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Und dann war auch schon wieder Pokal


Das Bild von Thorsten Hülsberg zeigt auf einer weißgerammten Fläche im BALLackergrün in drei Zeilen Pokal, Achtelfinale, 2019 / 2020 und dies im Rasen-Design.

Die drei großen Ligen in Deutschland sind nun endlich alle aus der Winterpause zurück und in der Bundesliga wurde schon der 20. Spieltag beendet. Jetzt ging es dann schon wieder mit dem DFB-Pokal weiter. So standen in den letzten zwei Tagen die Achtelfinale an und fast die Hälfte der Spiele war im Free-TV zu sehen. Diese Pokalrunde begann am frühen Dienstagabend mit zwei Partien. Eintracht Frankfurt empfing wieder einmal RB Leipzig und dies nun schon zum drittenmal in dieser Saison. Diesen Kick konnte man live bei sport1 sehen. Man war nicht überrascht, dass ein Spiel, welches für die Saison noch entscheidend sein könnte, ausgerechnet von Mr. Phantomtor, Felix Brych,  gepfiffen wurde. Keine Viertelstunde nach dem ersten Pfiff gab es ein glasklares Handspiel der Dosenkicker und Brych übersah es, erkannte es aber immerhin mit der trotzdem ablehnungswürdigen Technik. Ab dem Achtelfinale gibt es nämlich den Videobeweis, was den Wettbewerb damit auch in dieser Saison komplett verzerrt. Der folgende Elfer führte dann zum verdienten 1:0. Danach ging das Spiel flott weiter, größere Probleme des Schiris blieben erst einmal aus, dies führte gleich zu viel Lob für Brych. Mit der weiterhin verdienten Frankfurter Führung ging es dann in die Pause. Kurz danach ein Granatenkonter der SGE, welcher mit dem 2:0 belohnt wurde. Auch in der zweiten Hälfte ging die längst nur noch nervende Dauerwerbung für Brych und seine Branche weiter. Schien in dieser Runde gesetzt gewesen zu sein. Nach fast 70 Minuten machten die Adler es unnötig spannend und kassierten das 2:1. Der Brauseclub wurde zunehmend unfairer, was Brych übrigens kaum bis gar nicht sanktionierte, was dem übertriebenen Lob keinen Abbruch tat. Dann gab es auch noch völlig übertriebene fünf Minuten Nachspielzeit, was die Frankfurter erst nicht lustig fanden, da sie aber ganz zum Schluss noch den 3:1-Endstand schafften, war es dann auch egal. So können die Antitraditionalisten am Main weiterhin nicht siegen.

Zwei feine Klassiker

Außerdem spielte zu dieser Zeit noch der 1. FC Kaiserslautern gegen Fortuna Düsseldorf, ein wahrer Klassiker, der mit gebührender Pyro eingeläutet wurde. Dann sollte es mit einem frühen 0:1 auch auf dem Feld losgehen. Was allerdings umgehend folgte, war der Ausgleich. Kurz vor der Pause dann auch noch ein klarer Elfer für den FCK und damit drehten sie das Spiel. So ging es dann mit 2:1 in die Pause. In der zweiten Hälfte ging es direkt mit dem Ausgleich weiter und eine Viertelstunde danach hatten dann die Düsseldorfer das Spiel gedreht. Etwa eine weitere Viertelstunde später war dann mit dem 2:4 alles geklärt, wenn es auch noch nicht der Schlusspunkt war. Es war die 83. Minute und die Fortunen setzten mit dem 2:5 den Endstand, womit klar war, dass es am Dienstag keine große Überraschung geben sollte. Das nächste Livespiel im Free-TV am Dienstag war die Begegnung zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund, also gleich noch ein Klassiker. Dieses Bundesligaduell gab es live in der ARD und den Schiedsrichter gab Guido Winkmann. An der Weser ging es so mit Fußball vom Feinsten weiter, denn es ging mit Vollgas von beiden Seiten los und nach einer guten Viertelstunde stand es 1:0. Der BVB war nur für einen ganz kleinen Augenblick etwas geschockt, dann ging es aber wieder ausgeglichen weiter. Nach einer halben Stunde schlug es dann bei den Dortmundern wieder ein und es stand nach einem Traumtor 2:0. Bis zur Halbzeit blieb das Tempo hoch, es fielen aber keine weiteren Tore. Die zweite Hälfte ging etwas giftiger los und der BVB hatte jetzt durchgeladen und Erling Haaland gebracht, der hauptverantwortlich für den furiosen Rückrundenauftakt war. Der Norweger war es dann auch, der nach gut der Hälfte des zweiten Durchgangs auf 2:1 stellte. Die Bremer machten das einzige Richtige und antworteten umgehend mit dem 3:1. Die Schlussphase läutete dann die Borussia mit dem Anschluss zum 3:2 ein. Danach dann wieder ein großer Tiefpunkt in Sachen Schiri, der das Spiel völlig außer Kontrolle gerieten ließ, was dann zu einer großen Unterbrechung durch den Videobeweis führte. Man merkte direkt, wie die Stimmung kippte, vor allem auch gegen den DFB. Fünf Minuten Nachspielzeit waren da diesmal keine Überraschung, änderten aber nichts mehr am Ergebnisse, womit Werder die Dortmunder in einen Hammerspiel rauskickte.

