
Das Hauptaugenmerk liegt seit 18 Uhr am gestrigen Abend natürlich auf den Zahlen zu den Bundestagswahlen, es standen allerdings auch noch Wahlen in Berlin und in Mecklenburg-Vorpommern an, welche hier nun im Fokus stehen. Eigentlich hätte es ebenso Landtagswahlen im Thüringen geben müssen, dort hat das ultralinke Bündnis unter Federführung von Die Linke aber schon vor Monaten beschlossen, die überfällige Neuwahl abzusagen. So versucht man scheinbar, die putschartige Machtübernahme endgültig zu zementieren. Dies war ein weiteres klares Zeichen dafür, dass dieser Tag leider auch wieder einen Tiefpunkt für die Demokratie in Deutschland kennzeichnete. Zu den beiden anderen, bereits angesprochenen, Wahlen muss man sagen, dass man in Berlin nicht einmal mehr in der Lage ist, ordentliche Wahlen durchzuführen, so wurde dort selbst nach 19 Uhr noch abgestimmt. Es zeigt sich eben immer deutlicher, wo das Land längst angelangt ist und Berlin kann schließlich so vieles nicht, vom Flughafen bis zur Versammlungsfreiheit. Spannend war vor allem, wie sich Franziska Giffey (SPD) in Berlin schlagen sollte, nachdem sie aus der Bundesregierung wegen Betrug, welcher sie den Doktortitel kostete, ausgestiegen war. Sie schaffte es am Ende haarscharf vor Bettina Jarasch (Grünen). Der nächste Tiefpunkt für die Hauptstadt, womit wohl das Problem bestehen bleiben wird, dass es gerade dort auch weiterhin keine regierungskritischen Demonstrationen geben wird. In Mecklenburg-Vorpommern gewann Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ihre erste Wahl damit, den Wolf im Schafspelz zu geben und tatsächlich konnte sie so eine satte Mehrheit blenden, was aber keine Überraschung war. Wer mit dem Slogan `Die Frau für MV` durchstarten kann, muss sich selbstverständlich auch Fragen nachdem Niveau gefallen lassen. Somit gab es auch bei diesen beiden Wahlen keine wirklichen Überraschungen aber weitere Zeichen, wie schlimm es längst im ehemaligen Land der Dichter und Denker ausschaut. Am Ende sei noch erwähnt, in Berlin wurde mit einem Volksentscheid auch über die Enteignung von Deutsche Wohnen & Co abgestimmt und da gab es das einzig wirklich eindeutige Ergebnis am Sonntagabend. Eine klare Mehrheit stimmte für die Enteignung, allerdings hat dies keine wirkliche Bedeutung, womit sich der Kreis zu den restlichen Wahlen irgendwie schließt.
Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2021*
SPD | 21,4 % | 36 Sitze | |
Grüne | 18,9 % | 32 Sitze | |
CDU | 18,1 % | 30 Sitze | |
Die Linke | 14,0 % | 24 Sitze | |
AfD | 8,0 % | 13 Sitze | |
FDP | 7,2 % | 12 Sitze | |
Sonstige | 12,4 % | 0 Sitze | |
Wahlbeteiligung | 75,7 % |
Landtagswahl 2021 Mecklenburg-Vorpommern*
SPD | 39,6 % | 34 Sitze | |
AfD | 16,7 % | 14 Sitze | |
CDU | 13,3 % | 12 Sitze | |
Die Linke | 9,9 % | 9 Sitze | |
Grüne | 6,3 % | 5 Sitze | |
FDP | 5,8 % | 5 Sitze | |
Sonstige | 8,4 % | 0 Sitze | |
Wahlbeteiligung | 70,8 % |
* vorläufiges Ergebnis. Die Landeswahlleiterin / ARD.
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