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Ein vorletztes Fußballwochenende 2021


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine Winterlandschaft.

Nun stand noch ein vorletztes Fußballwochenende in 2021 an und dies am Ende einer zum Teil winterlichen Woche, damit es nun bis Weihnachten wieder, wie gewohnt, kuschelig warm werden kann. Englische Woche, man ahnt es schon, heißen die Zauberworte, womit man es schafft, dass am 4. Advent die Hinrunde endet. International war schon unter der Woche Schicht im Schacht und es war eher durchwachsen, ganz oben sogar eher schlecht, aus deutscher Sicht. So passt sich der Fußball zunehmend dem Zustand des Landes an. Selbstverständlich hoffte man, dass es nicht wieder so skandalös werden sollte, wie noch am Spieltag zuvor. Wie es ablief, wird man nun sehen. Freitagabend traten erst einmal der 1. FC Köln und der FC Augsburg gegeneinander an. 15.000 Zuschauer waren dabei, das aktuelle Maximum, was sich beim Kurs der neuen Bundesregierung bestimmt noch zum Negativen ändern wird. Dies wohlgemerkt mit 2G und Maskenpflicht, was einfach lächerlich ist. In Köln muss man sagen, dass man dort einen großen Teil der Schuld selbst trägt, kommt doch der neue Gesundheitsminister, Prof. Karl Lauterbach (SPD), aus der Domstadt. Der ganze Wahnsinn wird dann deutlich, wenn man von Seiten des Effzeh hört, dass das wegen 50.000 Zuschauern umstrittene Derby nicht einen Coronafall nach sich zog. Das Spiel begann flott mit Chancen auf beiden Seiten, um dann schnell abzuflachen, was immer wieder dazu führte, dass man meinen konnte, es wäre ein Geisterspiel. Während ARD-Moderator Stephan Kaußen aus dem Loben der Kölner gar nicht mehr herauskam und irgendwelche sinnbefreiten Geschichten über seine grauen Haare erzählte, fiel nach gut 15. Minuten das 0:1, was Schiedsrichter Patrick Ittrich mit Unterstützung von Benjamin Brand, auf der anderen Rheinseite im Keller, kassierte. Allgemein hatte Schiri Ittrich wieder keinen guten Abend, was nach den Geschehnissen vom vorletzten Wochenende selbstverständlich besonders auffiel. Man war froh, dass dann irgendwann endlich die längst unterirdische erste Halbzeit mit 0:0 vorbei war. Die zweite Hälfte begann wieder flott aber dies hatte in den ersten 45 Minuten schon getäuscht. Dann wurde es erstmal ordentlich handgreiflich, womit Feuer der etwas anderen Art in der Partie war. Vom Spielverlauf ging es dann wieder eher mau weiter. Gut 20 Minuten vorm Ende, Kaußen war schon wieder in der maximalen Geißbock-Lobhudelei angelangt, fiel das 0:1 und diesmal zählte es. Kurz vorm Ende der regulären Spielzeit das 0:2. Eine Traumgranate aus 30 Metern in den Winkel. Spätestens nun war die Einschätzung von Kaußen komplett hinfällig. Danach war es vorbei und die erste Heimpleite der Saison war für die Fahrstuhlmannschaft eingetütet. Dies war damit auch der erste Auswärtssieg der Fuggerstädter der Spielzeit. So viel zum Thema Statistiken und ihrer Aussagekraft, vielleicht sollte man dies endlich auch bei COVID-19 berücksichtigen, dies könnte für die Menschen wirklich hilfreich sein.

