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Zwayerlei Maß


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine rote Karte mit der schwarzen Aufschrift: Jetzt auch für Schiris.

Englische Woche ist auch aktuell wieder das große Stichwort, wenn auch nicht für alle. Kaum ist das Bundesligawochenende Geschichte, steht schon am Dienstag und Mittwoch die nächste Runde im DFB-Pokal auf der Agenda. Hier geht es nun, wie man es kennt, erst einmal darum, was die Spiele vom vergangenen Wochenende boten. Zuvor sei aber noch kurz erwähnt, dass Schiedsrichter Felix Zwayer, dem erst jüngst wieder zweierlei Maß unterstellt wurde, was wieder einmal sehr schlüssig war, bis auf Weiteres nicht mehr mit der Pfeife in der Bundesliga aktiv sein wird. Der Grund, er hat sich selbst vom Platz gestellt. Problem an dieser begrüßenswerten Entscheidung, er begibt sich somit ganz clever in die Opferrolle. Bevor in den Spieltag eingestiegen wird, muss leider auch noch einmal über den Coronawahnsinn gesprochen werden. Der Protest auf der Straße wird täglich, nicht nur an Montagen, wie es in den Mainstreammedien fälschlicherweise gerne dargestellt wird, größer. Ein Versuch dies zu unterbinden, ist, dass die Regierenden und der gerade angesprochene Teil der Medien immer wieder dazu aufrufen, sich nicht in die Nähe von Rechtsradikalen und Gewalttätern aufzuhalten. Dies ist interessant, sollte es jemals wieder Normalität in den Stadien geben, müssten diese nach diesem  Ansatz dann ziemlich leer sein. Was den erhobenen Zeigefinger in diesem Teil der Medien angeht, gab es kurz vorm Auftakt des 19. Spieltags übrigens noch einen interessanten Eklat. So konnte man auf der ARD das EM-Auftaktspiel der deutschen Handballnationalmannschaft sehen, was sie gegen Belarus gewannen. In einer Auszeit sah man dann ganz deutlich, wie man bei der ARD die Maske schön weit unter der Nase trug und dies direkt beim Team. Vielleicht sollte man dort demnächst weniger mit dem Zeigefinger arbeiten und dafür das eigene Personal aufklären oder ist Corona bei den Staatsmedien selbst am Ende nicht wirklich so gefährlich? Dann ging es auch schon im Stil einer Geistersaison in der Bundesliga weiter, wo die Spielansetzungen wieder in der klassischen Form daher kam, was bedeutet, am Freitagabend gab es den Auftakt und zwar zwischen Borussia Dortmund und dem SC Freiburg. Der Start der Partie war eher etwas mau, allerdings kam der BVB schnell immer besser ins Spiel und so dauerte es nicht ganz eine Viertelstunde, da stand es schon 1:0. Nach einer knappen halben Stunde, erneut ein Standard für Dortmund und Thomas Meunier hatte mit dem 2:0 seinem Doppelpack geschnürt. Was noch fehlte, war Erling Haaland und er schlug dann mit dem 3:0 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zu. Um in der Taktung zu bleiben, war gut eine Stunde auf der Uhr und der nächste Treffer war gefallen, allerdings zum 3:1, waren die Breisgauer doch besser in den zweiten Durchgang gekommen. Dementsprechend nur logisch, dass der Torreigen in der 75. Minute weiterging und Haaland mit dem 4:1 auch seinen Doppelpack komplettierte. Zum Schluss geriet das Spiel aber doch noch aus dem Takt und so fiel der 5:1-Endstand schon in der 86. Minute.

