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Bezeichnendes aus Delta City


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt in einer virusartigen Schrift in rot auf dem typischen BALLacker-Layout London über zwei Zeilen.

Ließ die erste Hälfte der Achtelfinale noch reichlich Luft nach oben, war man umso gespannter, was die letzten vier Partien dieser Runde bringen sollten und es sei direkt verraten, sie hatten es teilweise in sich. Es begann zum Wochenstart in Kopenhagen, wo man sich mit dem Spiel zwischen Kroatien und Spanien ebenfalls vom Turnier verabschiedete. Der gesamte Montagabend stand ganz im Zeichen des ZDF und so musste man wieder das Team Claudia Neumann und Ariane Hingst ertragen. Frauen im Fußball, gar kein Probleme aber Menschen, welche für diesen TV-Job nicht gemacht sind, machen es unnötig anstrengend aber das Problem mit den dortigen Einschaltquoten wurde zuletzt schon ausgiebig beschrieben. Eine weitere schlechte Nachricht, jetzt hatte es auch Kroatien erwischt und so haben auch sie mit Corona-Problemen zu kämpfen. Es ging ordentlich los und dies mit klaren Vorteilen für die Spanier. Dann wurde man in der 20. Minute unweigerlich an die Wettmafia erinnert, es gab wieder einmal ein Eigentor und man musste sich fragen, warum der spanische Keeper eine Rückgabe einfach ins Tor ließ? Mit diesem 1:0 waren jetzt natürlich die Kroaten so richtig im Spiel. Es sollte kurios bleiben, immer wieder Handspiele, welche keinen interessierten, auch nicht im schweizerischen Nyon. Dann kurz bevor es in die Kabinen ging, ein ziemlich klares Handspiel der Kroaten im eigen Strafraum, bevor aber irgendwas passierte, fiel auch schon das 1:1 und niemand sprach mehr von einem Elfmeter. Auf jeden Fall ein bis dahin super Achtelfinalspiel. Es blieb beim Unentschieden, womit eine spannende zweite Hälfte eigentlich garantiert war. Es sollte auch nur knapp über zehn Minuten nach der Pause dauern und da hatten die Spanier das Spiel mit dem 1:2 gedreht. Jetzt waren die Kroaten aus dem Konzept und es wurde immer wilder. Erst das nächste spanische Tor, welches allerdings ein glasklarer Abseitstreffer war und somit auch nicht zählte, dann wieder Handdiskussionen und es wurde klar, auch diesmal konnte der Schiedsrichter, der Türke Cüneyt Cakir, nicht überzeugend. Mittlerweile war nur noch eine gute Viertelstunde auf der Uhr und Spanien erhöhte sehr fein auf 1:3, was längst auch gerechtfertigt war. Fünf Minuten vorm regulären Ende dann ein völliges Murmeltor, welches auch erst einmal nur mit der Torlinientechnik bestimmt werden konnte, dann aber trotzdem noch in Nyon gecheckt wurde. Alles ging gut und es stand nur noch 2:3 und dann war man auch schon in der Nachspielzeit von ganzen sechs Minuten. Im ersten Drittel der Extraspielzeit dann der Ausgleich und dieses Spiel konnte man sich gerne noch länger geben. In dieser Partie gab es dann tatsächlich auch noch 30 Minuten Bonus, toller Auftakt der zweiten Hälfte der Achtelfinale. Die dritte Halbzeit war eine richtig gute und sollte auch nicht ohne Tore bleiben und so stand es nach 100 Minuten 3:4. Kurz danach holten sich die Spanier mit der 3:5-Führung den Zwei-Tore-Vorsprung zurück. So war man mit diesen acht Treffern nur noch ein Tor vom torreichsten Spiel der EM-Geschichte entfernt. Dies war ein 4:5 zwischen Frankreich und Jugoslawien in Paris bei der allerersten EM. Dann folgte auch schon die letzte Viertelstunde und die blieb tatsächlich torlos, was dem Ganzen keinen Abbruch tat. Mit diesem 3:5  war Kroatien raus und für Spanien geht es im fernen St. Petersburg weiter.

