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Der Witz mit dem Zufall


Farbfoto von Thorsten Hülsberg welches einen Aufgang der BayArena in Leverkusen zeigt.

Der Herbst klopft munter an und auch sonst läuft einiges im gewohnten Rhythmus. Da war das erste Skandalspiel in der Liga am vergangenen Wochenende, natürlich mit vorteilhaftem Ausgang für den FC Bayern München. Ein kleiner Teil der klaren Fehler wurde offiziell längst eingeräumt und dies alles, wie immer, ohne jegliche Konsequenz. Da dies immer wieder passiert, muss man sich doch fragen, warum es, bei all den neuen Schwachsinnsregeln, nichts gibt, was diese vermeintlichen Zufälle unterbindet. So muss man sagen, dass das Gequatsche vom Zufall doch nur noch ein Witz ist und der Weg nach oben wohl wieder eher weniger vom Sportlichen abhängig ist. Der 3. Spieltag war, unabhängig vom Jahreszeitenwechsel, dann noch einmal weitestgehend ein echter Hochsommerspieltag und natürlich ging es auch diesmal wieder gewohnt am Freitagabend los. Mit Borussia Mönchengladbach traf geballte Tradition auf das genaue Gegenteil und natürlich wurden die Gäste von RB Leipzig auch am Niederrhein einfach nur mit großer Ablehnung begrüßt. Nachdem man schon dachte es würde ein 0:2 geben, kamen die Fohlen fast Last Minute noch zum 1:2, bedauerlicherweise folgte dann der 1:3-Schlusspunkt. Dieses Ergebnis sollte Folgen haben, welche Böses ahnen lassen, schließlich feiert der Werbegag des Brauseherstellers in diesem Jahr den zehnten Geburtstag aber dazu später mehr.

Unverständlich, erstaunlich und unfassbar

Der bereits erwähnte und bislang nicht überzeugende FCB empfing den FSV Mainz 05 und man war gespannt, was sich diesmal abspielen sollte. Es ging gut los und zwar mit dem ersten Treffer am Samstag und diesen schossen die Mainzer. Zur Pause stand es aber schon 2:1, was niemanden überraschte. Überraschungslos startete auch die zweite Halbzeit und so stand es bald schon 4:1.und es ging so weiter bis zum Endstand von 6:1. Mit tatsächlicher Spannung blickte man auch wieder an den Rhein, wo Bayer 04 Leverkusen auf 1899 Hoffenheim traf und die ersten 45 Minuten waren schwer erträglich und auch torlos. Die zweite Hälfte war dann etwas besser aber es blieb beim 0:0, was bei 19:0 Ecken völlig unverständlich war und auch ein wenig an Schiedsrichter Felix Zwayer lag, der einen Treffer für Leverkusen nicht gab. Es bleibt erstaunlich, dass an solchen Punkten der Videoschiri nicht eingreift. Übrigens, dieses Ergebnis gab es zwischen diesen Teams noch nie. Bei Schalke 04 gegen Hertha BSC Berlin hoffte die Heimmannschaft noch immer auf die ersten Tore der Saison. Noch vor der Halbzeit war es soweit, wobei das 1:0 zur Pausen ein Eigentor war. In der zweiten Hälfte fiel gleich auch das 2:0 und es war wieder ein Eigentor, manche Dinge sind unfassbar. Aber dann schafften die Schalker tatsächlich doch noch ein eigenes Tor zum 3:0. Da war er dann endlich, der erste eigene Treffer der Saison. So endete das Spiel dann auch und der erste Heimsieg nach satten sieben Monaten war endlich erreicht. Jetzt wird es interessant, wie lange es bis zum nächsten dauert.

Die Aufsteiger

Der Samstag war ansonsten von den Aufsteigern geprägt, die es bislang auch nicht leicht hatten. Der SC Paderborn musste in der trauernden Autoskandalstadt gegen den VfL Wolfsburg ran. In dieser Partie fiel der zweite Treffer des Samstags und es war eine kleine Überraschung. Mit diesem 0:1 ging es dann auch in die Pause. Danach wurde alles wieder auf Anfang gestellt und so stand es 1:1, was sich bis zum Schlusspfiff nicht mehr änderte. Kurz vorm Ende hätte es übrigens noch einen klaren Platzverweis gegen den SCP geben müssen, Schiri Daniel Schlager, der allgemein eher eine bedenkliche Leistung ablieferte, gab aber nur eine gelbe Karte und im Kölner Keller dämmerte man offensichtlich wieder nur vor sich hin und griff nicht ein. Man sieht, wieso die Probleme auch in diesem Bereich leider weitergehen. Auch nicht einfach hatte es der 1. FC Köln, der beim zuletzt so starken SC Freiburg ran musste. Im Breisgau ging ebenfalls erst einmal der Aufsteiger vor der Pause in Führung, zu mindestens wäre es unter normalen Umständen so gewesen, durch die ablehnungswürdige Videotechnik wurde dieser Treffer aber kassiert und scheinbar greift diese Technik völlig willkürlich ein. Es ging aber noch weiter abwärts und durch ein Eigentor stand es so zur Halbzeit dann plötzlich 1:0. Der zweite Durchgang begann dann mit dem 1:1 und ganz zum Schluss schafften die Kölner dann doch noch mit dem 1:2 ihren ersten Saisonsieg, was damit auch die erste Pleite der Spielzeit für den SCF war.

