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Wieder nur die übliche PR


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt das BALLacker-dÜsign England 21.1 auf BALLackergrün.

Bevor es am Abend in München gegen England geht, muss noch auf das deutsche Auftaktspiel in der Nations League von Samstagabend in Bologna gegen Italien zurückgeblickt werden. Diesen Kick gab es live bei RTL samt dem vermeintlichen Experten Lothar Matthäus, der sich wieder gewohnt realitätsfern gab. Italien ist zwar Europameister, was allerdings mit dem Team vom Samstag nichts zu tun hatte. Man muss auch berücksichtigen, dass sie sich nicht für die umstrittene Winter-Wüsten-WM in Katar qualifiziert haben. Hinzukommt, dass sie gerade erst das Finalissima, den CONMEBOL-UEFA Cup of Champions, wo eben der Europa-meister auf den Südamerikameister, diesmal Argentinien, trifft, mit 0:3 verloren. Wer nun noch immer auf die übliche PR der DFB-Auswahl reingefallen war, wurde gleich enttäuscht. Denn trotz der geschil-derten Defizite bei den Italienern, konnte Deutschland allein schon in den ersten torlosen 45 Minuten wieder nicht im Ansatz überzeugen. Die Parallelen zur Politik bleiben somit frappierend. Wechsel in der Führungsetage und dann einfach weiter so und sich wundern, warum nichts besser wird. Der Urlaub in Marbella hatte nach dieser inakzeptablen Leistung gleich noch ein größeres Geschmäckle bekommen. Dies lag natürlich vor allem wieder an den bekannten Problemen mit dem Bayernblock und dies gepaart mit international eher gescheiterten Spielern, wie dem Schwalbenkönig Timo Werner.  Italien hätte führen müssen, hatte aber auch immer wieder Pech mit den Schiedsrichtern, gerade durch mehrere fragwürdige Abseitsentscheidungen. Diese laufen normalerweise durch und sollen so später vom Videoschiedsrichter überprüft werden können, diese Chance wurde den Italienern, wie angedeutet, immer wieder genommen. Zur Pause konnte man unter all den Umständen damit rechnen, dass Deutschland noch zwei Glückstreffer landen würde und die Lächerlichkeiten der letzten Zeit in diesem Kontext weitergehen würden. Außerdem hatte man aus deutscher Sicht schließlich gefühlt wieder die vermeintlich Unparteiischen an der Seite.

Die Wetter-Ausrede und andere Tiefpunkte

Auch nach Wiederanpfiff galt, dass RTL wieder viel Raum für die übliche, nervende Werbung hatte und diese auch nutzte. Fehlpässe, eines der leidigen Dauerthemen bei der DFB-Elf, waren dann gleich nach der Pause auch wieder ein Thema. Außer-dem saß die DFB-Auswahl meistens auf dem Hosenboden und hatte eher weniger einen festen Stand. Thomas Müller, wie man es von der Bayerntaktik kennt, forderte dann erstmal eine Gelbe gegen Italien, die dann auch prompt geliefert wurde. Er selbst hatte diese in der ersten Hälfte erstaunlicherweise nicht bekommen aber faire Italiener forderten diese da auch nicht. Ansonsten war von Deutschland nix zu sehen, so zeichnet sich langsam ab, was von Bundestrainer Hansi Flick zu halten ist. Es bleibt wie-der das übliche Geschwätz ohne die passenden Leistungen. Italien hätte längst haushoch führen müssen aber nach über einer, meist langweiligen, Stunde waren noch immer keine Tore gefallen. Langsam musste man auch bei RTL die Kommentare etwas verändern, denn es passte eben nichts mit der PR, all den Ankündigungen im Vorfeld zusammen. Nach 70 Minuten war es dann endlich soweit und das Ergebnis ging mit 1:0 zu mindestens etwas in die Richtung des Spielverlaufs. Kurz danach der Ausgleich, allerdings nachdem der Treffer mit einem klaren Handspiel von Timo Werner vorbereitet wurde, der lächerlicherweise trotzdem zählte. Sowas braucht man genauso wenig, wie es für das RTL-Geschwurbel zum Spiel galt. Dort erklärte man tatsächlich nach-dem Abpfiff, dass 1:1 würde in Ordnung gehen. Wobei man natürlich aus der Vergangenheit weiß, dass jedes Ergebnis aus-reicht, da Deutschland in diesem Wettbewerb gar nicht absteigen kann. Um noch einmal den Vergleich zur vermeintlichen, politischen Elite in Deutschland aufzugreifen, auch da interessieren sich immer weniger Menschen für, was man längst auch von den Kirchen kennt. Für den Fußball bedeutet dies, eine Versöhnung mit den Fans wird es so nicht geben. Wieso auch, wird doch nichts Angemessenes geliefert, eher das Gegenteil. Von RTL bis Joshua Kimmich, der trotz des umstrittenen Treffers ebenfalls, wie der Rest, blass blieb, war man sich schnell einig, dass der traurige Auftritt auch mit dem schwülen Wetter zu tun gehabt hätte. Man sammelt also noch immer Peinlichkeiten und blamiert sich auch weiterhin gerne.

Richtig guter Fußball am Samstag

Bei Blamage ist man gleich beim Spiel in einigen Stunden in München, denn es geht gegen England, gegen die man letzten Sommer bei der Euro 2020 wieder einmal frühzeitig und blamabel aus dem Turnier flog. Auch dort gab es vorher, damals noch von Joachim Löw, das üblich Gewäsch, welches man nun eben von Flick und Co hört. Stillstand auf tiefstem Niveau, so auch im Fußball. Da passte es, dass Flick in Italien die verbliebenen Zuschauer wieder aufs heutige Spiel vertröstete, wo es dann natür-lich alles ganz anders werden soll. Irgendwann wird dies für einen kurzen Moment wahrscheinlich hinhauen aber mittelfristig bringt all dies natürlich keinen Aufschwung und vom Neuanfang redet längst niemand mehr. Man kann nur von Glück sprechen, dass es am Samstagnachmittag schon richtig guten Fußball gegeben hatte. Es stand das entscheidende Spiel zum Aufstieg in die 3. Liga an, das Finalrückspiel der 4. Liga zwischen dem VfB Oldenburg und dem BFC Dynamo. Es endete 1:2, was für die Berliner knapp nicht reichte und so bleiben sie Amateure, während die Norddeutschen, nach langer Zeit, in den Profifußball, eben in die 3. Liga zurückkehren. Dies war dann halt auch der wirklich tolle Kick am Samstag, was einiges über den deutschen Fußball aussagt. Der Ausverkauf führt eben zu nichts Gutem, wie sich zeigt, wenn einem deutsche Amateurteams ein solches Vergnügen am Samstag bescheren, während die vermeintliche Elite weiterhin einfach nur von Blamage zu Blamage eilt. Kurz noch etwas aus der Bundesliga, die in diesem Jahr etwas früher startet und dafür eine extrem lange Winterpause bringt, was am umstrittenen Turnier in der Wüste liegt. Borussia Mönchengladbach hat nun mit Daniel Farke auch einen neuen Trainer. Ganz zum Schluss noch etwas zu den angesprochenen Veränderungen beim BALLacker selbst, dazu gehört dann ebenso, dass ab sofort nicht mehr jedes Länderspiel so ausführlich behandelt wird, es macht weder Sinn noch hat es das deutsche Team ver-dient. So war auch der Grottenkick vom Samstagabend wieder echt verschenkte Lebenszeit und dies sollte nicht passieren.


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