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Kein Ende der Tiefpunkte


Dieses Grauzonenbild von Thorsten Hülsberg zeigt eine Tischfußballfigur.

Die Tiefpunkte im deutschen Fußball, ausgerechnet in der 60. Bundesligasaison, also einer Jubiläumssaison, wollen einfach nicht abreißen. So liegt auch auf der ersten Länderspielpause dieser Spielzeit gleich wieder ein dunkler Schatten, welcher weit über die üblichen Corona-probleme, die hier erstmal kein Thema sein sollen, hinausgeht. Nach etwa acht Monaten wurde nun amtlich, was man vermutete aber einfach nicht erleben wollte. Max Eberl wechselt tatsächlich zu RB Leipzig. Bis zum Beweis des Gegenteils ist man in Deutschland unschuldig, dies galt natürlich auch für Eberl, was jetzt selbstverständlich hinfällig ist. Man kennt dieses perfide Schauspiel aus der Politik, wo es allerdings schon fast egal ist, bei dem Portfolio an Problemen, welches sich dort in den letzten Jahrzehnten allgemein angehäuft hatte. Anders im Fußball, wo man eigentlich noch von einer gewissen Vorbildfunktion ausgehen sollte, die mit jedem dieser Fälle weiter zerstört wird. Schlimmer noch, werden so falsche Vorbilder geschaffen. Der Verdacht dieses Wechsels waberte die ganze Zeit im Raum, Eberl erklärte aber unter Tränen, dass einfach nur er, seine Gesundheit das Thema sei. Dies wirkt jetzt, nachdem Auftritt damals und der Kürze der Zeit, wie ein ganz billiges Schauspiel. Schlimm ist dies auch für all die Menschen, denen es wirklich elend geht und gegen die, genau durch so etwas, ein falscher Verdacht entsteht. Man kann ihm nur wün-schen, dass er aus diesem Abseits nie wieder rauskommt und kann ihm nur mit auf den Weg geben, dass einzig und alleine er dafür die Verantwortung trägt. Nun aber zum Ausblick auf die Länderspielphase, wo es für Deutschand heute mit den Spielen losgeht.  Irgendwie bleibt man dabei aber beim Thema der Antitraditionalisten, denn das Spiel  der DFB-Auswahl gegen Ungarn findet ausgerechnet in der Red Bull Arena im schönen Leipzig statt. Am Montag geht es dann ebenfalls in der Nations League im Londoner Wembley Stadium gegen England weiter. Bisher war es eher ein Stolperstart in diesem noch immer neuen Wettbe-werb, wo der Ausverkauf wieder einmal grüßen lässt. Mit diesen Spielen ist man längst in der direkten Vorbereitung für die ab-lehnungswürdige Winter-WM 2022 in Katar angelangt, welche immer näherrückt. Immer mehr wird es zum Thema, wie schlimm dort doch alles ist, was absolut nichts Neues ist aber nie angemessen groß diskutiert wurde oder gar die passenden Reaktionen bei der DFB-Auswahl oder den Mainstreammedien hervorrief. Ausgerechnet Manuel Neuer, einer derer, die nun an Corona er-krankt sind, bekanntermaßen vom FC Bayern München, wo man gewachsene Beziehung mit Katar hat, präsentierte für die beiden Spielen dieser Länderspielpause, mit einer neuen Armbinde, ein eher lächerliches Zeichen. Es fehlt doch wieder der Mut, wirklich etwas Eindeutiges in Regenbogenfarben zu präsentieren. Wohl ein Vorgeschmack, was man an Zeichen in Katar er-warten kann, eher wenig bis nichts. Zum rein Sportlichen kann man nur wieder das Übliche verkünden, man möchte alles ge-winnen. So suggerierte man auch bei all den letzten Blamagen die Erfolge, welche dann ausblieben. Wie es diesmal wird, weiß man dann abschließend am Montag.


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