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Ballack wieder bei der Nationalmannschaft


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt einen Teil der BayArena in Leverkusen mit einem Poster des legendären Ulf Kirsten.

Natürlich war Michael Ballack, eine der großen Legenden, neben Ulf Kirsten, von Bayer 04 Leverkusen, am Mittwoch beim ersten Spiel dieser Länderspielpause nicht wieder bei der Nationalmannschaft, sondern nur im RTL-Studio in Köln. Auch bei diesem Freundschaftsspiel in Leipzig zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik waren im Stadion kaum noch Menschen zugelassen, so wurde auch diesmal selbst aus dem Studio heraus kommentiert. Man wird dann sehen, wann auch keine Teams mehr hinein dürfen und man dann in der nächsten Coronapause feststeckt. Dies würde dann wieder einige Genicke brechen, wie man es aktuell schon vom Genickbruch-Lockdown kennt, wo es keine Überraschung wäre, wenn er spätestens nächste Woche verlängert bzw. verschärft würde. Blicken wir aber nun zurück auf diesen besonderen Spielort vom Mittwoch und was die LÖWenherzen diesmal zu bieten hatten. Nach gut einer Viertelstunde stand es 1:0, klingt jetzt nicht verkehrt, allerdings war es bis dahin wieder nur ein gefühlter Trainingskick, wo eben eine B-Elf auf eine andere traf. So galt auch diesmal wieder, dass die Partie kein Publikum verdient hatte, was natürlich ebenso für TV-Gelder zutrifft. Dann ging es so weiter, dass man getrost die Augen schließen konnte, ohne auch nur im Ansatz etwas zu verpassen. Dies gilt in Sachen DFB-Auswahl leider eigentlich mindestens fürs ganze Jahr 2020. Anders formuliert, war das Spiel so interessant, wie der an diesem Tag ausgefallene Karnevalsauftakt. Auch die Kommentatoren hatten so wieder viel Zeit für nervige Werbung für irgendwelche Gewinnspiele oder fußballfremde Formate. Danach versuchte man es in Köln noch einmal mit Belastungssteuerung und fehlenden Automatismen, womit wieder einiges erklärt werden sollte, wobei diese Ausreden schon einen rekordverdächtig langen Bart haben. Dann wurde man plötzlich laut aufgeweckt, denn es erklang endlich der Pausenpfiff.

Weiter ohne jegliche Erwartung

Man ahnt mit welchen Erwartungen man in die zweiten 45 Minuten ging. Bald waren 20 weitestgehend profifußballfreie Minuten rum und RTL begann wieder mit der bereits erwähnten Werbung und das längste genervte TV-Publikum musste feststellen, dass es eben das Team der Fußballkanzlerin ist. Ein einziger Club der Gescheiterten, was zeigt, warum in diesem Land nur noch strukturelle Veränderungen helfen, wenn nicht auch noch der kleine Rest vor die Hunde gehen soll. Bei Der BALLacker dachte man zwischendurch darüber nach, nur noch von Pflichtspielen zu berichten, um so das Elend etwas im Rahmen zu halten, denn mit Freude am Fußball hatte dies wirklich wieder einmal rein gar nichts zu tun. Was Bundestrainer Joachim Löw angeht, sprach RTL dann von einem langzeitplanenden Trainer. Da erkannte man wieder Gemeinsamkeiten mit der Politik. Ewiges, scheiterndes planen, kann eben auch sehr gut nur für das völlige Versagen stehen aber die strukturellen Veränderungen wurden bereits angesprochen. Dann begann zum Glück endlich auch schon die Schlussphase. Ganz bald waren auch endlich 90 Minuten rum und man muss einräumen, dass es von RTL, vor allem von Steffen Freund, ein vernichtendes Urteil gab, was wohl auch mit Quotenverlusten zusammenhing und da wird eben irgendwann auch das Geld von solchen Experten ein Thema. Es blieb beim 1:0, gerade einmal der zweite Sieg in diesem Jahr und der erste Heimsieg in diesem Zeitfenster, mehr braucht man dazu nicht sagen. Trotzdem natürlich der nächste, absolute Grottenkick. Selbstverständlich fehlte noch der Kommentar des immer zufriedenen Bundestrainers Jogi Löw, der auch wieder zum Pinocchio-Sprech aus der Politik passte, wo man mit dem Blick auf vieles halt ziemlich alleine ist. Morgen geht es dann, wieder in Leipzig, weiter und dann eben im vorletzten Spiel der UEFA Nations League gegen die Ukraine. Leider erwartet man mittlerweile wirklich rein gar nichts mehr und dies liegt nicht daran, dass es schon wieder eine komplett andere Mannschaft sein wird.


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