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In die Wüste geschickt


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt in Sandfarben die Gruppe E der WM in diesem Winter in Katar auf BALLacker-Layout.

Das vergangene Fußballwochenende ging etwas zeitiger los, denn am frühen Freitagabend stand die Auslosung zur Winter-Wüsten-WM 2022 in Katar an. Deutschland, wo die DFB-Elf das Team war, welches zu allererst in die Wüste geschickt wurde, sich qualifiziert hatte, spielt demnach in der Gruppe E gegen Japan, Spanien und Costa Rica oder Neuseeland. Bisher blieb Bundestrainer Hansi Flick leider weit hinter dem zurück, was der bekannte Teil der Medien aus ihm machte, dies zeigte auch die letzte Länderspielphase wieder deutlich. Hier kommt aber nun der endlich wieder einmal klassisch angeordnete Bundesligaspieltag vom Wochenende und der begann wieder am Freitagabend und zwar in der Hauptstadt. In Köpenick empfing der 1. FC Union Berlin den 1. FC Köln und dies vor satter und vor allem ausverkaufter Kulisse. Durch den Wegfall der ablehnungswürdigen Corona-Auflagen sind auch endlich wieder die Ultras zurück, was ein ganz anderer Schnack ist und gleich auch mit feiner Pyro von beiden Seiten zelebriert wurde. Bengalos waren letztendlich fast das ganze Spiel ein Thema, es besteht aber auch wirklich Nachholbedarf. Kleines Problem an diesem ersten Bundesligakick des Wochenendes, fußballerisch waren die ersten 45 Minuten nicht so der Hit, eher zerfahren und vor allem torlos, womit natürlich eine Steigerung für den zweiten Durchgang nicht nur möglich, sondern vor allem nötig war. Die Torlosigkeit endete ziemlich direkt nach der Pause, nach einem völligen Blackout der Kölner und so stand es 1:0. Ohne Geschenke sollte es an diesem Abend ganz offensichtlich aber nicht gehen, denn danach ging es im gewohnten Stil weiter und so blieb es am Ende auch beim 1:0, was für Union ein ganz wichtiger Sieg war, hat man so vorm Hauptstadtderby, am kommenden Samstagabend im Olympiastadion, doch die magischen 40 Punkte zum Klassenerhalt gerissen, was das Hauptziel dieser Saison war. Auch wenn das Spiel wirklich kein Knaller war, diese Stimmung, endlich wieder, unbeschreiblich. Leider, auch dies gehört zur Wahrheit, bleibt es abzuwarten, wie lange dieser Zustand anhält. Der endlich wieder gut gefüllte Samstagnachmittag, was sowohl für die Stadien, wie für die Spielansetzungen galt, hatte einiges zu bieten, so zum Beispiel Bayer 04 Leverkusen gegen Hertha BSC Berlin. Hier gab es immer wieder feine Pyro im Berliner Block. Übrigens nicht nur die Fans und Pyro sind endlich wieder zurück, auch die technischen Probleme in der Sportschau-App der ARD, die hatten allerdings niemand wirklich vermisst. Dies gilt auch für die ablehnungswürdige Technik, die den Leverkusener nach knapp einer halben Stunde einen Handelfmeter nahm. Nach 34 Minuten war es dann aber aus dem Spiel heraus soweit und es stand 1:0. Danach dauerte es nicht lange und schon stand es 2:0 und dieser Treffer überlebte dann den Kölner Keller. Kurz danach dann allerdings auch schon das 2:1. Am Rhein ging es damit richtig zur Sache, was allerdings kurz danach durch die Pause ausgebremst wurde. Im zweiten Durchgang hatte der SVB noch einige Chancen und die Berliner warteten, es ist nur nicht übermittelt, auf was eigentlich. So blieb es beim 2:1 und die Premiere an der Linie war für Hertha-Trainer Felix Magath in die Hose gegangen.

