch stand. Ein großer Erfolg für Bochum, während für Frankfurt so nur die Dippemess zum Feiern blieb. Endlich wieder ein voller Samstagnachmittag, da kann man dann auch mal mit RB Leipzig beginnen, die den FSV Mainz 05 zu Gast hatten, der noch nie in Sachsen siegen konnte. Kurz bevor die ersten zehn Minuten erledigt waren, stand es mit dem zweiten Samstagstreffer aber schon 0:1. Dies hielt bis zur Halbzeit und war auch wirklich verdient. Passend dazu bauten die Mainzer nach der Pause mit dem 0:2 die Führung auch recht früh weiter aus und ließen sich nicht viel Zeit bis zum soliden 0:3-Endstand. Übrigens, Timo Werner machte exakt so weiter, wie schon in der Länderspielpause, was zur Frage führt, was er noch in der Nationalmannschaft zu suchen hat? Klarheit erwartete man zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfB Stuttgart. Nach über einer halben Stunden dann das 0:1aber die ablehnungswürdige Technik hatte etwas dagegen und kassierte das Tor. Dies bedeutet etwas später dann den 0:0-Halbzeitstand. Nach der Pause war dann das 1:0 geschafft, obwohl die Schwaben bis dahin näher dran waren. In der 65. Minute ein kassierter Treffer, der dann vom Kölner Keller zum 2:0 gegeben wurde und unmittelbar danach ein Eigentor zum 3:0, womit sich die erwartete Klarheit doch noch deutlich zeigte. Ganz zum Schluss noch ein Abseits-treffer der Stuttgarter, womit es am Ende beim 3:0 blieb.

Wenn der Fußball nichts mehr bedeutet

Nochmal ein Club aus der Hauptstadt und wieder erwartete man Klarheit, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen, es war die Partie zwischen dem SC Freiburg und Hertha BSC Berlin. Eine torlose erste Hälfte sprach allerdings so gar nicht für Klarheit. Im zweiten Durchgang ein Freistoß für die Breisgauer und mit dem 1:0 endete die Torlosigkeit an der Dreisam. In der beginnenden Schlussphase dann tatsächlich der 1:1-Endstand durch die Hertha, was somit keine Klarheit bot. Außerdem gab es am Samstag-nachmittag noch den Kick zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Augsburg. In der Autoskandalstadt gab es nach zwei Minu-ten auch schon den ersten Treffer am Samstag. Maxi Arnold von den Wölfen setzte einen traumhaften Kopfball nach einer Ecke ins Tor, der einzige Haken an diesem Treffer, aus Sicht der Wolfsburger, es war ein Eigentor zum 0:1. Nach gut 20 Minuten wie-der Arnold, diesmal trat er zum Elfmeter an und versemmelte diesen tatsächlich auch noch, was für ein gebrauchter Tag für ihn. Nach einer guten halben Stunde dann aus dem Spiel heraus, mit dem ersten Augsburger Treffer, fiel auch schon der spätere 0:2-Pausenstand. Kurz vorm Ende dann das nachträglich gegebene 1:2 und dies mit Beteiligung von Arnold, was an diesem Tag schon erstaunte. Es sollte auch verrückt enden, denn in der 96. Minute gab es noch den 2:2-Schlussstand. Das Highlight dieser Runde des 26. Spieltags war definitiv der Westklassiker zwischen Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen. Leider wurde dieses Spiel gleich wieder etwas in Sachen Schiedsrichter getrübt, denn Deniz Aytekin, um den man in den Mainstreammedien so gerne immer wieder einen riesigen Hype macht, bot wieder die gewohnte Leistung, welche das angesprochene Geschwurbel wieder nicht rechtfertigte. Man kann dies in Ruhe beschreiben, gab es bis zur Pause doch keine Treffer, was sich mit dem 0:1 direkt zum Beginn des zweiten Durchgangs allerdings endlich änderte. Es dauerte nicht lange und es zeigte sich, wie der SVB richtig in Fahrt kam und das 0:2 setzte. Kurz vorm Ende noch das große Schweigen im Stadion, da es einen medizinischen Notfall hinter dem Leverkusener Tor gab. Spielerisch ging es dann noch mit dem 0:3-Endstand weiter. Damit war der Lauf von S04 gebrochen, während sich der von B04 fortsetzte. All dies hatte allerdings am Ende keinerlei Bedeutung mehr, da der angesprochene, medizi-nische Notfall tödlich endete und man den zusammengebrochenen Fan, trotz aller Bemühungen, nicht mehr retten konnte.