Die üblichen Entscheider auch in Sachen Herbstmeister

An volle Samstage kann man sich wirklich gewöhnen und so standen am Samstagnachmittag wieder ganze fünf Partien an, darunter Hertha BSC Berlin gegen Arminia Bielefeld. Sieht man von einem Berliner Abseitstor kurz vor der Pause ab, fühlte man sich an den Freitagabend in Köln erinnert, wo es ebenfalls eher mau war, trotzdem hoffte man auf den zweiten Durchgang. Es wurde aber auch nach der Pause nicht wirklich besser, umso überraschender war das 1:0, da war der zweite Durchgang keine zehn Minuten alt. Erst in der überlangen Nachspielzeit machte Berlin mit dem 2:0-Endstand in diesem ereignisarmen Spiel alles klar. Ein Revierderby gab es am Samstagnachmittag zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund. Kurz vor der Pause gab es einen Elfer für die Bochumer, der zum 1:0 führte. Anderswo sah es mit den Elfern ganz anders aus, wie man später noch sehen wird. Dann war ganz tief im Westen Pause und die Bochumer feierten ihre Führung. Es hatte sich abgezeichnet und gut zehn Minuten nachdem Wiederanpfiff war es soweit und es stand eigentlich1:1. Man weiß, wie es in Zeiten der ablehnungswürdigen Technik ist und so wurde dieser Treffer nach einer gefühlten Ewigkeit kassiert und es ging mit dem 1:0 weiter. Dies änderte sich kurz vorm Abpfiff, denn dann fiel das 1:1 tatsächlich. Da nichts mehr passierte, blieb es bei diesem Unentschieden, welches zu einem nicht unerhebliche Teil wieder auf den Schiri zu buchen war und dem BVB nur noch mathematische Chancen auf die Herbstmeisterschaft bescherte, wie man nun direkt sehen wird. Ebenfalls zu diesem Termin trafen der FC Bayern München, wo das letzte Ligaspiel zum Skandal wurde, und der FSV Mainz 05 aufeinander. Mitte des erstens Durchgangs dann das bekannte Spiel aus der Vorwoche, allerdings diesmal mit Schiedsrichter Benjamin Cortus. Eigentlich hätte es einen Elfmeter für die Mainzer geben müssen, allerdings nahm Cortus den Rat aus dem Kölner Keller, ohne eigenen Check, an und es gab den Elfer nicht. Da blieben keine Fragen offen, wenn man an die Herbstmeisterschaft denkt. Die Mainzer schafften kurz danach das 0:1 trotzdem und gingen damit auch ohne weitere Probleme später in die Pause. Im zweiten Durchgang dann das 1:1, womit der nicht gegebene Elfer größere Relevanz bekam. Dies galt ebenso für das etwas später folgende 2:1, vor allem da längst wieder die bekannte Bayerntaktik eingesetzt hatte, was aber in diesem Spiel tatsächlich zu einigen Tickets geführt hatte. Mehr passierte nicht und somit wieder ein glanzloser Sieg, der aber wieder ein ordentliches Geschmäckle hatte, gerade eben auch, wenn man sich anschaut, was sich für den BVB in Bochum ergeben hatte. Nimmt man nur das Saisonauftaktspiel, das Skandalspiel des FCB vom vorletzten Spieltag und setzt für diesen Samstag zwei geschenkte Punkte an und lässt alles andere gerade einmal unberücksichtigt, hätten die Bayern nun satte sechs Punkte weniger. Da bleiben wirklich keine Fragen offen und man kann jetzt schon davon sprechen, was für ein schlechter Witz die Herbstmeisterschaft 2021 doch werden wird.

Noch mehr Geschmäckle

Mit dem Kick zwischen dem SC Freiburg und 1899 Hoffenheim gab es am Samstagnachmittag auch das Badenderby und dort fiel nach drei Minuten der frühe erste Samstagstreffer, womit es 0:1 stand. In Baden-Württemberg dürfen lächerliche 750 Zuschauer ins Stadion, was die Stuttgarter in der Vorwoche verständlicherweise nicht nutzen, nahm man an der Dreisam allerdings an. Nachdem Hoffenheim keinen Elfer bekam, was zu den bekannten Fragen in Sachen Schiris führte, dann ein Standard auf der anderen Seite und der Ausgleich war geschafft. Mit diesem 1:1 plätscherte das Spiel dann n die Halbzeit. Gut eine halbe Stunde vorm Ende zur Abwechslung wieder ein Elfer, der gegeben wurde aber der SCF nutzte diese Chance zur Führung nicht und es blieb beim 1:1. Kurz vorm Ende dann noch einmal eine Entscheidung von Schiri Frank Willenborg, die sich klar gegen den SCF richtete, da man es genau umgekehrt sehen konnte. Längst tief in der Bonuszeit und das 1:2, was man durchaus auch hätte kassieren können, was aber nicht geschah und erstaunlicherweise nicht einmal den VAR interessiert. So hatte auch dieser einzige Auswärtssieg der Samstagsnachmittagsspiele des 15. Spieltags ein Geschmäckle und zeigte wieder, warum der Kölner Keller endlich dicht gemacht werden sollte. Mit großer Spannung erwartet man RB Leipzig, mit neuem Trainer Domenico Tedesco, gegen Borussia Mönchengladbach, die in den letzten zwei Partien samt Derby komplett unter die Räder gekommen waren. Auch in Sachsen dauerte es gute 20 Minuten bis es einschlug und zwar mit dem 1:0 wieder bei den Fohlen. Auch dort gab es Diskussionen in Sachen Schiri, in diesem Fall Bastian Dankert. Thema war natürlich wieder ein Elfer, den diesmal die Fohlen nicht bekamen, dafür gab es für ihren Trainer, Adi Hütter, ein Ticket. Dann nach einer guten halben Stunde das 2:0, was nicht so schlimm war, wie man es in der Woche zuvor am Niederrhein erleben musste, wirklich besser war es für die Gladbacher trotzdem nicht. Immerhin ging es so später mit nur einem Drittel der Tore aus der Vorwoche in die Halbzeit. Allgemein konnte man zur Pause sagen, dass es in allen Bundesligastadien eher nicht so prickelnd zuging. In diesem Stil ging es bei den Dosenkickern weiter, die somit erst einmal bewiesen, warum sie eben kein Topteam sind. Dazu passte kurz vorm Ende das 2:1, allerdings gab es kurz danach das 3:1 und den 4:1-Endstand. Damit sind die Fohlen nun bei einem Torverhältnis von 2:14 in nur drei Spielen. Am Samstagabend stand wieder nicht im Ansatz ein Topspiel mit der Begegnung zwischen dem VfL Wolfsburg und dem VfB Stuttgart an. Man war schon fast in der Tiefschlafphase angelangt, so langweilig ging es am Mittellandkanal zur Sache, da fiel das 0:1zur Hälfte des ersten Durchgangs ziemlich aus dem Nichts. Mehr passierte dann bis zur Pause auch nicht mehr vor 5.000 Zuschauern, was in Niedersachsen das Maximum ist und dies natürlich ebenfalls unter 2G und sogar mit der Pflicht eine FFP2-Maske tragen zu müssen. Man kann sich immer wieder nur an den Kopf fassen. Nach einer Stunde, dementsprechend wieder aus dem Nichts, das 0:2. Dann gab Schiri Sascha Stegemann knapp zehn Minuten vorm Ende, nach Hinweis des Kölner Kellers, einen Elfer für den VfB und es wurde der zweite an diesem Samstag, der nicht zum Erfolg führte, was die Schwaben bei diesem Spielstand nicht wirklich aus der Ruhe brachte. So blieb es bei diesem 0:2 und man war einfach nur froh, als das Spiel endlich vorbei war. Jetzt musste es der Sonntag rausreißen.