Zwei schwere Verletzungen

Ein reinrassiges Abstiegsduell erwartete man von der Partie zwischen Arminia Bielefeld und dem VfB Stuttgart. Dort fiel nach 25 Minuten auch der erste Treffer am Samstag zum 0:1. Gerade in einem so wichtigen Spiel ist es wieder ein maximales Trauer-spiel, wenn ein Elfmetertor nach Videobeweis der Grund für die Führung ist. Man sieht, auch dieser traurige Trend war spätestens damit für diesen Spieltag gesetzt. Mehr passierte im ersten Durchgang nicht, womit die Erwartungen erst einmal etwas enttäuscht wurden. Was passiert, wenn man keine Tore nachlegt, erfuhren die Schwaben auf der Bielefelder Alm und kassierten nach einer guten Stunde den 1:1-Endstand. Dies alles wurde nebensächlich, da der Bielefelder Fabian Klos kurz vorm Ende verletzt auf einer Trage den Platz verließ. Ging es in Sinsheim zuletzt noch eher holprig beim 2:0 zwischen Deutschland und Israel zur Sache, empfing diesmal 1899 Hoffenheim den VfL Bochum. Holprig war auch ein gutes Stichwort, was dort die Auslastung anging, waren nur um die 15.000 Zuschauer im Stadion, was wieder viel über dieses Fußballprojekt aussagte. Nach einer knappen halben Stunde hatte sich 1899 immer näher an die Führung gearbeitet und dann gab es das 0:1, so ist Fußball. Übrigens, dieser Treffer überlebte den Kölner Keller, der an diesem Tag schon wieder so viel Einfluss genommen hatte. Hoffenheim war nun völlig aus dem Konzept und konnte sich mit dem 0:1-Pausenstand eher glücklich schätzen. Kurz nach der Pause hieß es dann wieder, so ist Fußball und es stand 1:1. Es dauerte aber nicht lange und dann war mit dem 1:2 der alte Abstand wieder hergestellt. Zum Ende wurde noch das 1:3 kassiert, was irgendwie zum Spiel passte, den Bochumern aber ziemlich egal gewesen sein dürfte. Im Frankfurter Stadtwald ging die Abschiedstour der SpVgg Greuther Fürth weiter, die dort auf Eintracht Frankfurt traf. Auch die Ultras am Main sind endlich zurück und auch dort gab es dementsprechend feine Pyro. Nach etwas über 20 Minuten dann auch das 1:0 aber auch dieser Treffer wurde wegen Handspiel kassiert aber dieses Thema hatten wir schon. Auch in Hessen waren die ersten 45 Minuten ohne Tore eher mäßig und exakt dies galt so auch für den zweiten Durchgang, womit es beim 0:0 blieb, was den zweiten Auswärtspunkt fürs Kleeblatt bedeutete. Leider kam auch bei dieser Punkteteilung keine Freude auf, denn die Szenen von der Bielefelder Alm sollten sich in Frankfurt wiederholen. Es traf den Fürther Marco Meyerhöfer, der ebenfalls schwerverletzt mit der Trage vom Platz geholt werden musste. In beiden Fällen muss man nun hoffen, dass die Jungs bald wieder auf die Beine kommen.