Der zensierte Flitzer

Am späteren Montagabend verabschiedete sich dann auch noch Bukarest vom Wettbewerb und dies mit der Partie zwischen Frankreich und der Schweiz. Nachdem gerade geschilderten Auftakt zum Wochenstart war die Messlatte für dieses Spiel reichlich hoch. Es ging allerdings auch in diesem Nachbarschaftsduell gleich mit Vollgas weiter. Der verrückte Abend sollte damit weitergehen, denn natürlich waren die Franzosen etwas überlegen aber trotzdem stand es nach einer knappen Viertelstunde 0:1. Kurz vor der Halbzeit, bei schwülen 25 Grad am späten Abend in Bukarest, die eine Stunde voraus sind, eine kleine Trinkpause, da ein maskierter Flitzer vom Feld geholt werden musste. Zu sehen war dies nicht, denn solche Bilder werden zensiert, ganz im Gegensatz zur Wiederbelebung eines Christian Eriksen, einer Greenpeace-Aktion oder eines Regenbogenstörers, da kann sich dann jeder seine eigenen Gedanken zu machen. Dann war auch schon Halbzeit und die Schweiz ging mit einer Führung gegen den Weltmeister in diese. Nach der Pause dann wieder ewig nach einer Szene die Spielunterbrechung und plötzlich Elfmeter für die Schweiz, da dieser gehalten wurde, soll dieses Thema hier erst einmal beendet sein. Wie das Fußballleben so läuft, gab es dann fast genau im Gegenzug das 1:1. Nach nur 102 Sekunden war es dann passiert und die Franzosen hatten das Spiel mit dem 2:1 sogar gedreht. So bahnte sich der bisher beste Achtelfinalabend an. Zum Auftakt der Schlussphase noch ein Traumtor der Franzosen zum 3:1, womit es erwartungsgemäß wurde. Allerdings war es ein verrückter Abend und so folgte zehn Minuten vorm Ende der Schweizer Anschluss mit dem 3:2. Nur weitere fünf Minuten später dann tatsächlich der Ausgleich, allerdings gab es dieses 3:3 nicht, da Nyon es kassierte. Dies sollte aber nur ein kurzes Thema sein, denn in der letzten regulären Minute dann endgültig das 3:3. Was für ein völlig irrer Abend. Ganz kurz vorm Ende hätten die Schweizer alles dicht machen können, versäumten dies aber. Mit der allerletzten Szene, dann die Bayern-DNA auf französischer Seite und auch dort versagte sie, was sich weitestgehend durchs gesamte Turnier zieht. Somit endeten die ersten 90 Minuten in Bukarest gegen Mitternacht Ortszeit ebenfalls mit 3:3 und es gab natürlich auch dort noch einmal 30 Minuten Bonus, die man wieder gerne mitnahm. Es ging unverändert mit einem grandiosen Fußballabend weiter, der leider auch wieder von der nervigen Technik gestört wurde, was aber auch das einzige Manko war, welches aber natürlich schon spielentscheidend sein kann und genau dies ist das Problem. Dann war die erste Halbzeit ohne Tore in dieser Partie auch schon rum. Langsam lief die Zeit runter zum ersten Elfmeterschießen des Turniers und eine tolle Verlängerung blieb tatsächlich ohne Tore und die Eidgenossen hatten den Weltmeister ins Elfmeterschießen gezwungen. Problem, die Schweiz hatte sowas noch nie gewonnen. Am Ende war aber alles anders und da stand wirklich ein 7:8 und der Weltmeister war raus und die Schweiz folgt Spanien in die Tiefen Russlands. Man hatte das frühe Spiel so tatsächlich noch übertroffen, mehr konnte es nicht geben.

