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Was bringt das Kirchenjahr 2023?


Dieses künstlerisch bearbeitete Bild von Thorsten Hülsberg zeigt Jesus am Kreuz.

Auch in diesem Jahr muss man sich fragen, was sich wohl bei den Kirchen tun wird? In 2023 hat sich gleich zu Beginn schließlich etwas verändert, startete das Jahr doch mit nur noch einem Papst. Es ist aber nicht zu erwarten, dass der Tod von Papst Benedikt XVI. (1927-2022) großen Einfluss auf dieses Jahr haben dürfte. Einen ersten Tiefpunkt gab es erwartungsgemäß ebenfalls schon, womit man wie-der bei den Klimaterroristen wäre, die zum Jahresbeginn für so viel Wirbel vor allem in Sachen Lützerath gesorgt hatten. War bei den Demonstrationen gegen die nicht hinnehmbare Coronapolitik das Geschrei noch groß, dass man sich von radi-kalen und extremistischen Kräften fernhalten sollte, hatten die Kirchen kein Be-dürfnis sich von den Straftätern unter den Klimaaktivisten angemessen zu distan-zieren, was wieder einmal für sich sprach und gegen die Kirchen. Noch viel schlimmer wird es in Fragen der Kriegstreiberei in der Ukraine, wo die Lieferungen schwerer Waffen längst zur normalen Provokation gehören und die nächste Runde mit dem Ruf nach Kampfjets längst vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeläutet wurde. Wieder eine rote Linie  laut Medi-enhelfern der Dauermachthaber, man kann also wohl erneut die Uhr danach stellen, wann auch sie gerissen wird. Die Folgen bleiben unabsehbar. Mit dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin wurde am vergangenen Freitag in Ramstein schon klar, wie die USA es wieder sehen. Provokationen des Westens gibt es laut der Agenda des Weltpolizisten einfach nicht. Man berücksich-tige dabei auch, all die toten Zivilisten, welche auf die Kappe der USA, die Liste ist da sehr lang, gingen. Diese waren schließlich auch nie ein Thema, nannte man es banal einfach Kollateralschaden, der eben passiert. Auf russischer Seite soll es natürlich ein Kriegsverbrechen darstellen. Mit solchen grundlegend unterschiedlichen Maßstäben kann eine friedliche Welt einfach nicht funk-tionieren und genau solche Statements sollten doch eigentlich von den Kirchen kommen.

Auch die Kirchen haben Medienhelfer

Wie wenige Menschen die Kirchen auch nur noch vertreten und es werden immer weniger, ihre Präsenz in manchen Medien bleibt davon völlig unberührt, was doch sehr auffällig ist. Dieser Vorwurf richtet sich ausnahmsweise weniger gegen die Kirchen selbst, die natürlich, bis auf das Wichtigste, alles versuchen, damit sie nicht noch die letzten Schäflein verlieren. Gerade an den vergangenen Feiertagen konnte man es, zum Beispiel auch in den Staatsmedien, sehr gut verfolgen, wie eine klerikale Veran-staltung die nächste jagte. Dies ist nicht mehr zeitgemäß und versucht einfach etwas zu spiegeln, was schon lange nicht mehr vorhanden ist. Wenn man nun anführt, dass man bei diesen Sendern auch Minderheiten bedienen möchte, führt dies zu wei-teren Fragen. Wo spielt sich dies denn im politischen Raum ab, wo sich die Berichterstattung fast nur auf die Dauermachthaber bezieht. Im Bereich der Religion sieht es nicht anders aus, denn da muss man doch eigentlich schon von einem Monopol des Christentums sprechen, was, wie gerade beschrieben, einfach nicht mehr zur Situation im Land passt. So lange die Kirchen auch nichts wirklich Angemessenes zu einer Verbesserung dieser Welt beitragen, was ganz offensichtlich immer mehr Menschen so sehen, sollte man ihnen auch in der erwähnten Breite nicht die Möglichkeit bieten, sonstige Inhalte zu verbreiten. Dies kann sich natürlich immer wieder ändern, wobei davon nicht auszugehen ist. An dieser Stelle bietet sich der nächste Vergleich zur Politik, genauer gesagt zu den Dauermachthabern, an. Es sind Systeme, welche so etabliert wurden, dass sie im Notfall, zu mindesten eine ganze Weile, auch ohne Mehrheiten im Rücken auskommen. Diese Form wird aber ziemlich schnell zu immer größeren Schwierigkeiten führen, was jedem der handelnden Akteure ebenso bewusst sein sollte. Da wird man in diesem Jahr dann auch wieder sehen, wie es sich mit dem wirklichen großen Kirchenthema verhält, wobei man auch dort mit Stagnation rechnen sollte bzw. auch von einer weiteren Ausweitung der Probleme nicht überrascht wäre.

Das große Thema

Das bereits angesprochene, Wichtigste bleibt der unvorstellbare Kindesmissbrauchsskandal, was ebenso für dieses Kirchenjahr gilt. Aufklärung und Aufarbeitung bleiben dabei das einzige, was wirklich zählt. Da man, auch das hat die Vergangenheit immer wieder bewiesen, ständig damit rechnen muss, dass sich dieser unfassbare Skandal noch weiter ausbreitet, lauert auch weiter-hin Gefahr aus dieser Richtung. Schaut man sich nur an, was sich im vergangenen Jahr rundum den Kölner Dom abgespielt hat, ist dies gleich die nächste Erniedrigung aller Opfer, macht man ihnen doch immer wieder klar, dass sie nichts tun können. Allein schon aus diesem Grund ist natürlich jeder einzelne Kirchenaustritt so wichtig, weil es zeigt, dass zu mindestens die Menschen im Ganzen sehr wohl etwas in der Hand haben. Es hat sich zwar gezeigt, dass selbst dies im beschriebenen Kontext bei den Kirchen direkt nichts bewirkt, es hilft aber dabei, die Bedeutungslosigkeit immer größer werden zu lassen. Irgendwann wird da auch der angesprochene Teil der Medien, wie auch die Politik, nicht mehr dran vorbeikommen. Politik und Kirche ist dann noch ein ganz eigenes Thema, denn gerade von den Parteien mit dem C im Namen erwartet man doch wesentlich mehr. Wobei die Verwobenheit von Kirche und Politik weit über die C-Parteien hinausgeht. Die Menschen, natürlich nicht nur die Betroffenen selbst, sollten sich selbstverständlich auch bei Wahlen immer überlegen, ob sie Parteien, die eine solche Nähe zur Kirche pfle-gen, überhaupt noch wählen können. Ein weiterer Punkt, wo man durchaus Druck drüber aufbauen kann. Druck ist allgemein etwas, was in Deutschland noch viel zu wenig geschieht, was weit über die Grenzen klerikaler Verfehlungen hinausgeht. So wird man tatsächlich erst im Laufe des Kirchenjahres sehen, was es bringt, sollte dabei aber keine zu großen Erwartungen haben.


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