· 

Ostern 2022 für die Minderheit


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine farblich abstrahierte Aufnahme des Kölner Doms.

Während man immer deutlicher erleben kann, wie die Notlösung der Dauermachthaber zum Machterhalt namens Ampel-Koalition vor die Wand fährt, liegt das Scheitern bei den vermeintlichen Eliten in Deutschland allgemein weiter voll im Trend. Über viele Jahrzehnte wurden dort, wenn man demokratisches Handeln zum Maßstab nimmt, massive Fehler begangen, welche einer Minderheit Profit brachte und für die Mehrheit nichts Gutes. Mit Corona und dem Krieg in der Ukraine versucht man nun den gescheiterten Kurs irgendwie noch beizubehalten, was immer aussichtsloser wird. Selbst den Medienhelfer der Dauermachthaber fällt es immer schwerer, den Schein noch zu wahren, so mussten sie jüngst Versorgungsengpässe im Bereich der Lebensmittelversorgung einräumen, was aber an anderer Stelle näher erläutert wird. Wenn man vom großen Scheitern spricht, ist man in der Osterwoche natürlich direkt auch bei den Kirchen, dem christlichen Glauben, dem nun erstmals offiziell unter 50 Prozent der Menschen in Deutschland anhängen. Um dies noch etwas besser einzuordnen, in den 1970er Jahren waren es noch 90 Prozent und die Flutwelle der Kirchenaustritte setzt sich weiter munter fort. Wenn man in diesen Tagen immer wieder von Zeitenwende spricht, wäre es endlich einmal nur ehrlich, solche Entwicklungen, die wirklich dafür sprechen, mit einzubeziehen. Beim österlichen Programm der Staatsmedien konnte man noch nichts davon merken, verkauft man es dort doch sonst immer gerne so, dass man auf der Höhe der Zeit sei. Aber auch im Bereich der Freizeitgestaltung am Karfreitag bleibt alles beim Alten, selbst Fußball darf nicht gespielt werden. Um direkt wieder auf die allgemeinen Probleme der Kirchen zurückzukommen, kommt man aktuell nicht an Köln vorbei. Was sich dort seit Monaten in Sachen Rainer Maria Kardinal Woelki abspielt, ist exemplarisch dafür, warum die Menschen den Kirchen in Scharen davon laufen.

Traurige Klassiker

Alles begann mit einem traurigen Klassiker und so standen Probleme im Kontext des unfassbaren Kindesmissbrauchsskandals auch bei Kardinal Woelki auf der Agenda. Seine Lösung für das Problem war eine kleine Auszeit, wie man es von der Politik, mit der man so eng verwoben ist, kennt. Dies wurde zuletzt erst am Beispiel der grünen Spiegel-Affäre genauer erläutert. Am Ende seiner Auszeit sah man den Kölner Kardinal völlig freudig bei einer Grundsteinlegung, wie er in Köln einen Bagger steuerte und erklärte, wie schön es sei, etwas für Kinder zu tun. Mehr Zynismus geht selbst bei der Kirche nicht. Kurz danach zog dann auch gleich noch der nächste Finanzskandal in der Klüngel-Stadt Köln auf und dies ausgerechnet wieder im direkten Umfeld des Kardinals. Spannend dabei war, dass Kirchenexperten meinten, dass ihn ein beträchtlicher Schaden am kirchlichen Vermögen tatsächlich zu Fall bringen könnte. Kindesmissbrauch ist bei der Kirche offensichtlich eine Bagatelle im Vergleich zu Finanzvergehen. Man darf wirklich nicht verwundert sein, wenn sich Menschen angewidert abwenden, denn dies bleibt die einzig logische Konsequenz. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, Köln verzichtet nun auf den Dom im Stadtlogo. Da kann man nur gratulieren, geht es doch genau in die richtige Richtung. Man kann nur hoffen, dass sich auf dieser Ebene bald mehr tut, denn eine Zeitenwend muss Folgen haben, auch dies steht fest. Die Politik, nicht nur die mit dem C im Namen, denn enge Banden gibt es auch bei anderen Parteien aus dem Spektrum der Dauermachthaber, muss sich überlegen, wie gut dieses Nähe noch sein kann. Außerdem sollte Staat und Religion klar getrennt sein. Schaut man sich an, wie die Kirchen immer weiter in Richtung Bedeutungslosigkeit taumeln und es trotzdem nicht für notwendig halten, endlich ihren fatalen Kurs zu ändern, erinnert dies doch schon deutlich an den angesprochenen Teil der Politik. Bei den ehemaligen Volksparteien, die weit davon entfernt sind, Mehrheiten zu schaffen, vor allem wenn man sich nur auf die Wahlberechtigten bezieht, sieht es letztendlich noch trostloser aus. Nicht umsonst versuchen sie aktuell alles auf den Kopf zu stellen, um sich so noch irgendwie eine Berechtigung zu basteln, die immer häufiger in Frage gestellt wird.

Eine Osterbotschaft

Wenn man sich so anschaut, wie die Zeitenwende tatsächlich, gerade auch zum Wohl der Mehrheit der Menschen im Land, aussehen sollte, gelangt man zu ganz neuen Gesellschaftsmodellen. Man versteht somit schnell, warum die Dauermachthaber, ihre Medienhelfer und auch eben die Kirchen damit ein großes Problem haben und alles daran setzen, genau dies zu verhindern. Bei dieser Form der Zeitenwende wären sie am Ende des Tages wohl die großen Verlierer. An dieser Stelle muss auch noch kurz der russische Präsident, Wladimir Putin, erwähnt werden, den man mittlerweile gerne pauschal für alles Schlechte dieser Welt verantwortlich machen möchte. Dabei hat er erst einmal mit den gesellschaftlichen Umbrüchen, welche sich in Europa, wie gerade geschildert, vor allem auch in Deutschland, abspielen, rein gar nichts zu tun. Dies gilt vor allem für systematischen Kindesmissbrauch über Jahrzehnte, man will sich dabei auch gar nicht vorstellen, was  in Jahrzehnten über die jetzige Gegenwart in diesem Kontext ans Licht kommt. Es ist aber nicht nur dies, es sind so viele Baustellen, welche die Kirchen nicht in den Griff bekommen, was wohl weniger Unvermögen ist, dafür der feste Wille nichts ändern zu wollen. So wird es sich eben auf einem anderen Wege erledigen, wie man mit dem Abrutschen in die Minderheit nun schon sehen kann. Das Osterfest war wieder eine große Chance und wieder hat man diese nicht genutzt. Alles ging weiter, man hatte nicht das Gefühl, dass die Austrittsproblematik irgendeine größere Bedeutung gehabt hätte. So darf man getrost warten, welche Schlagzeilen von Kardinal Woelki und anderen Kirchenvertretern die Welt noch erschüttern werden. Da ist die Parallele zur Politik ebenso so frappierend, denn auch dort muss man sich noch auf einiges, vom verfehlten Umgang von Corona bis Ukrainekrieg, einstellen. Daher sollten sich die Menschen in Deutschland erst einmal auf noch viel massivere Probleme einstellen, was wahrlich keine frohe Osterbotschaft darstellt.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0