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Rückrundenauftakt im Corona-Chaos


Dieses comicartige Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine Spritze.

Nachdem am vergangenen Montag schon ein erster Weltmeistertitel vergeben wurde und der Schotte Peter Wright Darts-Weltmeister wurde und damit den Waliser Gerwyn Price ablöste, läuft nun auch die Rückrunde der Bundesliga, nach sehr kurzer Winterpause, wieder. Den Auftakt gab es, wie man es gewohnt ist, mit dem FC Bayern München, der Borussia Mönchengladbach empfing. Endete die erste Begegnung beider Teams zum Saisonauftakt am Niederrhein noch in einem ersten Skandalspiel, war man gespannt, was man bei sat1, wo es das Spiel wieder live gab, erleben würde. Ein Skandal stand auch dort wieder direkt bevor, denn der FCB wollte diesmal erst gar nicht antreten, ein Nebeneffekt des gescheiterten großen Impftest, für den die Bayern sich so starkgemacht hatten. Einer der großen Werbeikone in Sachen Impfung, FCB-Torhüter Manuel Neuer, war dabei nur einer der vielen Infizierten, der nicht antreten konnte. Selbstverständlich versuchte man auch diese Situation wieder für die Impfpropaganda zu nutzen. So wies man immer wieder daraufhin, wie mild doch der Krankheitsverlauf durch die Impfung sei. Der Punkt den man, wahrscheinlich wieder einmal vorsätzlich, verschwieg, die meisten Infizierten, gerade gesunde, sportliche Menschen, haben auch ohne Impfung, wenn überhaupt, nur milde Verläufe. Es ist wieder nur ein billiger Trick, um noch mehr Menschen in den Massenimpftest zu treiben. Da Bayern München nun doch antreten musste, gibt es natürlich noch kurz einiges zum Spiel zu sagen. Ausfälle durch Corona gab es bei beiden Teams, beim FCB allerdings wesentlich mehr. Trotzdem konnte man nicht im Ansatz von einer B-Elf sprechen, womit es keinerlei nennenswerten Vorteil für die Fohlen gab. Die Bayern packten auch gleich wieder die übliche Taktik aus, zerstörten so viel und bekamen natürlich keine Tickets. Alles beim Alten also erst einmal. Bei etwas Schneefall ging es ansonsten wieder eher unspektakulär los. Nach fast 20 Minuten hatten die Bayern mit ihrer Taktik den Gegner wieder genug verunsichert und schafften so das 1:0. Nur der Ordnung halber sei erwähnt, dass die sat1-Übertragung wieder viel Potenzial, gerade auch bei den Kommentaren, bot, um das Gefühl zu bekommen, beim FCB-TV gelandet zu sein. Fast eine halbe Stunde auf der Uhr und es stand 1:1. Kurz danach dann auch schon das 1:2, wo man dann gespannt war, wie München dies beantworten würde. Im ersten Durchgang erstmal gar nicht und so blieb es bis zur Pause beim verdienten aber unspektakulären 1:2. Nachdem Wiederanpfiff ging es dann wieder eher mau weiter, was längst eine Art Markenkern von Spielen mit Beteiligung des FCB geworden ist. Die Leistung von Schiedsrichter Daniel Siebert wurde zunehmend wieder ein schlechter Witz, auch so ein Dauerthema. Videoschiedsrichter Bastian Dankert saß im Kölner Keller und schaute scheinbar etwas anderes. Dann waren 90 kaum überzeugende Minuten endlich rum und es stand noch immer 1:2. Es gab dann noch vier Minuten Bonus, was zur allgemeinen Schiedsrichterleistung passte, allerdings am Sieg der Fohlen auch nichts mehr änderte. So kann man festhalten, eine weitere eher unterirdische Schiedsrichterleistung, wie schon im Hinspiel, durchs Ergebnis gab es diesmal aber zum Glück kein weiteres Skandalspiel.

