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Zu Kurz gedacht


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt einen Ausschnitt der Salzburger Innenstadt.

Hatte sich schon zum Ende der letzten Woche abgezeichnet, dass es in Deutschland politisch ein eher ruhiges Wochenende geben sollte, sah es in Österreich nach dem genauen Gegenteil aus. Durch die deutsche Brille geblickt, ging die Abschiedstour von Bundeskanzler Angela Merkel (CDU) weiter, die in diesem Kontext Israel besuchte. Ansonsten gab es weitere Auflösungs-erscheinungen bei den Dauermachthabern, die sich damit zeigten, dass sowohl die Bundesverteidigungsministerin, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), wie auch Bundeswirtschaftsminister, Peter Altmaier (CDU), auf ihre Bundestagsmandate verzichten werden. Genau an dieser Stelle wird es bald sprichwörtlich bunt weitergehen, denn diese Woche wird wohl wieder ganz im Zeichen des Schauspiels stehen, den Versuch weiter zu treiben, eine eigentlich unmögliche Regierungs-bildung in Deutschland voranzutreiben. Dabei zielt vieles darauf ab, dass alles jünger werden soll. Da bietet es sich nun an, wieder nach Österreich zu blicken, wo der junge Bundeskanzler, Sebastian Kurz (ÖVP), am Wochenende zurücktrat, was nur erahnen lässt,  wie marode die Politik auch in der Alpenrepublik längst ist. Es geht dabei um Vorwürfe, dass es bei den jüngeren Semestern scheinbar genauso korrupt zur Sache geht, wie man es auch in Europa von den Alten kennt, die  man ablösen will, damit dann alles besser wird. Sollte auch nur ein Teil der Vorwürfe, die in Österreich im Raum stehen, zutreffen, muss man hinter den Plan der Verbesserung durch Verjüngung wohl ein ziemlich großes Fragezeichen setzen. Auch sonst kommen einem die Spielchen, die man dort nun erlebt, sehr bekannt vor. Der Rücktritt von Kurz (ÖVP) bezieht sich nur auf seine Kanzlerschaft, nicht aber auf die Macht an sich, womit die Ermittlungen gegen ihn weiter komplex bleiben. Ein Schachzug, der ihm vor allem Zeit verschafft und zeigt, welches Niveau auch dort an den Tag gelegt wird.

Von Wien bis Berlin

Bei den Korruptionsvorwürfen, die nun sehr deutlich im Raum stehen, geht bei der Berichterstattung in den systemtreuen Mainstreammedien aktuell die zweite Seite dieser ganzen Geschichte etwas unter. Sebastian Kurz (ÖVP) soll sich seine Macht mit Hilfe gewisser, geschmierter Medien erkauft haben. Dies sagt selbstverständlich doch sehr viel über die Rolle einiger Medienvertreter im System der so genannten Demokratien nach westlichem Vorbild aus. Im Raum stehen dabei ebenso geschönte Umfragen und da wird es wieder interessant zurück nach Deutschland zu schauen. Hier versucht man ebenfalls schon wieder politische Sachverhalte zu schaffen, welche die Bundestagswahl nicht hergab, auch an dieser Stelle stehen mindestens fragwürdige Umfragen im Zentrum. Genau diese  Umfragen sollten den Takt für die Wahl vorgeben, allerdings hatte sich nach der Stimmabgabe durchs Volk gezeigt, dass die Umfrageergebnisse nur wenig mit der politischen Realität im ehemaligen Land der Dichter und Denker zu tun hatten. Eine Regierungsbildung ohne maßgeblichen Verrat an Wählergruppen, der einen oder anderen Seite, ist in Deutschland daher aktuell nicht möglich, da überrascht es auch nicht, dass es die ganz großen Geheimverhandlungen sind, womit die Macht weiter gesichert werden soll. Diese Probleme haben sich übrigens über lange Jahre aufgebaut und in all der Zeit gab es ausreichend Mahnungen und Warnungen, welche allerdings der riesigen Ignoranz der Dauermachthaber zum Opfer fielen. Wie weitreichend die Probleme längst sind, konnte man in Deutschland auch am Superwahlsonntag im letzten Monat erkennen. Nicht nur, dass man den Thüringern die Option der überfälligen Neuwahlen auch weiterhin verweigerte, konnten in Berlin wohl sogar Minderjährige an der Bundestagswahl teilnehmen. Da darf man sich nicht wundern, wenn immer mehr Menschen viele Fragen bezüglich des Systems im Ganzen haben. So gelangt man auch gleich noch eine Runde weiter.

Die Büchsenmacher

Es gibt Büchsen, die sollte man lieber nicht öffnen, dazu zählt natürlich vor allem die der Pandora. Dies ist dann auch das perfekte Stichwort mit dem man zu den gleichnamigen Papieren gelangt. Damit zeigte sich wieder, wie korrupt das gesamte System offensichtlich ist und es sind nicht die ersten Papiere dieser Art und es werden mit Sicherheit auch nicht die letzten gewesen sein. Schaut man sich in diesen Papieren um, versteht man auch, warum sich nichts verändert. Unternimmt man nun den Versuch ein solches System einfach mit frischer Farbe zu streichen und verändert so etwas das Äußere, ändert dies selbstverständlich nichts am System selbst. Genau diesen Versuch erlebt man gerade in Deutschland mit den erwähnten Geheimverhandlungen auf dem Weg zu einer neuen Bundesregierung. Mit dieser soll dann die Zwangstransformation hin zum Ökoraubtierkapitalismus manifestiert werden und schon das Wort an sich zeigt, warum sich damit gar nichts verändern wird. All dies trägt natürlich nicht zu einer Stabilisierung der Gesamtverhältnisse in Europa bei. Dies wiederum in Kombination damit, wie weit dieser Kontinent, gerade auch durch den Staatenzwangsbund der Europäischen Union (EU), schon abgehängt ist, zeigt die Alarmstufe, welche längst erreicht wurde. Möchte man verhindern, dass Europa wieder vor die Hunde geht, ist es jetzt die Zeit für wirkliche Veränderungen und zwar im Sinne der Mehrheit und damit sind aus den geschilderten Gründen, keine gemeint, welche aus den Reihen der Medienhelfer der Dauermachthaber stammen. Bei den aktuellen Vorkommnissen im Herzen Europas muss man ebenso im Blick behalten, dass es keine Überraschung wäre, wenn all dies nur die Spitze eines Eisbergs wäre und was dies für fatale Folgen hätte, erklärt sich wirklich von ganz alleine.


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