Skandal mit bekannten Protagonisten

Oben in der Tabelle ging es zwischen dem SC Freiburg und dem FC Bayern München zur Sache. Im Breisgau gab es dazu eine Premiere, denn es war das erste Mal, dass das neue Stadion komplett ausverkauft war. Leider war es wieder ein typischer Kick mit Beteiligung des FCB und somit ging es torlos und eher gelangweilt in die Pause. Nach einer guten Stunden dann, wie man es kennt, ein Standard und das 0:1, ohne Worte. Glücklicherweise dauerte es nicht lange und dann bebte die Hütte beim 1:1. Der Dämpfer für die Breisgauer kam auf dem Weg in die Schlussphase mit dem 1:2 und danach ging es erwartungsgemäß weiter und es folgte das 1:3. Danach dann heftige Diskussionen samt Kölner Keller, da die Bayern kurz mit 12 Mann, nach einem Wechselfehler, gespielt hatten, was außer acht Minuten Nachspielzeit erst einmal nichts brachte, erneut ohne Worte und ein rabenschwarzer Tag für Schiedsrichter Christian Dingert an dem dies völlig vorbeiging, bis er von einem Freiburger darauf aufmerksam gemacht wurde. Eigentlich müsste das Spiel für den SCF gewertet werden. Man wird es sehen und dann vielleicht wieder einmal über die Glaubwürdigkeit der Bundesliga sprechen müssen. So hatte der 1:4-Endstand in diesem Skandalspiel dann auch keinerlei Bedeutung mehr. Eine Sache, die nicht für die angesprochene Wertung spricht, irritierte dann auch nicht wirklich. Im Kölner Keller hatte man es ebenso nicht mit der angemessenen Spielkontrolle. Dort saß ausgerechnet wieder einmal Schiri Felix Zwayer. Er bekam aber abends gleich im ZDF die Möglichkeit für den Versuch, sich wieder einmal reinzuwaschen. Dafür geben sich die Staatsmedien bekanntermaßen immer gerne her. Erstaunlich nur, dass er bei seiner Ausrede fast exakt die Wortwahl nutzte, die zuvor schon Bayern-Keeper Manuel Neuer bei der ARD gewählt hatte. Wie angedeutet, sollte dieses Spiel so durchgehen, wäre die nächste Skandalsaison perfekt und die Liga würde die kaum noch vorhandene Glaubwürdigkeit auch noch verspielen. Der Samstagabend stand dann ganz im Zeichen großer Fußballtradition vor 81.000 Zuschauern, leider ging es an diesem eigentlichen Freudentag, wie man den 28. Spieltag durchaus benennen konnte, ausgerechnet gegen RB Leipzig. Dies bedeutete dann auch, dass im Gästeblock gut 500 Plätze leer blieben, was sich mit den Bildern aus Sinsheim deckte, so ist es bei den Antitraditionalisten halt. Pyro war natürlich auch in Dortmund keine Überraschung, ganz im Gegensatz dazu, dass Erling Haaland trotz Verletzung in der Länderspielpause doch spielen konnte. Es sollte unfassbar werden, 20 Minuten spielte quasi nur der BVB, samt feinen Torchancen, dann stand es allerdings plötzlich 0:1. Nachdem RB-Trainer Domenico Tedesco ordentlich Unruhe ins Spiel brachte, folgte nach einer halben Stunde das 0:2, wieder einfach nur unfassbar und kein Stil , welcher dafür sorgt, dass der Dosenclub jemals Freunde in der Liga finden wird. Die Stimmung sackte im Stadion natürlich massiv ab, denn es ging mit diesem Spielstand dann etwas später auch in die Pause. Nach fast einer Stunde wurde dann mit dem 0:3 langsam alles klar, kein Geschenk für all die Fans, die zurückgekehrt waren. Dies merkte man auch, denn über 80.000 können auch einfach schweigen und so war es zum Teil doch erschreckend ruhig. Kurz vorm Ende beim 1:3 änderte sich dies für einen kurzen Moment, dann folgte allerdings auch umgehend der 1:4-Endstand. Nach den Vorgaben dieses Samstags muss man sich fragen, ob die Dortmunder überhaupt Lust haben Meister zu werden, denn danach sah es wieder nicht aus. Es sind auch diese Sachverhalte, welche diese Liga nicht gerade interessanter machen.

