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Die ganz große Nord Stream Show


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt einen Bildschirm, der nur die ukrainischen Nationalfarben zeigt.

Die Nachrichten, welche man in Deutschland von den Medienhelfern der Dauer-machthaber präsentiert bekommt, sind in der Regel schon oft genug absurd und vielfach einfache Propaganda. Nicht umsonst bekommt man seit gut einem Jahr im Kontext des Krieges in der Ukraine die täglichen Ansprachen des ehemaligen Schauspielers und aktuellen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, meist ohne kritische Anmerkungen, vorgesetzt. In diesem nun bald seit zehn Jahren andauernden Krieg, schließlich begann er im Jahre 2014, was, mit der Erweiterung im letzten Jahr, vom Westen vergessen gemacht werden soll, fragt man sich beim Betrachten der angesprochenen Nachrichten oft genug, ob diese, so zynisch es wäre, eine Parodie sind. Ganz nebenbei zeigt dies, für wie dumm man auch die deutsche Be-völkerung hält, was sich allerdings nicht nur auf diesen Teil der Nachrichten bezieht. Da wundert es nicht, dass sehr viele Menschen dem dafür verantwortlichen Teil der Medienwelt schon lange nicht mehr folgen. Beschränkt man sich nur aufs letzte Jahr des Krieges, musste man dort aber auch schon eine ganze Menge ertragen. Man musste vor allem miterleben, wie im Handstreich militärische Eskalation bis aufs Äußerste zu einem vermeintlichen Mittel des Friedenschaffens gemacht werden sollte. In dieser Woche machte der spanische Sozialdemokrat Josep Borrell, eine Art Außenminister der ablehnungswürdigen Europäischen Union (EU), klar, dass diese sich im Krieg befinde. Manchmal spricht man dort doch tatsächlich die Wahrheit aus. Die deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) tat dies bereits vor einigen Wochen. So lange sich der Westen in den letzten 30 Jahren ohne größere Reaktion gen Osten ausbreiten konnte, bestand kein Problem. Genau dies hat sich seit 2014 maßgeblich verändert und schon steht man im Krieg und dies mit dem größten Land der Erde, was es ebenfalls immer zu bedenken gilt. Daher ist der Krieg der Ukraine natürlich nur ein Stellvertreterkrieg, wo man den dortigen Menschen einfach Waffen an die Hand gibt, damit sie so die westlichen Interessen gegenüber Russland, dem eigentlichen Ziel, durchsetzen sollen.

Gescheiterte Systeme

Vor gut 30 Jahren stand das Ende des Kommunismus an, das System war endgültig gescheitert. Im Westen tat man so, als ob der Kapitalismus, der längst zu einem menschenverachtenden Raubtierkapitalismus, welcher nur der Massenausbeutung zum Wohle einer kleinen Minderheit dient, mutiert war, gesiegt hätte. Dieser feuchte Traum der USA, die noch immer der Haupt-akteur hinter diesem System sind, war damals allerdings ebenso schon am Ende angelangt. Die Fantasie von immer mehr Wachstum funktioniert nur mit immer neuen Gebieten, wo man sich ausdehnen kann. Wie dies in den letzten 30 Jahren ablief, sollte bekannt sein, gerade im Kontext Europa. Wer dies noch immer nicht begriffen hat, sollte die Europakarten vom Ende der 1980er Jahre mit den heutigen vergleichen und dabei auf die EU und NATO achten. Selbst wenn man diesem imperialistischen Ansatz folgen mag, würde es spätestens dann implodieren, wenn man alle Länder der Welt übernommen hätte. Aktuell stehen dabei allerdings nicht nur Russland im Weg, sondern ebenso China, Indien, von Staaten auf dem amerikanischen Kontinent ganz zu schweigen. Da wird schnell klar, wie klein eigentlich „der Westen“ ist. Trotzdem ist man bereit die eigenen, gescheiterten Ziele mit aller Gewalt, dies ist dabei übrigens wörtlich zu nehmen, durchzusetzen, womit man wieder zurück auf den blutgetränkten Schlachtfeldern der Ukraine wäre. Die USA sind bei solchen Kriegen immer zu allem bereit, dies weiß man nicht erst seit dem Einsatz von Atomwaffen gegen japanische Zivilisten oder den Fake News zum Anzetteln des Irakkrieges, diese Liste ist natürlich noch sehr viel länger. Im Herbst letzten Jahres wurden dann zwei gerade für Deutschland wichtige Pipelines in der Mitte Europas gesprengt. Jetzt gibt es wohl zu mindestens die Gewissheit, dass diese Aktion von deutschem Boden aus gestartet wurde. Der bereits kritisierte Teil der Medienwelt, der offensichtlich auch keinen Wert mehr darauflegt, bei seiner Arbeit auch in diesem Bereich einen Anspruch auf Unabhängigkeit zu haben, verfolgt nun mehrheitlich zwei Theorien und außer Theorien wird es zu diesem Terrorakt niemals mehr geben. Entweder sollen Ukrainer dahinterstecken, natürlich ohne Bezug zu Selenskyj, was nur Sinn gemacht hätte, wenn sie es irgendwie zu ihrem Erfolg gemacht hätten, was nicht geschah. Die andere Variante, die Spu-ren, welche nun wohl in diese Richtung deuten sollen, wären von Russland gezielt gelegt worden, damit man die Ukraine ver-antwortlich machen könnte. Passendes von russischer Seite gab es aber nicht, nur den Wunsch nach einer unabhängigen Auf-klärung. Aus russischer Sicht würde die Zerstörung dieser Pipelines auch keinen Sinn machen, da man sie später doch noch gut gebrauchen könnte, was westliche Experten, aus der angesprochenen Blase, natürlich versuchen zu verleugnen. Man sieht, beide Ansätze haben nur einen kleinen Haken, sie sind nicht logisch aber auch von Logik hat man sich in diesem Bereich der Medien schon vor sehr langer Zeit verabschiedet.