Ein langes Kartenspiel und weitere Schiriprobleme

Am späteren Abend gab es dann noch ein Spiel, was gerade erst am Freitag in der Hauptstadt in der Bundesliga ausgespielt wurde. So trat Schalke 04 gegen Hertha BSC Berlin erneut an. Das Spiel in Berlin endete übrigens 0:0, was an diesem Abend ausgeschlossen war. Schnell war klar, der Grottenkick vom Freitag würde sich nicht wiederholen. So stand es schon nach 12 Minuten 0:1 und noch vor der Pause fiel das 0:2. Sollte dies das endgültige Aus für den Pott beim Spiel um den Pott bedeuten? Kurz vor der Schlussphase dann der Schalker Anschluss und sogar danach noch der Ausgleich. Da sich dann nichts mehr tat, ging es in die Verlängerung. Diese sollte es dann in sich haben, vor allem weil Schiedsrichter Harm Osmers endgültig ein Kartenspiel aus dem Kick machte. Gleich zwei Platzverweise waren dabei. So endete die Begegnung mit nur zehn Berlinern und für S04 ohne Trainer David Wagner. So überraschte es nicht, dass Schalke in der 115. Minute mit dem 3:2 noch alles drehte und die Hertha rausflog. Nach diesem Spiel war der Pokalabend der ARD aber noch nicht vorbei, setzte sich dort doch das Thema Werbung für Schiris fort. Dies bezog sich diesmal auf Deniz Aytekin, der an diesem Abend durch Zufall nicht pfiff, den man aber auch zu den großen Skandalschiris zählen muss. Außerdem war der Videoschiri, welcher endlich abgeschafft gehört, ein Thema. Man versuchte wirklich für alles Verständnis zu erhaschen, was gerade auch im Kontext der ablehnungswürdigen Technik einfach nur eine Frechheit war. Sehr anstrengend war auch all das Gejammer, das Selbstmitleid, ziemlich erbärmlich. Es war wieder einmal ein völlig verzerrtes Bild, welches dort von der Problematik gezeigt wurde und all dies mit Geldern aus der Zwangsabgebe namens Rundfunkbeitrag. Aber es gab immerhin die Erklärung dafür, was beim Rückrundenauftakt auf Schalke so auffällig war. Was für eine Show. Diese 30 Minuten sollten bis dahin der größte Skandal im Rahmen dieser Achtelfinale sein. Erklärungen für die ganzen Probleme, welche von Aytekin und seinen Kollegen ausgehen, gab es natürlich nicht. So darf sich jeder weiterhin seine eigenen Gedanken dazu machen.