Historisches am Ronhof

Der 3. Advent begann mit der SpVgg Greuther Fürth gegen den 1. FC Union Berlin und wieder war die Hoffnung auf den ersten Heimsieg der Kleeblätter in der Bundesliga greifbar. Ein ganz grauer, nasskalter Adventssonntag und dann auch noch torlose erste 45 Minuten, die Fußball zum Abgewöhnen boten. Theoretisch blieb so aber der angesprochene erste Bundesligasieg am Ronhof möglich, man hatte nur klare Zweifel, auch für den zweiten Durchgang dieses gruseligen Geisterspiels, dass dies geschehen würde. Gut zehn Minuten nach Wiederanpfiff dann tatsächlich ein Murmeltor nach einer Ecke und es stand 1:0. Sollte dieser Sonntag doch historisch werden? Wenn dann mit Geschmäckle, da dem Tor ein unberücksichtigtes Foul vorausging.  Ganz im Sinne dieses Spieltags blieb es eher mau und dann waren es nur noch drei Minuten Nachspielzeit bis zum historischen ersten Sieg am Ronhof in der Bundesliga. Ganze 24 Versuche hatte es gebraucht und dann war es tatsächlich vollbracht, die ersten drei Punkte in dieser Saison, kurz vorm Ende der Hinrunde und wirklich historisch eben der erste Heimsieg überhaupt in der Bundesliga. Traurig nur, dass so etwas offensichtlich nicht mehr ohne Geschmäckle funktioniert. Man kann nur erahnen, was wohl los gewesen wäre, würde es nicht all die Sinnfreiheiten im Kontext SARS-CoV-2 geben, die in Bayern halt für komplett leere Ränge sorgen. Das vorvorletzte Sonntagsspiel 2021 bestritten Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen am Main und dort waren wieder 15.000 Zuschauer erlaubt. Keine fünf Minuten waren im Frankfurter Stadtwald vergangen, da schlug Patrik Schick auch schon wieder zu und es stand 0:1. Nach guten 20 Minuten dann ein klares Frankfurter Handspiel, was man im Kölner Keller dann doch nicht entscheiden wollte und so entschied es am Ende doch Hauptschiedsrichter Marco Fritz und zeigte auf den Punkt. Selbstverständlich wieder Schick und das 0:2. Quasi im Gegenzug nach einer Ecke dann aber schon das 1:2. Nach einer guten halben Stunde dann auch noch das 2:2, schon jetzt war es definitiv der beste Kick an diesem Wochenende. Es ging temporeich, zum Teil auch etwas ruppig, weiter, nur Tore fielen bis zur Pause keine mehr aber vier Tore waren schließlich schon ordentlich. Dann wieder nur fünf Minuten im zweiten Durchgang, wieder Ecke für die Eintracht und tatsächlich auch gleich wieder ein Tor. Mit diesem 3:2 war das Spiel dann gedreht. Nach gut einer Stunde das nächstes Frankfurter Handspiel, diesmal ohne Folgen, es versteht wirklich niemand mehr, eher gesagt, scheint es völlig willkürlich zu sein, wann etwas passiert und ob es im Kölner Keller jemanden schwerwiegender interessiert. Aber auch sonst blieb es ein völlig verrückter Fußballabend und gut zur Hälfte dieses Durchgangs stand es 4:2. Kurz danach dann noch ein klarer Abseitstreffer für die Adler, welcher somit am Ergebnis nichts veränderte. Ganz anders sah es mit dem achten Treffer des Abends aus, denn dieser führte tatsächlich zum 5:2, einfach unglaublich. So sollte diese wilde Fahrt dann auch enden. Damit war die 3. Adventstabelle auch gleich komplett und es war die vorletzte Sonntagstabelle der Hinrunde. Morgen schon geht es dann mit dem vorletzten Hinrundenspieltag weiter.


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