· 

Das Steigbügelhalterproblem


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt auf grünem und gelben Hintergrund im Farbwechsel die Worte ZITRUS FAKE.

Anderthalb weitere Tage an Geheimverhandlungen zwischen SPD, Grüne und FDP gingen am gestrigen Mittag zu Ende. Der Grund war, dass Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) zum G20-Finanzministertreffen nach Washington musste, womit es nun erst am Freitag in Richtung Regierungsbildung weitergeht. Dies sagt übrigens einiges zum Stellenwert der Bundesregierung aus Sicht der Sondierenden aus. Weiterhin lassen sie das Volk, damit natürlich vor allem die eigenen Wähler, im Dunklen zurück, was völlig inakzeptabel ist und noch finstere Zeiten erwarten lässt, sollten diese drei Parteien sich die Macht sichern. Hier gilt es immer zu bedenken, dass sie die Macht nur treuhänderisch vom Volk übertragen bekommen, was diese Art der Verhandlungen einfach ausschließt. Vieles davon, was die Medienhelfer der Dauermachthaber in diesen Tagen inszenieren, zielt darauf ab, dass man die Grünen und die FDP maximal wichtig macht. Damit all dies möglichst positiv verkauft werden kann, holte man sogar Zitrusfrüchte aufs Tablett. Es gibt tolle Dressings und Drinks mit Zitrone oder Limette aber beides zusammen führt in der Regel einfach nur zu einer toxischen Übersäuerung, womit man der politischen Realität dann schon näher kommt. Bei diesen beiden Parteien muss man immer wieder erwähnen, dass sie bei einer Koalition, jeweils mehr oder weniger, ihre Wähler verraten müssten. Man wird sehen, wer in diesem großen Schauspiel, welches noch einmal eine ganz andere Dimension hat, wie das nach der vorletzten Bundestagswahl, diesmal auf der Strecke bleibt. Übrigens steht auch noch die Option im Raum, eine Wiederholung der letzten Regierungsbildung zu erleben. Nun ist es so, dass sich eben längst schon die beiden unterschiedlichen Steigbügelhalter der vergangenen Jahrzehnte zusammen tun müssen, damit sie ihre Aufgabe überhaupt noch erfüllen können. Letztendlich gibt es eigentlich nur noch Steigbügelhalter, da sich das Thema der großen Volksparteien nun einfach erledigt hat. Hatte man zuletzt die SPD in Richtung Bedeutungslosigkeit geschickt, wovon sie sich übrigens auch bei der vergangenen Bundestagswahl nicht wirklich erholt hatte, was immer etwas untergeht, war diesmal die Union an der Reihe. Dort übernimmt man im Moment vor allem die Rolle, von den inakzeptablen Sondierungsgesprächen bestmöglich abzulenken.  Man sieht, viel ist für die Union nicht mehr geblieben.

Maximale Ablehnung!

Es ist immer wieder interessant, sich mit den Gesamtzahlen von Wahlen zu beschäftigen, was natürlich ebenso für die jüngste Bundestagswahl gilt. Schaut man sich die Zweitstimmen in Bezug auf die Wahlberechtigten an. Haben sich gut 81 % dieser gegen die SPD-Politik und gegen Olaf Scholz (SPD)  entschieden. Da zeigt sich, was davon zu halten ist, wenn er wieder einmal einen Auftrag zur Bildung einer Regierung verkaufen will. Nimmt man sich die Politik der Grünen und Annalena Baerbock (Grüne) vor, haben sich ganze 89 % der Wahlberechtigten dagegen entschieden. Bei der Politik der Liberalen und Christian Lindner (FDP) sieht es noch viel schlimmer aus, haben sich dort doch satte 91 % dagegen entschieden. Nimmt man so die drei sondierenden  Parteien zusammen, kommen sie nicht einmal auf 40 % Zustimmung unter den Wahlberechtigten und haben an dieser Stelle eine satte Mehrheit von über 60 % gegen sich. Da kommen natürlich große Fragen auf und für sehr viele Menschen im Land dürfte sich dies nicht nach einer Legitimation anfühlen. Um die Zahlen kurz noch abzurunden, was die Unionspolitik und die Herren Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) angeht, haben sich auch dort etwa 82 % der Wahlberechtigten dagegen entschieden. Dies macht einfach noch einmal sehr schön deutlich, wie sehr das Auftreten der verschiedensten Protagonisten aus diesen Reihen einfach nicht zu den Ergebnissen passt. An dieser Stelle, dies gilt natürlich vor allem im Sinne der Zitrusfarben, muss man nun auch noch beachten, dass ein nicht unerheblicher Teil der Wahlversprechen offensichtlich ein Fake war, dies dürfte zu weiteren Auflösungserscheinungen führen. Das alles an einem Punkt, wo man feststellen sollte, dass die Bildung einer Regierung kaum noch möglich ist, wenn es nur noch Steigbügelhalter gibt, ist doch denkbar ungünstig. Die Mehrheit im Land sollte sich deshalb überlegen, wie sie mit der zukünftigen Situation in der Politik umgehen möchte.

Ein Corona-Deal?

Wie gerade geschildert, ist es im Bereich der Zitrusfarben in Sachen politischer Kernaussagen nach der Bundestagswahl ziemlich ruhig geworden, was eben am hohen und nicht hinnehmbaren Maß der Geheimhaltung liegt. Eine Ausnahme gab es zuletzt allerdings doch, so hatten sich beide Parteien gegen das Robert Koch-Institut (RKI) gestellt und dies, obwohl sie die antidemokratische Politik der letzten anderthalb Jahre in Sachen Corona mindestens auf Landesebene immer wieder mittrugen. Es war schon ein erstaunlicher Zeitpunkt, den man sich für diese Kritik ausgesucht hatte. Vielleicht möchte man, in dem Falle, dass man tatsächlich die nächste Regierung stellt, ein noch immer beängstigender Gedankengang, diese Haltung dem Volk anbieten und so einen Burgfrieden schließen. Ein Friedensangebot, welches kategorisch abzulehnen ist, schließlich ist Demokratie und Freiheit nicht verhandelbar, auch wenn man in Deutschland längst versucht etwas anderes zu verkaufen. Es sieht doch eher so aus, dass Neuwahlen anberaumt werden sollten und dafür die Politik neugeordnet werden muss. Hier gilt es vor allem das Ende der Zwangstransformation hin zum Ökoraubtierkapitalismus zu berücksichtigen, wie auch eine Rückkehr zu einem System, welches zu mindestens wieder im Ansatz den Namen Sozialstaat verdient. Wie hier immer wieder prognostiziert, werden bald schon ganze weitere Schichten in die Armut abrutschen. Dies gilt im Allgemeinen im Kontext der immer bedrohlicheren Inflation und im Speziellen für die explodierenden Energiekosten, wo man gerade erst am Anfang steht. Die gegenteilige Politik ist nicht mehrheitsfähig, dies hat die jüngste Bundestagswahl deutlich gezeigt. Es ist im Sinne eines friedlichen Zusammenlebens auch nicht zielführend, weiterhin an einer Politik festzuhalten, die immer weitere Teile der Gesellschaft abhängt, nur damit eine kleine Minderheit weiter profitieren kann. Daran ändern auch die Umfragen, welche aktuell in der schrumpfenden, systemtreuen Echokammer kursieren, nichts. Deutschland braucht einen Neustart und dieser wird aktuell mit Sicherheit nicht sondiert.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0