Abendliche Emotionen

Der bislang beste Aufsteiger hatte sein erstes Topspiel, also ein Samstagabendspiel in der Bundesliga und es sollte kein leichter Gegner werden. FC Union Berlin gegen Borussia Dortmund, hier kann man bei einem 3:1 von einer echten Überraschung sprechen, welche dann eben maßgeblich dazu beitrug, dass die Dosenkicker die Tabellenspitze übernahmen, was zu den am Anfang bereits erwähnten Sorgen führt. Trotzdem war es ein geniales Spiel, was alles bot, die ersten freien Bilder dazu gab es, wie üblich, im ZDF. Der BVB kassierte wieder einen Rückstand, wie man es von dieser Saison schon kennt. Das 1:1 passte dann auch ins bisherige Bild, dann kam es aber doch etwas anders. Erst einmal gab es eine Unterbrechungen wegen Fanausschreitungen und natürlich die gewohnten Fanbeschimpfungen im erwähnten Teil der Staatsmedien. Wer so agiert, sollte sich nicht erstaunt zeigen, wenn es um die Verrohung der Sprache geht. Nach der Pause gab es die nächste Unterbrechung, diesmal wegen feinem Pyroeinsatz in beiden Fanlagern. Erstaunlich daran, diesmal blieben die Beschimpfungen beim ZDF aus. Was dann noch folgte, waren zwei weitere Treffer für die Eisernen, die damit ihren ersten Heimsieg in der Bundesliga einfuhren und dies komplett verdient. Hatten auch die Mainstreammedien den BVB längst zum Meisterkandidaten gemacht, hing der einäugige Sender, wo man sich, wie auch bei der ARD, an diesem Wochenende wieder zum FCB-TV machte, weil mit Uli Hoeneß endlich ein Straftäter abtritt, dies nun einseitig den Dortmundern an. So sieht Berichterstattung aus, wenn man ein Fähnchen im Wind ist.

Ohne Geschmäckle geht es nicht

Bevor wir zu den Sonntagsspielen kommen, sei noch einmal erwähnt, was für ein grandioser Fußballsommerabend dies am Samstag in der Hauptstadt war. Eine Randnotiz dazu noch, wenn es so weitergehen sollte, könnte es ein spannender Kampf in Sachen Vorherrschaft in der Hauptstadt geben, wie ein Blick auf die Tabelle zeigt. Nun aber zum Sonntag und einem Fehlstarterduell zwischen Werder Bremen und dem FC Augsburg. Bei dieser Konstellation ahnte man schon, dass es an der Weser heiß hergehen sollte. Früh ging Werder in Führung aber der FCA konnte ausgleichen. Mitte der ersten Halbzeit ging dann Bremen wieder in Führung und so hieß es zur Pause 2:1. Die Fuggerstädter waren da allerdings nur noch mit zehn Mann auf dem Platz, da Schiri Sören Storks für einen umstrittenen Platzverweis gesorgt hatte. Bundesligawochenenden ohne Geschmäckle sind offensichtlich nicht mehr möglich. Zum Start in die zweite Hälfte gab es mit dem 2:2 dann doch gleich eine kleine Überraschung. Es sollte dann, wie gehabt, weitergehen und gut 20 Minuten später holte sich Werder mit dem 3:2 die Führung zurück und sicherte sich damit auch den Sieg, da keine Tore mehr fallen sollten. Aktuell auf Sonntag festgebucht, ist Eintracht Frankfurt, die diesmal allerdings das letzte Spiel bestritten und zwar gegen Fortuna Düsseldorf. Auch am Main sorgte der Schiedsrichter, in diesem Fall Frank Willenborg, für Gesprächsstoff, auch weil es ein Kartenspiel war. Die Fortunen gingen in der ersten Hälfte in Führung, im zweiten Durchgang konnte die SGE das Spiel aber drehen, so gewannen sie mit  2:1. Jetzt ist erst einmal Länderspielpause, was aber nicht bedeutet, dass man in den nächsten Tagen auf Spannung verzichten müsste.


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