Einfach nur Gerede

Wie angedeutet, gab es am Samstagnachmittag somit wieder fünf Spiele und dabei war man auch gespannt, wie es beim 1. FC Köln, den man zuletzt so bejubelte, weitergehen würde, denn am Dom empfing man den FC Bayern München. Es dauerte keine zehn Minuten, dann gab es den ersten Abseitstreffer am Samstag, allerdings sah man dies im Keller auf der anderen Rheinseite anders und so stand es nach längerer Prüfung natürlich 0:1. So war der erste Samstagstreffer gesetzt und der angesprochene Jubel beim Effzeh war auch schon wieder verstummt. Nach fast einer halben Stunde dann das 0:2, womit klar war, was vom Gerede im Vorfeld zu halten war. Allerdings schafften die Domstädter tatsächlich noch vor der Pause eigentlich das 1:2 aber auch dies passte dem VAR nicht und dieser Treffer wurde dann nach ewiger Prüfung kassiert. So ging es später mit dem 0:2 in die Pause und danach dauerte es eine gute Viertelstunde bis zum 0:3, womit dieses mäßige Spiel durch war. Es war aber noch nicht vorbei und so folgte noch das 0:4, was zur bekannten Langeweile führte. In der Sportschau-App bei der Livekonferenz begann man dann wieder damit, Geschichte fernab der Realität zu schreiben, so behaupteten sie, dass der FCB-Keeper, Manuel Neuer, der nach Corona schon wieder zurück ist, im ersten Durchgang rein gar nichts zu tun gehabt hätte. Da fragte man sich schon, wie der Ball dann ins Tor kam? Es passt aber zur Qualität, die man in dieser Saison bei den Liveübertragungen ertragen muss. Auf dem Platz passierte nichts mehr und es blieb bei dem zu erwartenden, klaren Sieg der Bayern. In der Hauptstadt empfing, ebenfalls am Samstagnachmittag, der 1. FC Union Berlin einen weiteren Verein, welchen man gerade feierte und zwar 1899 Hoffenheim. Allgemein ein Topspiel, wie der Blick auf die Tabelle zeigt. Nach einer guten Viertelstunde zappelte der Ball in der Hauptstadt im Netz und es war ein Eiserner Treffer, allerdings ins eigene Tor zum 0:1. An diesem weitestgehenden Geisterspieltag waren in Köpenick 3.000 Zuschauer erlaubt, man sieht, dass Coronachaos blieb. Es dauerte nicht lange, dann wusste der FCU, welches Tor zu treffen war und es stand 1:1, wobei auch dies letztendlich ein Eigentor war. Etwas später ging es dann auch mit diesem Unentschieden in die Pause. Bis zur Schlussphase tat sich in Köpenick nicht mehr viel, dann aber das 2:1, womit das Spiel gedreht war und am Ende der Sieg für den FCU eingetütet war. Man hatte sich von diesem Spiel allerdings wirklich mehr erhofft. Das große Krisentreffen am Samstag gab es in der Autoskandalstadt, wo der VfL Wolfsburg auf Hertha BSC Berlin traf. Kurz vor der Pause konnten sich die Wölfe bei Schiedsrichter Robert Hartman bedanken, kassierte er doch das 0:1 wegen einem angeblichen Foulspiel, womit es torlos in die Halbzeit ging. Danach sollte es so weitergehen und es blieb ein torloser Grottenkick, welcher beiden Teams nichts brachte.

Elfmeterkiller

Ein weiteres Stelldichein gab es Samstagnachmittag zwischen dem FSV Mainz 05 und dem VfL Bochum, was dann in Kürze auch schon im DFB-Pokal fortgesetzt wird. Vielleicht testete man deshalb auch nach 30 Minuten schon einmal einen Elfmeter für die Bochumer, allerdings wurde dieser gehalten, womit es mit dem 0:0 in die Pause ging und ein Trend für den Samstag gesetzt wurde. Kurz nach der Pause endete mit dem 1:0 die Torlosigkeit, es blieb aber ganz im Stil des Nachmittags eher öde. So überraschte es auch nicht, dass es bei diesem mageren Sieg blieb. Man kann nur hoffen, dass es im Pokal spektakulärer wird. Den Abschluss der frühen Samstagsspiele bot die Partie zwischen dem VfB Stuttgart und RB Leipzig. Auch hier rappelte es früh und es war das 0:1, nach einem Elfer für die Antitraditionalisten. Der Dosenclub tat nichts für dieses Spiel und der VfB konnte dies nicht nutzen, so war man froh, dass man irgendwann die ersten 45 Minuten mit dem 0:1 geschafft hatte. Erst zum Beginn der Schlussphase dann das 0:2, in einem Kick, auf den man durchaus hätte verzichten können. Kurz vorm Ende noch ein Abseitstor der Brausekicker, womit es dann mit dem 0:2 endete. Es blieb abermals viel Luft nach oben, an diesem Samstag in der Bundesliga und das Abendspiel musste nun alles rausreißen. Abgeschlossen wurde der Samstag mit einem Klassiker und zwar dem Derby am Rhein. Für dieses Spiel, wo man Fans besonders vermisste, trafen am Niederrhein Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen aufeinander. In der ersten Hälfte des ersten Durchgangs neutralisiert man sich fleißig, was gerade natürlich für Leverkusen zu wenig war. Dann wurde es ziemlich zerfahren und flachte darüber massiv ab. Die Hoffnungen, dass dieser Samstag noch etwas zu bieten hatte, schwanden immer mehr. Dann ging es erst einmal torlos in die Pause. Immerhin sollte es im zweiten Durchgang erstmal etwas bunter losgehen. Elfmeter für Leverkusen, den Patrik Schick nicht verwandeln konnte, dann direkt eine Ecke und schon war das 0:1 doch gefallen. Eine Viertelstunde vorm Ende, dann nach einem Freistoß auch noch das 0:2. Gut fünf Minuten später kamen die Fohlen dann mit dem 1:2 noch einmal heran und ließen zu mindestens das Ende noch spannend werden. Die blieb auch trotz einem weiteren Foulelfmeter für Bayer 04 so, denn auch dieser wurde vom Gladbacher Keeper, Yann Sommer, gehalten. Zwei Elfer in einem Spiel zu verballern, muss man natürlich auch erst einmal schaffen. Es sollte sogar noch fünf Minuten Bonus-Spannung geben. Es fielen aber keine weiteren Tore, womit man sich in Leverkusen über den zweiten Derbysieg dieser Art in der laufenden Coronasaison freuen konnte und die Borussia, die Trendwende nachdem Sieg in München nicht vollziehen konnte.