Der immer lachende Dritte

Wenn man versucht, es einfach einmal aus neutraler Sicht in einem größeren Kontext zu betrachten, muss man dabei verschie-dene Aspekte berücksichtigen. Ganz langsam werfen die nächsten US-Wahlen ihre weltweiten Schatten voraus und natürlich möchte Joe Biden, der so lange auf seine Chance warten musste, seine Macht maximal auskosten. Wenn die Wähler in den USA den Krieg oder vielmehr die negativen Folgen für die Amerikaner nun ablehnen, wonach es in Teilen jetzt schon aussieht, könnte das Interesse an der Ukraine schnell erledigt sein. Sobald die Macht von Biden zur Disposition steht, könnte die Ukraine ganz schnell verloren sein. Dies dürfte auch ein Grund sein, warum man dort so aufs Tempo drückt und dafür auch jegliche Eskalation in Kauf nimmt. Dies von Seiten der EU, damit auch von deutscher Seite, mitzumachen, zeigt, wo die waren Interessen der Dauermachthaber liegen, nicht in Europa. Außerdem haben die USA vor allem ein Problem mit China, denn da stehen die tatsächlichen wirtschaftlichen Belange im Fokus. Ein Bereich, wo sich Deutschland dank der verfehlten Politik der Dauermacht-haber in den letzten Jahrzehnten allgemein bestens ins Abseits stellte. Die aktuelle Situation, welche der Anschlag auf Nord Stream geschaffen hat, schafft damit eigentlich nur für eine Partei Vorteile, die übrigens für dieses Vorgehen bestens bekannt ist. So können die USA nun daraus etwas aufbauen, um sich vom Krieg in Europa zu lösen, sie könnten damit, je nach aktueller Interessenslage, natürlich ebenso den Krieg gegen Russland noch weiter eskalieren. Ganz nebenbei wurde so die europäische Energieabhängigkeit von den USA weiter ausgebaut. Damit zum Abschluss noch zur Rolle Deutschlands, wo man sich über diesen Terrorakt auch freuen dürfte, ist man  doch das Problemkind Nord Stream endgültig los. Allein die aktuellen Probleme in Mecklenburg-Vorpommern würden dabei für mehrere, ganz eigene Artikel reichen. Dies alles wiederum spielt der Transformation hin zum Ökoraubtierkapitalismus bestens in die Karten. Dies wird noch weitere Teile der Gesellschaft in Deutschland in die Armut treiben, viele haben dies noch gar nicht wirklich verstanden, werden es bald aber schon merken. Da sollte man auch noch all die Forderungen der Ukraine nach Munition etc. berücksichtigen, auch dies werden die Menschen in Deutschland auf dem einen oder anderen Wege bezahlen. Ganz nebenbei, jeder Tag Krieg, jedes zerstörte Gebäude verschärft die schon seit Jahren außer Kontrolle geratene Flüchtlingssituation in Deutschland. Ein Thema, in einem Land, wo es schon lange an Wohnraum mangelt, wo die aktuell Verantwortlichen unter den Dauermachthabern dann um Ostern herum wieder etwas drüber schwurbeln wollen. Es wäre ein Osterwunder, wenn es dabei angemessene Ergebnisse geben würde. Am Ende werden es wohl wieder goldene 20er, glaubt man all denen, die etwas von Besserung schwadronieren. Es weiß nur auch jeder, was im letzten Jahrhundert danach geschah.


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