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Auf in die Niederlande


Diese Fotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine niederländische Straße geschmückt in den Nationalfarben.

So ging die Reise nach Amsterdam, wo am gestrigen Abend der große Klassiker zwischen den Niederlanden und Deutschland anstand. Live zu sehen bei der ARD, womit natürlich die Übertragung gewohnheitsgemäß wieder in den Vereinsfarben des FCB eingefärbt war. Nachdem der Auftakt dieser Länderspielphase in Sinsheim gegen Israel ganz ohne Treffer aus dem Spiel heraus eher durchwachsen daher kam, waren die Ansprüche an den gestrigen Abend dafür umso klarer. Es sollte der erste nennenswerte Test für Bundestrainer Hansi Flick werden. Direkt rein ins Spiel, wo es auf Wunsch der Niederländer den ablehnungswürdigen Videobeweis gab, den man in Sinsheim nicht wirklich vermisst hatte. Es war vom ersten Moment an ein ganz anderes Spiel und es machte erst einmal richtig Spaß. Nach zehn Minuten begann Deutschland dann allerdings langsam wieder in die altbekannten Muster zu verfallen, was natürlich sehr schade war. Nach 30 torlosen Minuten, die aber wirklich erträglich waren, wurde es langsamer ruppiger. Timo Werner, der nicht umsonst den Beinamen Schwalbenkönig trägt, hatte auch wieder versucht einen Elfer zu schinden, was man nun wirklich nicht braucht. Dann war man auch schon wieder in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und wieder ein deutscher Treffer, diesmal zum 0:1 und dies sogar aus dem Spiel heraus, was dann auch der Pausenstand war. Ein Unentschieden hätte besser zum Spielverlauf gepasst aber niemand will sich über Tore beschweren. Nach einer Stunde musste man leider verzeichnen, dass das Spiel etwas verflachte. Dies sollte sich aber schnell ändern, denn mit einem Hyperschallkracher glichen die Niederlande kurz danach aus. Dann ein glasklarer Elfmeter, womit es wohl 2:1 gestanden hätte und der Spielstand zum Verlauf dieser Partie gepasst hätte. Da hatten sich unsere Nachbarn allerdings ins eigene Fleisch geschnitten, denn der Elfer wurde mit der ablehnungswürdigen Technik kassiert, was selbst die ARD nicht verstand und dies will schon etwas heißen. Das Problem an der Sache, so verlor dieses wichtige Spiel seine Bewertungs-grundlage. Es ist wirklich traurig mit anzusehen, wie dieser tolle Sport vorsätzlich zerstört wird und immer weniger Spaß macht. Das 1:1 wurde zunehmend unbeschreiblich glücklich für Deutschland, die wieder völlig aus dem Tritt gekommen waren, womit sich der Trainerwechsel weiterhin nicht auszahlte. So wird man nur Weltmeister, wenn man ordentlich Dusel und solche Schiris an der Seite hat. Einen Titel in der Wüste, den man allgemein, aus den hinlänglich bekannten Gründen, nicht mit Stolz feiern könnte, so zu gewinnen, hätte dann aber auch wieder nur bedingten Wert. Am Ende hatte dieses Spiel in Amsterdam nur einen Sieger verdient und der 1:1-Endstand war ein Witz. Somit blieb Flick und sein Team von einem gelungenen Jahresauftakt sehr, sehr weit entfernt, um es ganz vorsichtig zu formulieren, auch wenn man in den Interviews danach wieder versuchte die große Zufriedenheit zu verkaufen. Diese passte so gar nicht zu dem, was man im Vorfeld verkaufte, gerade nicht, wenn man beachtet, wie glücklich dieses Unentschieden am Ende eben war.


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