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Zwischen Hamburg und Skopje


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine idyllische Flusslandschaft in Rheinland-Pfalz in der Umgebung von Koblenz.

Zwischen den beiden genannten Städten findet man das schöne Koblenz, welches am Wochenende in Sachen Fußball ebenfalls im Fokus stand, dazu aber am Ende mehr. Bevor es am morgigen Abend auf dem Balkan in Skopje gegen Nordmazedonien geht, wird nun aber erst einmal zurückgeblickt. Am vergangenen Freitagabend stand ganz im Norden der Republik, in Hamburg, die Partie zwischen der DFB-Auswahl und Rumänien an. Weiterhin dürften gerade einmal nur 25.000 Zuschauer ins Stadion, wobei es schon schwer genug war, diese zu finden. Die übliche Choreo kam wieder im Stil von Nordkorea daher, womit diese Inszenierung selbstverständlich wieder einmal eher nichts Herzliches hatte. Jetzt aber auch direkt zum Auftaktspiel im Oktober in Sachen Qualifikation zur Wüsten-WM 2022 in Katar, wo man im Vorfeld die Erwartungen schon wieder hochgeschraubt hatte. Diesen Kick gab es natürlich auch wieder live bei RTL. Offensichtlich aus gutem Grund hatte man aber auch den Gegner schon ein bisschen großgemacht. Nachdem die ersten fünf Minuten eher ausgeglichen waren, kam Timo Werner wieder seiner Hauptaufgabe nach und gab den Schwalbenkönig, womit es zu einer ewigen Prüfung nach dem Einschreiten des VAR kam und der Elfmeter, den der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir vorher gegeben hatte, auch gleich kassiert wurde. Diese ganze Aufregung durch die Schwalbe hatte umgehend das 0:1 zur Folge, was für ein Bärendienst von Werner, der somit Teil des großen Problems blieb. Nach der ersten Viertelstunde konnte man erstmals in diesem Spiel feststellen, dass sich der Sinn des Trainerwechsels noch nicht wirklich ergeben hatte. Viel Gerede aber nichts wirklich Neues. Dann waren auch schon die ersten 30 Minuten rum und alles war beim Alten, Chancentod, keine Rechtfertigung für sowas Eintrittsgeld zu verlangen und natürlich stand auch wieder fest, es war das nächste Spiel, wo man nicht in der Lage war, 90 Minuten zu überzeugen. Wenn man schon dabei ist, was nicht überzeugte, galt dies ebenso wieder für die nervige Werbung während dem Spiel, die bei RTL zum Standard gehört. Dann war man schon in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs und es stand noch immer 0:1, was eigentlich alles aussagte. Auf dem Weg in die Halbzeit dann ein gellendes Pfeifkonzert, was man einfach nur angemessen nennen musste.

Solidarität und Ausgrenzung passen nicht zusammen

Fast ging es mit dem 0:2 los, so holt man die Fans im Leben nicht zurück aber dies scheint beim DFB nachhaltig niemanden zu interessieren. Etwas aus dem Nichts dann immerhin relativ früh nach der Pause das 1:1. Jetzt war man gespannt, wie es weitergehen sollte, schließlich war man längst wieder im Modus der Schadensbegrenzung unterwegs. Dann war auch schon die erste Stunde im Oktober ohne deutsche Führung rum, was doch wieder zeigte, wie entfernt man weiterhin von den Ansprüchen bleibt. Am Rande kann man dann auch noch erwähnen, dass Schiri Cakir nicht nur mit dem Geben des später korrigierten Elfers nicht überzeugte und dies ansonsten eher regelmäßig zum Vorteil der DFB-Auswahl. Dann blieben nur noch gut 20 Minuten und man konnte diesen Kick aus deutscher Sicht längst nicht mehr herumreißen. Gut zehn Minuten vorm Ende dann endlich der nächste Treffer der DFB-Elf, ein Stolpertor nach einem Standard, womit das DFB-Team erstmals an diesem Abend mit dem 2:1 in Führung ging. Da war das Spiel allerdings längst abgeschrieben. Kurze Zeit später dann auch noch fast das 2:2, was auch verdient gewesen wäre. Am Ende blieb der Heimsieg mit einem Tor Unterschied, exakt das Verhältnis aus dem Hinspiel im März in Bukarest, was alles über vermeintliche Leistungssteigrungen aussagt. Dies unterstrich die bekannten großen Fragen dann noch einmal, was selbstverständlich nicht für den neuen Trainer spricht. Ganz zum Schluss muss auch noch erwähnt werden, allerspätestens zur Nachbesprechung, war das Verwechslungsrisiko von RTL und FCB-TV so groß, dass es wieder unerträglich wurde. Nun aber noch kurz nach Koblenz, wo es am Samstagnachmittag im Benefizspiel zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern ein völlig ermüdendes 1:1 gab. Da  die Hauptsache dieses Spiel die Fluthilfe war, kann dies aber ausnahmsweise vernachlässigt werden. Leider reichte das Interesse der Staatsmedien an dieser nationalen Katastrophe offensichtlich nur noch für eine Übertragung im Lokalfernsehen aus. Dort erklärte man auch ständig, wie wichtig das Vereinende des Fußballs sei, wie dies mit der 2G-Regel die angewandt wurde zu vereinen ist, erklärte man dabei nicht. Allerdings machte sich doch Enttäuschung breit, da nur 1.500 Zuschauer dieses Spiel im Stadion verfolgten. Der vielfach beschworene Weg zurück zur Normalität war dies verständlicherweise somit nicht.


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