Peinlich bis zum bitteren Ende

Am Dienstag endete das Achtelfinale und das frühe Spiel gab es in London, wo es trotz der Corona-Variante Delta noch drei weitere Spiele geben soll. Großbritannien interessiert sich eben für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle und nicht für irgendwelche fragwürdigen Modellierungen und Annahmen, wie man es in Deutschland noch immer tut. Es ist damit klar, dass auch an diesem Abend wieder mit der bekannten staatsmedialen Propaganda gegen Großbritannien geschossen wurde. Nun aber erst einmal zum vorletzten Achtelfinale zwischen England und Deutschland, eben in London. Es war 17 Uhr Ortszeit und es ging im bekannten Muster los, Deutschland war etwas überlegen aber nie überzeugend. Der Schiri positionierte sich schnell auf der Seite der DFB-Auswahl, was aber nur bedingte Folgen haben sollte. Dies schüchterte die Engländer aber nicht ein und so kamen sie immer besser in ein Spiel, welches zunehmend langweiliger wurde. Übrigens auch kein Novum, sondern eher eine klare Linie unter Bundestrainer Joachim Löw. Dann waren diese eher schlechten ersten 45 Minuten  auch schon vorbei und man sah, dass das meiste Gequatsche aus Reihen der LÖWenherzen wieder nur leere Worthülsen waren. So ging es torlose in die Kabinen und gefühlt war man schon bei der Verlängerung und dem bekannten Thema Elfmeterschießen. Im zweiten Durchgang wurde der Grottenkick perfekt, die Engländer blieben dabei besser im Spiel und eine Viertelstunde vorm Ende war es dann, wie eigentlich immer, Raheem Sterling und es stand 1:0. So gesehen noch immer ein Ergebnis, womit man noch die Wende in die Verlängerung schaffen konnte. Damit kommt man unweigerlich wieder zum Thema der Bayern-DNA, welche auch in diesem Spiel wieder einmal das ganz große Problem war, was seit Jahren schon nichts wirklich Neues mehr ist. Das passende Bild dazu bot wieder einmal Schreihals Thomas Müller, der eine Chance vergab, welche man unmöglich vergeben konnte. Kurz vorm Schluss dann auch noch Harry Kane mit dem, am Ende hochverdienten, 2:0-Endstand. Jogi Löw hatte es wieder geschafft, viel erzählt, viel versprochen und nichts geliefert. Jetzt ist er raus und mit sich, wie er sagte, ganz im Reinen, was wieder für sich sprach. Mehr dazu gibt es ausnahmsweise bei FAIRschreiben.de, da es Teil eines größeren, deutschen Problems ist. Hier geht es natürlich weiter mit dem Turnier und damit erst einmal mit der letzten Partie dieses Achtelfinals. Am späten Dienstagabend gab es in Glasgow diesen letzten Kick, welcher auch der letzte in dieser Stadt war, und zwar zwischen Schweden und der Ukraine. Zum Auftakt gab es 30 Minuten ausgeglichenes Mittelmaß und dann einen ordentlichen Hammer der Ukraine zum 0:1. Direkt vor der Pause war es wieder Emil Forsberg, ebenso mit einem tollen Hammer, welcher diesmal allerdings auch noch abgefälscht wurde und so ging es mit 1:1 in die Halbzeit. Danach sollte es bis zum letzten Drittel einen sauberer Kick, mit Chancen auf beiden Seiten, geben, bevor es spätestens eine Viertelstunde vorm Ende wieder nur dahin plätscherte und die Verlängerung klar zu sehen war und die wollte in diesem Fall niemand. Auch in der Bonuszeit wurde es erst anstrengend und dann kurz vor der letzten Pause, ziemlich aus dem Nichts, über das schweizerische Nyon ein Platzverweis gegen die Schweden. Diesmal ein Eingriff, der spielentscheidend sein sollte, denn am Ende nutzte die Ukraine ihre Überzahl und es gab einen eher skandalösen 1:2-Endstand. Die Schweden waren damit ebenfalls raus und die Ukraine folgt nun den überglücklichen Engländern nach Rom. Es war, nimmt man den Montag raus, leider allgemein auch ein eher dürftiges Achtelfinale aber noch läuft der Wettbewerb.


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