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Abschluss der nächsten Runde Ausverkauf


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt den Schriftzug Eintracht Frankfurt samt Wappen an der Zeil in der Mainmetropole.

Der erste Teil des aufgeteilten Achtelfinals im DFB-Pokal hatte kein Stück über-zeugen können, ganz analog zu dieser neuen Spitze in Sachen Ausverkauf. Man war somit gespannt, was nun der zweite Teil bringen würde. Erneut wurden die Spiele Dienstag und Mittwoch, jeweils mit einer frühen und einer späten Begeg-nung, ausgespielt. Was bei diesem Teil anders war, es gab diesmal gleich beide späten Spiele live im Free-TV. Den großen Knaller am Dienstag gab es dann auch im späten Spiel und zwar am Main. Vorher machte aber die Partie zwischen dem SV Sandhausen und dem SC Freiburg den Auftakt. Knapp über 11.000 Zuschauer dürften nicht nur ordentlich gefroren haben, sondern sich auch extrem gelangweilt haben, denn die ersten 90 Minuten brachten gerade einmal gar nichts. Dies war vor allem viel zu wenig vom SCF, wenn man sich überlegt, wie man diesen Club zuletzt abgefeiert hatte. Dazu passte es dann, dass Sandhausen sich kurz vorm Ende mit einem Eigentor zum 0:1 selbst aus dem Pokal schoss.  Es gab noch eine kritische Szene gegen die Breisgauer aber auch der Kölner Keller wollte Feierabend haben und schritt nicht ein. Eine Verlängerung dieses Kicks brauchte aber auch wirklich niemand, wohl das einzige Positive an diesem Teil des Abends. Ganz am Ende der Nachspielzeit noch ein Bock von Sandhausen, den Frei-burg nutzte und so mit dem 0:2 den Schlusspunkt setzte. Nicht nur sportlich ging es daher unterirdisch weiter, denn in der ARD-Sportschau-App, wo man die Partien ebenfalls wieder live hören konnte, bot man zu diesem Grottenkick Zweikanalton an, leider parallel ohne die Möglichkeit einen Kanal abzuschalten, was den Auftakt des Abends noch schlechter machte. Damit hoffte man danach auf massive Besserung am Main, wo ich noch bis kurz vorm Spiel war, allerdings in einer ganz anderen Mission.

Das Hessenderby

Kommen wir so nun zum ersten Knaller in der Mitte einer weiteren Englischen Woche. Im hessischen Derby trafen dafür Ein-tracht Frankfurt und Darmstadt 98 aufeinander. Während es, wie in dieser Woche selbstverständlich üblich, mit einer Trauer-bekundung für die Opfer des Jahrtausenderdbebens in der Türkei und Syrien begann, war es allgemein für ein Derby etwas ruhig, vielleicht auch eine Art von Respekt. Auf dem Platz ging es allerdings gleich zur Sache und so dauerte es nur knapp über fünf Minuten und es stand 1:0, was natürlich den Erwartungen entsprach. Etwa die erste halbe Stunde sah es nach einer klaren Sache aus, dann hatten die Lilien das Spiel allerdings in kürzester Zeit mit zwei Treffern zum 1:2 mal eben gedreht. Noch vorm Ende der regulären Spielzeit im ersten Durchgang hatte die SGE das Spiel aber auf 2:2 gestellt, was so auch in Ordnung ging. Langsam wurde es etwas ruppiger und Schiri Felix Zwayer rückte ein bisschen mehr in den Fokus und man war gespannt, was dies alles nach der Pause noch bringen würde. Es blieb ein feiner Kampf, der nach einer guten Stunde einen klaren Elfer für die Eintracht gebracht hätte. Warum auch immer, sah Schiri Zwayer dies aus direkter Nähe nicht und der Kölner Keller griff auch nicht ein, was wieder zeigte, warum er noch immer umgehend abgeschafft gehört. Dies gilt im Pokal weiterhin ganz besonders, da man durch die dortige Regelung von einem verzerrten Wettbewerb sprechen muss. Dem SVD half dies alles aber nicht, denn kurz danach war das Spiel mit dem 3:2, diesmal in die andere Richtung, wieder gedreht. Danach dann ein klarer Abseitstreffer des Zweitligisten, was zum Glück eine schnelle und klare Entscheidung war. Die nächste und finale Entscheidung gab es kurz vor der Schlussminute mit dem unterm Strich auch verdienten 4:2 der Frankfurter. Dies war dann auch der Endstand und man hatte endlich den bislang einzigen Pokalknaller, es wurde auch wirklich Zeit. Das weiterhin propagiert Pokalwunder, ließ aber so auch am dritten Spieltag dieser Runde auf sich warten. Ohne zu viel verraten zu wollen, es blieb am Ende wieder ganz aus. Dafür  sollte das Spiel vom Main immer das einzig annehmbare dieser Runde bleiben, was eine  ziemlich miserable Bilanz bedeutete.