Alles nur Show

Dann war auch schon Samstagabend und der FC Bayern München, die große Showtruppe, wovon man auch in der Länderspiel-pause so genervt wurde, empfing Borussia Dortmund. Hier muss zu erst wieder die Sportschau-App der ARD erwähnt werden, die mit ihren Kommentatoren Marcel Seufert und Armin Lehmann ebenfalls in diesem Format wieder unterstrich, wie sehr man auch dort, als ob man nicht schon Probleme genug hätte, Unabhängigkeit vermissen lässt. Marco Fritz gab den Schiri, unter ihm haben die Bayern diesen Kick noch nie verloren, dies aber nur am Rande. Keine Viertelstunde auf der Uhr und man konnte Klar-heit erkennen und dies nicht nur in Sachen Schiri. In der Hauptsache zeigte sich die Klarheit durch das vom BVB geschenkte 1:0. Kurz danach ein Gurkentor zum 2:0, womit all das Geschwätz der letzten Wochen im Kontext Spannung längst wieder hinfällig war, alles eben nur billige Show im Rahmen des Ausverkaufs. Nach guten 20 Minuten dann das nächste Geschenk der Borussia zum 3:0 und man fragte sich, warum man sowas überhaupt ausspielt? Man ahnt es, was blieb, war die bekannte Lan-geweile und dies nach einem Nachmittag, der endlich wieder einmal richtig top war. Erst kurz nach der Pause das 4:0 und am Ende stand ein 4:2, unter anderem da es tatsächlich noch einen Elfer für den BVB gab. Mehr braucht man zu diesem Trauer-spiel, was zur bekannten Tabelle führte, auch nicht schreiben. Der Sonntag begann gleich mit dem nächsten Westklassiker, stand doch das Rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach an. Es ging dann etwas später los, da der Fohlen-Anhang erst einmal feine Pyro abgefackelt hatte. Dies sollte sich im Verlauf dieser vom Chancentod geprägten Partie noch häufiger wiederholen, es war eben ein Derby. Auf dem Platz merkte man dort leider wenig von und es blieb am Ende bei einem doch sehr ermüdenden 0:0. Begann der Spieltag mit Kirmes, endete er auch so, hatte doch an der Weser am Woch-enende die Osterwiese die Tore geöffnet. Auf dem Platz wurde dies mit der letzten Partie des Spieltags zwischen Werder Bremen und 1899 Hoffenheim begleitet. Es ging einfach so weiter und dann waren schon drei torlose Stunden an diesem Fußballsonntag rum und die Hoffnung auf die letzte Hälfte war minimal. Es sah nach einem Palmsonntag zum Vergessen aus. Dann gab es aller-dings nach der Pause gleich einen Doppelschlag der Sinsheimer und es stand plötzlich 0:2. Danach ging es dann aber wieder zu-rück in den Modus, der diesen Sonntag so prägte. Die Schlussphase begann mit dem Anschlusstreffer der Bremer und dann be-kamen sie ganz am Ende der Nachspielzeit auch noch einen Elfmeter, den Schiri Sascha Stegemann allerdings kurz danach kas-sierte, womit es beim 1:2 blieb. Nun mal sehen, was in den kommenden Tagen der Pokal bringt.


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