Die ersten Samstagstreffer

Übrigens, die geschilderten Corona-Probleme betrafen am 18. Spieltag selbstverständlich nicht nur den FCB und die Fohlenelf, womit die Rückrunde auch gleich wieder verzerrt startete aber dies wird langsam schließlich allgemein eine Art Dauerzustand. Die Livekonferenz gab es am Samstag natürlich wieder von der ARD-Sportschau und man war gespannt, ob sie es wohl in der Rückrunde hinbekommen würden, war doch die Hinrunde dort ein einziges Desaster. Es begann passend zu den Staatsmedien mit Panikmache im Kontext Corona, ein maximal schlechter Einstieg ins neue Fußballjahr. Von den Spielansetzungen her war es ein klassischer Auftaktspieltag, womit es am Samstagnachmittag gleich fünf Partien gab und dazu zählte das Spiel zwischen RB Leipzig dem FSV Mainz 05. Beim Spiel der Antitraditionalisten war es interessant, was Schiedsrichter Deniz Aytekin bringen würde und nach 20 Minuten war es soweit, die Mainzer waren nur noch mit zehn Mann dabei und es stand, nach Handelfmeter, 1:0. Kurz vor der Pause dann ein Elfer für Mainz aber Schiri Aytekin gab einen indirekten Freistoß, was bei diesem Mann an der Pfeife nicht überraschte. Dies war es dann aber auch für den ersten Durchgang. Die zweite Runde begann mit einer ewigen Überprüfung und am Ende stand das 2:0. Es dauerte dann aber nicht allzu lange und die Mainzer schafften mit dem 2:1 den Anschluss, was aber nur ganz kurz etwas brachte, denn dann war mit dem 3:1 der alte Abstand wieder hergestellt. Wieder nicht lange und es folgte auch noch der 4:1-Endstand, was natürlich mehr mit der Überzahl und weniger mit überzeugenden Dosenkickern zu tun hatte. Ein erstes Topspiel im Jahr 2022 in der Bundesliga gab es mit der Begegnung zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Union Berlin. Das Scheitern des Massenimpftest konnte man dort ebenso sehr deutlich erkennen, der betroffene Nadiem Amiri vom SVB war schon vor einiger Zeit an Corona erkrankt, dann geimpft und geboostert und ist nun wieder infiziert. Das Spiel blieb wieder ewige Zeit torlos und so dauerte es fast bis zur Pause bis natürlich Patrik Schick zum 1:0 einnetzen konnte. Man weiß, was passiert, wenn Leverkusen die Überlegenheit nicht nutzt und so ging es dann doch noch mit 1:1 in die Pause. Kurz nachdem Wiederanpfiff sollte es im bekannten Stil weitergehen und so war das Spiel dann mit dem 1:2 gedreht. Nachdem es eine längere Ruhepause gab, fiel in der Schlussphase endlich der Ausgleich zum 2:2-Endstand, was beiden Teams wenig brachte. Außerdem traf am Samstagnachmittag noch 1899 Hoffenheim und der FC Augsburg aufeinander. Unmittelbar nachdem Anpfiff zappelte der Ball im Augsburger Tor und gleich, wie man es nicht braucht, war es der erste Samstagstreffer 2022, der kassiert wurde. In der fünften Minute gab es dann aber tatsächlich den ersten Samstagstreffer der Rückrunde, allerdings zum 0:1. Dann dauerte es bis kurz vor der Pause bis es 1:1 stand und die Hoffenheimer noch vor der Halbzeit mit dem 2:1-Pausenstand das Spiel ebenfalls gedreht hatten. Ein zweiter Durchgang ganz ohne Treffer in der regulären Spielzeit, dafür gab es aber eine satte Nachspielzeit und diese nutzte am Ende 1899 mit dem 3:1-Siegtreffer.

Der Impf-Streich

Ebenso stand am Samstagnachmittag noch die Begegnung zwischen dem SC Freiburg und Arminia Bielefeld an. Auch die Breisgauer hatten mit drei Ausfällen durch die bekannten Gründe zu tun, vielleicht begreift SCF-Trainer Christian Streich jetzt endlich einmal, warum das Impfen nicht die Lösung ist. Nur knapp fünf Minuten, da war an der Dreisam der zweite Samstagstreffer gefallen und es stand 1:0, was viel später dann zum Pausenstand wurde. Dann wieder ein früher Treffer im zweiten Durchgang und es stand 2:0 und es sollte diesmal sogar noch etwas mehr geben und so kam Bielefeld nochmal ran und es stand 2:1. Kurz vorm Ende gab es dann auch noch den 2:2-Endstand. Den Abschluss der Samstagsnachmittagsspiele gab es im Frankenland, wo die Spielvereinigung Greuther Fürth gegen den VfB Stuttgart besser in die Rückrunde einsteigen wollte. Es begann mit müden und torlosen 45 Minuten. So schlecht dieses Spiel bis zur Pause auch war, bot der erste Samstag bis dahin allgemein keine Werbung für die Bundesliga. Nur sieben Treffer bis zur Pause auf allen Plätzen waren ebenso eher ganz dünn. Der zweite Durchgang wurde dann allgemein etwas besser, wie man bereits lesen konnte, dies galt aber nicht für diesen südlichen Abstiegskick, der tatsächlich 0:0 endete. Ein Geisterspiel, was auch keine Fans verdient hatte. Auf dem Papier bot das Samstagabendspiel einen Kracher, der endlich wieder ein Topspiel war, wie auch der Blick auf die Tabelle zeigt. Nach einem durchwachsenen Nachmittag trafen so im Frankfurter Stadtwald Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund aufeinander. Der BVB kam richtig gut rein, nutzte aber die Chancen nicht und der Tag hatte schon gezeigt, wo dies hinführt und somit stand es nach gut einer Viertelstunde 1:0 und nun kamen die Adler immer besser in Fahrt und schafften bis zur Pause noch das 2:0, während Dortmund nicht mehr wirklich reinkam. Auch in der zweiten Hälfte sah es ähnlich aus, wobei es nicht mehr so interessant war. Dies änderte sich nach gut 70 Minuten mit dem 2:1, womit der Borussia noch Zeit blieb, am Main etwas zu reißen und sie sollten es nutzen. Kurz vorm Ablauf der regulären Spielzeit dann der Dortmunder Doppelschlag und das Spiel war mit 2:3 gedreht. Dann gab es noch vier Minuten Bonus und es war längst ein wirklich feines Spiel. Am Ergebnis änderte sich dann nichts mehr und der nächste komische Dortmunder Sieg der Saison war perfekt. So kann man eine Spielzeit selbstverständlich auch erfolgreich gestalten.

