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Karneval und Boykott


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt einen Bierkranz auf einer Karnevalsparty.

Während im Rheinland das Kölsch wieder in Strömen fließt, denn der Straßenkarneval läuft auf Hochtouren, stand am vergangenen Wochenende der 21. Spieltag in der Bundesliga an. Es war der erste in diesem Jahr, der ein getarnter Montagsspieltag war. Dies bedeutet, es gab wieder einen abgespeckten Samstag und dafür einen rappelvollen und überlangen Sonntag. Auch in 2023 hat dies zur Folge, dass es hier zum Boykott der Spielberichte kommt, was immer wieder Platz für spannende, andere Themen schafft. Dies passt ganz gut, muss man doch dringend näher auf die Sportschau-App der ARD blicken, die auch jeden Bundesligaspieltag zu einer echten Herausforderung macht und davon gibt es allgemein schon ausreichend. Die ARD bietet auf diesem Wege alle Spiele live, sowie die jeweiligen Konferenzen. Zuvor gab es diese Möglichkeiten über Amazon Prime für knapp unter 8 Euro im Monat, womit dann auch noch andere Vorteile verbunden waren. Ein Schnäppchenpreis im Vergleich zur Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag, gerade auch, wenn man sich überlegt, was die Bundesliga nur noch bietet, wie auch ein Blick auf die Tabelle zeigt. Der erste ganz große Unterschied, neben dem Finanziellen, ist die technische Zuverlässigkeit, der angesprochenen App. Gab es da bei Amazon keine nennenswerten Probleme, sind diese bei der ARD an der Tagesordnung und längst traurige Normalität. Spiele, welche man dort live nennt, laufen dann tatsächlich schon einmal mit fast zehn Minuten Verspätung. Sehr verbreitet sind auch Aussetzer in der Übertragung, was in der Spitze auch schon einmal bedeutete, dass gleich eine ganze Viertelstunde eines abendlichen Topspiels fehlte. Schon von daher kann man kaum von Qualitätsjournalismus, welchen man in der Eigenwerbung immer gerne verkaufen möchte, sprechen. Auch das Konzept des Formates unterscheidet sich, so gab es bei Amazon immer wieder Musikalisches in den Pausen, worauf die ARD ganz verzichtet, was erst einmal nichts Schlechtes bedeuten muss. Das Problem, man hat zum Füllen dort nur kleine Reportagen, oft krampfhaft anmutende Geschichten, die dann auch noch ständig wiederholt werden, was es schnell langweilig werden lässt. Hinzukommen die Kommentare, sind sie im Vergleich doch eher unprofessionell. Man ist immer wieder gezwungen andere Quellen mit im Auge zu haben, denn es tauchen immer wieder Fehler auf, die zum Teil spät, manchmal allerdings auch gar nicht angemessen korrigiert werden. Auch dies gab es bei Amazon so nicht. Man fragt sich, ob auch in diesem Bereich die Qualität schon so tief im Keller ist und man es dort einfach nicht besser kann. Ansonsten bliebe nur noch die Option, dass man keine Lust auf Fußball hat und deshalb die Arbeit gefühlt verweigert. Vielleicht möchte man diesen Programmteil so wieder loswerden, auch dies wird die Geschichte zeigen. Man könnte noch weitere Defizite aufzeigen, allerdings wird dies nicht die letzte Option sein, wo der Boykott eben Platz für genau diese Geschichten bietet und es somit bestimmt irgendwann mit diesem Thema weitergehen wird.


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