Staatsmediale Probleme

Bevor es mit den Sonntagsspielen weitergeht, muss der Blick noch einmal auf die Staatsmedien gerichtet werden. Nachdem das Comeback der App-Probleme der ARD schon beschrieben wurde, gab es auch beim ZDF am Samstagabend im Aktuellen Sportstudio  technische Probleme. Der Fokus soll aber noch einmal auf das Reinwaschen vom umstrittenen Felix Zwayer gerichtet sein. Da man dort oft genug nur Teile ganzer Geschichten geliefert bekommt, was auch für die Pyro des Spieltags galt, war dies im Kontext Zwayer nicht anders. Die Liste der Besonderheiten der Entscheidungen von Zwayer, um es vorsichtig zu formulieren, ist doch sehr lang, dies spielte im ZDF aber eher keine Rolle bzw. wurde vieles wieder einfach ausgeblendet. So schafft man Bilder, wie man sie gerade gerne hätte. Dazu passte auch, dass man darauf hinarbeitete, dass die eklatante Regelverletzung des FCB wohl keine Folgen haben soll. Bei alldem darf man etwas nicht vergessen und zwar den Vorbild-charakter dieses Sports. Wenn Regelverstöße an gewissen Stellen permanent keine Sanktionen nach sich ziehen, eine gewisse Anarchie so völlig normal sein soll, wird dies Folgen für das gesellschaftliche Leben haben, daran ändern auch die Ausreden nichts, die dort wieder einmal vom ZDF präsentiert wurden. Zwayer kam mit seinen Ausreden ebenfalls nicht wirklich über-zeugend daher und war dabei natürlich, als Beteiligter, wirklich kein unabhängiger Experte. Man weiß aber auch, was mit seinen Kritikern geschieht, da muss man sich nur beim BVB erkundigen, wo es für angemessene Kritik an Zwayer eine saftige Geld-strafe gab. Interessanterweise darf er allerdings auch keine BVB -Spiele mehr pfeifen, was für sich spricht. Der BALLacker meint, einen solchen Schiedsrichter braucht dieser tolle Sport nicht, Skandalspiele braucht man nicht. Nun aber zum Sonntag, der startete mit einem weiteren Kellerduell und zwar zwischen dem FC Augsburg und dem VfL Wolfsburg. Es ging natürlich auch in der Fuggerstadt mit ganz großem Support inklusive Pyro los und während dies noch alles lief und noch keine Minute auf der Uhr war, stand es auch schon 1:0. Was für ein Auftakt vor nicht ganz ausverkaufter Kulisse. Nach 30 Minuten war die Luft dann etwas raus, die Wölfe waren statistisch besser, wovon man aber auf dem Platz wenig sehen konnte. Erwähnen muss man leider auch in dieser Partie, die mit dem 1:0 in die Pause ging, Schiedsrichter Sascha Stegemann, der so seine Probleme mit der Partie hatte. Nach einer Stunden, längst völlig eingelullt von Geschichten über die Haare der Moderatoren in der Sportschau-App, was viel über das Spiel aussagt, dann plötzlich das 2:0, welches ewig geprüft wurde aber dann doch Bestand hatte. Kurz darauf klingelte es sogar gleich nochmal zum 3:0, womit der Deckel drauf war. Mehr tat sich nicht und dann wurde das Spiel über-pünktlich abgepfiffen, was in Ordnung ging, denn es war kein Highlight. Der Auftaktspieltag im April wurde mit der Begegnung Borussia Mönchengladbach gegen den FSV Mainz 05 abgeschlossen. Hier sei vorab noch verraten, dass die Fohlen ihr abgebro-chenes Spiel in Bochum mit 2:0 und drei Punkten gewertet bekamen, was natürlich Einfluss auf die Tabelle hatte. Diese ist trotzdem noch nicht ganz aktuell, da Mainz und die Fuggerstädter in dieser Woche noch ein Nachholspiel haben, da die Mainzer vor der Länderspielpause mit massivem Impfversagen zu kämpfen hatten. Darüber hinaus muss man eben noch schauen, wie das Skandalspiel vom Samstag in Freiburg gewertet wird. Nun aber zur letzten Partie am Sonntag, die Stimmung war auch Niederrhein richtig gut, was man vom Spiel nicht wirklich behaupten konnte. Es dauerte eine gute halbe Stunde bis der einzige Treffer im ersten Durchgang zum 1:0 fiel. Den nächsten Treffer gab es erst eine gute Viertelstunde vorm Ende dieser Partie zum 1:1-Endstand. Dieses Fußballwochenende, was eher durchwachsen war, wurde vor allem durch die Atmosphäre gerettet, was auf Dauer aber nicht funktionieren wird.


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