Die Sache mit dem Chancentod

Der erste Fußballsonntag 2022 startete in der Hauptstadt mit der Partie zwischen Hertha BSC Berlin und dem 1. FC Köln. Es sollte irritierend losgehen, war es doch weitestgehend bis zu diesem Spiel ein Geisterspieltag, waren im Olympiastadion 3.000 Personen erlaubt, was zu gut 2.000 Tickets führte, welche verlost wurden. Es bleibt eben vor allem eine Pandemie des Chaos. Die Hertha hatte von Anfang an einige Chancen, nutzte diese aber nicht. Zur Mitte der ersten Hälfte gaben dann auch die Kölner ordentlich den Chancentod, das große Problem dieses Wochenendes. Nach einer guten halben Stunde beendeten die Domstädter dieses eher anstrengende Kapital dann gleich mit einem Doppelschlag und so stand es auch schon 0:2. Spätestens jetzt war die Hertha völlig raus, es blieb aber bis zur Pause bei diesem Spielstand, über den man aber auch nicht meckern konnte. Auch in dieser Partie sollte der Schiedsrichter, in diesem Fall Tobias Stieler, eine auffällige Rolle übernehmen, was diesmal allerdings nur daran lag, dass er verletzt nicht aus der Pause zurückkam und für ihn Alexander Sather aus Grimma übernahm. Kurz bevor die erste Stunde gelaufen war, kamen die Berliner dann mit dem 1:2 noch einmal heran. So wurde die letzte halbe Stunde ein richtig feiner Kampf von beiden Seiten, allerdings kam dabei auch der Chancentod zurück. Vier Minuten Nachspielzeit und Köln nutzte diese direkt mit dem 1:3-Endstand. Für die Geißböcke läuft es, während es in der Hauptstadt weiter ordentlich ruckelt. Es war mit eines der besten Spiele vom Wochenende, dies allerdings mit dem schlechtesten Kommentar in der Sportschau-App. Technisch lief es dort an diesem Wochenende aber eben handwerklich ließen gerade die Kommentare sehr viel Luft nach oben. Mit dem VfL Bochum gegen den VfL Wolfsburg ging dieser erste Spieltag der Rückrunde dann zu Ende. Es sollte gleich eine komplette Vollbremsung geben. War man noch in guter Fußballlaune, folgte nun ein völlig ermüdender Start in den letzten Kick dieses Spieltags und diesmal mit Burkhard Hupe, ein Reporter, der all dies ganz leise mit einer völlig einschläfernden Stimme kommentierte. Es war so beim VfL-Duell fast unmöglich, nicht einzuschlafen. So dauerte es bei diesem Fehlpassfestival tief im Westen weit über eine Stunde bis zum 1:0, da stand aber schon lange fest, dass es nicht nur der größte Grottenkick des Wochenendes war. Es blieb bei diesem Bochumer Sieg, der für den Aufsteiger viel bedeutete und die Wölfe noch weiter in die Tiefen der Tabelle zog. Der erste Spieltag des Jahres und der Rückrunde war damit geschafft. Wie angedeutet, war dies alles, nur mit Sicherheit keine Werbung für die Bundesliga, da muss sich ganz schnell, ganz viel zum Besseren drehen. Ab kommenden Freitag wird man sehen, ob dies funktioniert.


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