Auftakt im Westen und ein extralanges Spiel

Am frühen Mittwochabend noch ein großer Klassiker zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem VfB Stuttgart. Dies war der Beginn eines Auftaktes im Westen und man meinte, dass dieses Spiel aus Westsicht auch gut startete, denn kurz vor der Pause fiel eigentlich das 1:0. Dann trat der Kölner Keller aber wieder dazwischen und Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus kassierte den Treffer. Noch einmal ein guter Beweis, wie dieser Wettbewerb verzerrt wird. Somit ging es torlos in der zweiten Hälfte weiter. Die Stimmung wurde durch den nächsten Treffer, der nicht gegeben wurde, nicht besser. Es folgte ein dritter Treffer, der diesmal erstmalig ohne den Kölner Keller kassiert wurde. Die Fragezeichen wurden immer größer. Nach über 70 Minuten dann das 1:0 im vierten Versuch, allerdings war dies dann ein Eigentor. Gut zehn Minuten später dann auch noch das fünfte Tor für Leverkusen, also das 2:0. Danach folgte aber direkt auch schon der Anschluss zum 2:1. Mehr passierte nicht mehr und so muss man am Ende festhalten, dass Leverkusen verdient ins Viertelfinale einzog. Das zweite Spiel zu dieser Zeit komplettierte den Auftakt im Westen und zwar SC Verl gegen den 1. FC Union Berlin. Hier muss man erst einmal die wirklich drollige Choreo erwähnen, die deshalb wohl die beste in dieser Runde war. Dieses Spiel blieb in der ersten Hälfte ebenfalls ohne Tore, was natürlich aus Westsicht nicht schlecht war. In Verl hielten sie das 0:0 bis in die Schlussphase, erst dann trafen die Eisernen zum 0:1-Endstand. Womit es in Ostwestfalen nicht so gut lief und damit die Überraschungen im Westen ausblieben. Erwähnt werden muss zum Schluss noch, dass die ablehnungswürdige Technik in Verl direkt vorm Stadion stand, da es dort keinen Glasfaseranschluss gibt. Infrastruktur in Deutschland. Ein echtes Highlight vermutete man dann noch hinter einer ersten späten Partie an diesem Abend und da trafen der 1. FC Saarbrücken und der Karlsruher SC aufeinander. Da es eine Pokalrunde im Zeichen der Schiedsrichterwerbung war, sei erwähnt, dass es hier Sören Storks war. Das Spiel ist schnell erzählt, denn es war ein ziemlicher Grottenkick, der so tatsächlich ganze 120 Minuten torlos blieb. Man weiß, was dies bedeutet. Es gab das einzige Elfmeterschießen dieser Runde und am Ende setzten sich die Saarbrücker im Ausweichquartier in Völklingen mit 5:3 durch. Eine wirkliche Riesensensation war auch dies nicht, da im Elfmeterschießen immer alles möglich ist. Übrigens von den ersten 120 Minuten bekam man bei der ARD gar nichts gezeigt, was wieder für sich bzw. die Qualität dieses Senders spricht.

Das Obligatorische

Zum späten Termin traten dann auch noch der FC Bayern München und 1899 Hoffenheim gegeneinander an und dies natürlich live in der ARD, wo man den Abend über wieder meinte, beim FCB-TV zu sein. In der 5. Minute gab es dann auch das Abseitsthema in München und das 1:0 galt nicht, was diesmal allerdings zu Diskussionen bei der ARD führte, was schon erstaunlich war, denn im Rheinland war all dies zuvor noch kein Problem. Direkt im Anschluss dann ein wunderschönes Eigentor der Bayern zum 0:1. Keine 15 Minuten auf der Uhr und das nächste Eigentor, diesmal durch 1899 und damit das 1:1. Nach 20 Minuten dann das erste normale Tor zum 2:1. Leider wurde auch deutlicher, dass sich im Verhältnis der Schiris zu den Bayern in diesem Jahr etwas verändert hat. Diesmal wurde es durch Sascha Stegemann untermauert. Gut zehn Minuten vor der Pause dann eine Situation, welche laut sonstiger Interpretation ein Abseits gewesen wäre, was aber niemanden der Masse an vermeintlich Unparteiischen interessierte, dann ein Bock des 1899-Keepers und damit der 3:1-Pausenstand. Dann waren auch schon 45 Minuten ohne unabhängige Berichterstattung geschafft. Die Schiedsrichterleistung und natürlich die Art der Kommentare setzten sich im zweiten Durchgang fort. Leider flachte das Spiel dann auch noch immer weiter ab. Spätestens mit dem geklauten 3:2 nach gut 70 Minuten war für dieses Spiel alles klar und man ahnte, warum der FCB kaum noch etwas tat. Was nicht fehlen dürfte, war das Lob für die Schiedsrichterleistung. Da darf man sich bei der ARD nicht wundern, wenn immer mehr Menschen ein Glaubwürdigkeitsproblem auch an dieser Stelle in der Medienlandschaft haben. Die nicht sanktionierte Unfairness der Bayern unterbrach dann auch immer mehr das Anrennen der Hoffenheimer und führte in der Folge zum 4:1. Das umgehend folgende 4:2 sollte natürlich nichts mehr ändern. Es machte aber klar, warum Manuel Neuer eigentlich nicht die erste Wahl bei Jogi Löw sein sollte. In der Nachspielzeit fiel dann sogar noch das 4:3 und es überlebte den Kölner Keller, was allerdings auch der Endstand war und die Schiedsrichterleistung noch einmal in ein ganz besonderes Licht rückte. Auch wegen diesem Kick mit Geschmäckle, womit sich der FCB, zu mindestens gefühlt, weiter durch den Pokal mogelte, kam der Mittwoch nicht im Ansatz an den Dienstag heran. Dies im Zusammenhang mit den fehlenden Überraschungen, die zunehmend nur noch ein Pokal-Werbegag sind, belastet den Wettbewerb weiterhin, was sehr schade ist.


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