Der Sonntag im Keller

Am zweiten Sonntag der Rückrunde ging es in Schwaben los, wo der FC Augsburg die Eintracht aus Frankfurt empfing. Die Hessen wollten in der Fuggerstadt wieder nach oben durchstarten und der FCA braucht längst wieder jeden Punkt. Es ging flott los und man sah erwartungsgemäß erst einmal Vorteile für die SGE. Auch dieses Spiel war übrigens etwas von Ausfällen durch COVID-19 geprägt, was immer wieder zeigt, wie gescheitert der Ansatz von Politik und ihren vermeintlichen Experten ist. Es dauerte gut 20 Minuten, dann wurde aus dem Eindruck mit dem 0:1 auch schon Zählbares und kurz danach hätten die Frankfurter gleich auch schon auf 0:2 erhöhen können, ließen dies aber aus. Nach 30 Minuten wurde es wild, ein Pfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski, dann ein Augsburger Tor und dann ab an den Monitor. Am Ende ging es mit Ballbesitz für die Eintracht und ohne Tor für die Fuggerstädter weiter. Die Gemüter hatten sich noch nicht ganz beruhigt, da klingelte es dann tatsächlich zum 1:1, was schon etwas überraschend war. Der Ausgleich brachte die Frankfurter ziemlich aus dem Konzept und sie wollten mit diesem Ergebnis nur noch in die Halbzeit. In der Nachspielzeit gab es dann noch einmal den Monitor und keinen Elfer für Augsburg, was die Stimmung dort nicht besser machte. Dann war Pause und danach ging es gleich wild weiter. In der Spitze zappelte der Ball gleich wieder im Augsburger Tor, allerdings war dies ein Abseitstreffer, der somit nicht zählte. Es ging dann bis zum Ende hin und her, wobei die Eintracht schon die Nase vorne hatte, allerdings sollte es mit den Toren einfach nicht mehr funktionieren. Dann war man auch schon in der vierminütigen Nachspielzeit, die aber auch nichts brachte und man sich so mit dem Unentschieden trennte. Diese Punkteteilung brachte den Frankfurtern wohl ein bisschen mehr, gerade auch weil Bielefeld noch an Augsburg vorbeiziehen konnte. Ganz am Ende stand so noch ein großes Kellerduell an, wo sich das Abstiegsgespenst zwischen Arminia Bielefeld und der Spielvereinigung Greuther Fürth so richtig austoben konnte. Es dauerte keine zehn Minuten, da hatte die Arminia mit dem 1:0 erst einmal die Abstiegsplätze komplett verlassen. Es wurde dann aber schnell zu Abstiegskampf pur, was kein Lob fürs Spiel ist. Mitten in die sich ausbreitende Langeweile fiel dann in der 35. Minute mit dem 1:1 tatsächlich der Ausgleich, was dann wieder vor allem den Augsburgern half. So ging es später dann auch in die Pause und danach konnte ruhig etwas mehr kommen. Danach sah es zuerst aber leider nicht aus. Es wurde immer ruppiger inklusive einer ordentlichen Rudelbildung und danach tatsächlich das 1:2. Schon ein Auswärtspunkt für die SGF wäre eine faustdicke Überraschung gewesen, ganze drei Auswärtspunkte wäre dann gar eine Sensation aber es waren noch über 20 Minuten auf der Uhr. Jetzt wurde es richtig spannend, denn kurz vorm Ende der regulären Spielzeit, konnten die Bielefelder mit einem Traumtor aus der zweiten Reihe wieder ausgleichen. Dann blieben auch auf der Bielefelder Alm wieder nur noch vier Minuten Bonus und es wurde wieder kein Sieger gefunden, denn es blieb beim 2:2. Der erste Auswärtspunkte brachte Fürth nicht wirklich weiter, die Arminia schaffte es mit dem Unentschieden immerhin auf den Relegationsplatz und auch die Augsburger kamen so noch ganz gut durch den Spieltag. Wie bereits beschrieben, geht es nun schon am morgigen Dienstag im DFB-Pokal mit dem Achtelfinale weiter.


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