Ein am Ende trauriger Traditionskick

Der Mittwoch war dann ein einziger großer Knaller, zu mindestens wieder auf dem Papier. Den Auftakt mit dem frühen Spiel machten der 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf. Erst einmal Düsseldorfer Pyro im Frankenland, dann entfernte man sich leider ziemlich schnell davon, einen Knaller zu präsentieren. Immerhin arbeiteten sich die Clubberer immer weiter ans Düssel-dorfer Tor heran und nach einer guten halben Stunde war es dann passiert und es war eben die Fortuna, die zum 0:1einnetzte. Später ging es so auch in die Pause und danach wurde es nicht wirklich besser und das Niveau blieb eher überschaubar. Die Fortuna war längst besser und somit ging der Spielstand auch in Ordnung. Dann waren 90 eher enttäuschende Minuten vorbei und es blieb nur noch die Nachspielzeit für den FCN. Sie schafften es nicht mehr das Spiel zu drehen aber sie  nutzten die Bonuszeit zum Ausgleich, was genauso verrückt war, wie die Düsseldorfer Führung. So ging es mit 1:1 in der Verlängerung weiter, die erste im Achtelfinale. Fast direkt die nächste Führung für das Team vom Rhein aber der Ball wurde noch so gerade von der Linie gekratzt. So stand es zur zweiten Halbzeitpause noch immer 1:1. In der vierten Halbzeit dann plötzlich aus dem Nichts der Kölner Keller und ein mutmaßlicher Elfer für die Fortuna war vom Tisch. Es blieb nun interessant, gab es zum Ende der regulären Spielzeit schon einen Platzverweis gegen die Düsseldorfer Bank, wurden kurz vorm Elfmeterschießen die Nürn-berger noch nach einer Notbremse dezimiert. Wahrscheinlich retteten sie sich mit genau dieser Aktion in die Lotterie. Fair ist irgendwie anders. Es sollte merkwürdige bleiben, denn der Elfer, den die Fortuna hielt, wurde dann wiederholt und so doch noch versenkt. Am Ende kam der Club mit 6:4 nach Elfmeterschießen durch, was man nach all den Vorkommnissen leider völlig ungerechtfertigt nennen muss. Die Zusammenfassung später im ZDF, zeigte wieder ein völlig anderes Bild, zu dieser Art der Darstellung dort aber später noch mehr. Namentlich verantwortlich für die Probleme im Max-Morlock-Stadion war übrigens Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck. Schade, dass es so mit den Trauerspielen munter weiterging.

Ein echtes Revierderby und billige Spielchen

Den Abschluss dieses äußerst fragwürdigen Achtelfinals bot das Derby zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund, wel-ches ebenfalls live im Free-TV zu sehen war, diesmal allerdings im ZDF. Die theoretische Möglichkeit der Überschneidungen in dieser Runde griff dann doch noch, so rollte der Ball schon tief im Westen, während  im Frankenland noch das lächerlich Elf-meterschießen lief. Die Stimmung in Bochum war natürlich Gänsehaut pur. Eine kleine Choreo hatte der BVB-Anhang mitge-bracht und vor allem massiv Pyro, die es direkt mal gab. Auf dem Platz ging es auch gleich massiv zur Sache und Schiri Tobias Stieler war vom ersten Moment an komplett überfordert. So dauerte es nicht lange, bis zu ersten klaren Fehlern, womit sich auch dies weiter durchzog. Man konnte auch nicht von einer klaren Überlegenheit der Borussia sprechen. Was fehlte, waren wieder einmal Tore. Dies änderte sich auch erst in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs mit einem, aus Bochumer Sicht, echten Kacktor aus über 50 Metern Entfernung zum 0:1-Halbzeitstand. Es sollte kurios weitergehen, denn ausgerechnet der BVB wollte nicht mehr aus der Pause zurückkehren und kam erst mit massiver Verspätung. Solche Spielchen sind wirklich unterste Schublade. Man kann nur hoffen, dass dies eine satte und spürbare Strafe nach sich zieht, bevor ein neuer Trend entsteht. Ein Trend im Spiel selbst wurde spätestens in der zweiten Hälfte klar und zwar in welche Richtung Stieler pfiff, es bleibt unglaublich, gerade auch da die Bochumer jetzt besser im Spiel  waren. All dies blieb übrigens beim ZDF weitestgehend unkommentiert. Dann, natürlich nach ewiger, nicht nachvollziehbarer Prüfung, ein Handelfmeter für den VfL. Jeder sollte gelernt haben, dass Handelfer pure Willkür sind, trotzdem regte man sich nun im zweiten Kanal des Staatsfernsehens ewig auf aber man kennt die Art, wie dort berichtet wird, was sich leider nicht nur auf den Fußball bezieht. Kurze Zeit später hatte sich die Aufregung gelegt, hatte der BVB doch mit dem 1:2 wieder nachgelegt. Das Fußballerische war leider schon lange in den Hintergrund geraten und es war, weit über ein Derby hinaus, zu einem puren Geholze geworden. Eine für all die billigen Spielchen eher kurze Bonuszeit war dann auch herum, Bochum bekam am Ende noch eine Ecke geklaut und so war das 1:2 am Ende einem Derby nicht würdig. Der zweite Teil der Achtelfinale war im Ganzen minimal besser, was im Vergleich zum ersten Teil auch nicht schwer war. Sonst war die Runde aber wieder eher eine zum Abgewöhnen. Die Pokalmerkwürdigkeiten waren nun aber auch nach den acht Spielen nicht vorbei. Wer jetzt am Wochenende zum 20. Spieltag, wie eigentlich üblich, mit der Auslosung zum Viertelfinale im DFB-Pokal rechnet, wird enttäuscht, denn diese gibt es merkwürdigerweise erst tief in der zweiten Monatshälfte.


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