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Noch ein volles Fußballwochenende


Dieses BALLacker-dÜsign von Thorsten Hülsberg zeigt in den deutschen Nationalfarben: GO FOR IT!

Schon am frühen Samstagmittag sollte ein rappelvolles Fußballwochenende losgehen. Bundestrainer Joachim Löw und Nationaldauertorhüter Manuel Neuer meldeten sich so mit einer Pressekonferenz aus dem Trainingslager im österreichischen Seefeld. Man muss sagen, dass es ein eher langweiliger Auftakt war, denn es gab kaum Interessantes, dafür wurde noch einmal untermauert, dass man bei einem Bayernblock von ganzen acht Spielern, fast davon sprechen kann, dass bei der kommenden Europameisterschaft der FC Bayern München antritt. Übrigens nie gab es mehr Bayernspieler und dabei sind die Kicker mit Bayern-DNA noch gar nicht berücksichtigt. Bald schon wird es richtig ernst werden, denn schon zur Wochenmitte steht das erste Vorbereitungsspiel gegen Dänemark an und nach den getroffenen Aussagen, sollte es deutlich werden, denn die angesprochenen Protagonisten hatten den Mund wieder ordentlich voll genommen. Es ist einfach nur wichtig, dass Deutschland eben auch im Fußball endlich wieder seinen Ansprüchen gerecht wird. Nicht zu vergessen, beim letzten großen Turnier überlebte man nicht einmal die Vorrunde und die Gruppe F, welche kommenden Monat ansteht, ist mit Frankreich, Portugal und Ungarn richtig anspruchsvoll besetzt, wenn man es vorsichtig formulieren möchte. Das große Turnier war übrigens am Samstagabend auch Thema im ZDF, leider war dabei der Sport Nebensache, in der Hauptsache gab es wieder nur billige Propaganda, wie man sie leider aus dieser Senderecke und bei Jochen Breyer längst gewohnt ist. Man muss jetzt hoffen, dass dies für die Europameisterschaft nicht Schule macht. Zum Glück ging es gleich Schlag auf Schlag weiter und so stand am Samstag, nach der genannten PK, der Finaltag der Amateure an. Von diesem Tag, den man noch vor Corona so groß gemacht hatte, ist nun nicht mehr viel übrig, was man auch daran festmachen konnte, dass er ins Regionalfernsehen verbannt wurde. Dort zeigte sich leider, dass die kommende Saison im DFB-Pokal ebenfalls ein Geschmäckle haben wird, da der Dauerlockdown, selbst wenn es nun tatsächlich dauerhaft besser  würde, wo man noch nicht drauf wetten sollte, noch massive Auswirkungen haben wird. Dieses Aufwärmprogramm am Samstag war aber trotz allem schon sehr annehmbar und bot einige feine Kicks.

Am Ende funkelte es dann doch noch

Kommen wir in diesem Sinne nun zum entscheidenden Spiel vom Samstag, welches ganz im Norden der Republik vor knapp über 2.300 Zuschauern anstand. Holstein Kiel traf im Relegationsrückspiel auf den 1. FC Köln und es sollte maximal wild werden. Keine fünf Minuten waren auf der Uhr und nach einer frühen Kölner Führung stand es da schon 1:1, womit die Störche aufgestiegen gewesen wären aber es war noch viel Zeit auf der Uhr und es sollte ereignisreich weitergehen. Dies zeigte sich auch damit, dass es nach den ersten 15 Minuten plötzlich, nach einem Doppelpack von Sebastian Andersson, schon 1:3 stand, somit wäre Kiel in der 2. Liga geblieben. Alle Treffer bis zu diesem Zeitpunkt waren übrigens  Kopfballtore. In  der 39. Minute sollte dies dann enden und sich zeigen, warum es Fußball heißt und so gab es den 1:4-Pausenstand. Der Effzeh war gnadenlos effektiv, sollten die Kieler dies nicht in den Griff bekommen und sie selber ordentlich nachziehen, sollte es mit dem Aufstieg schlecht aussehen, da das Hinspiel nur 0:1 endete. Zum Beginn des zweiten Durchgangs muss man erwähnen, dass eine Verlängerung natürlich schon früh vom Tisch war und man ein Auge auf Schiedsrichter Deniz Aytekin haben musste, der schon in den ersten 45 Minuten auf den Kontrollverlust zusteuerte. So pfiff er in der allerletzten Halbzeit sehr kleinlich, was es etwas anstrengend machte. Hinzu kam, dass das Torfeuerwerk irgendwie abgebrannt war. Der nächste Treffer fiel deshalb erst in der 84. Minute, womit es 1:5 stand und Kiel nicht das 57. Team in der Bundesliga stellen sollte. Es stand fest, sie hatten auch den allerletzten Matchball verspielt und dies deutlich aber mit einem Novum. Noch nie zuvor hatte es eine Mannschaft geschafft, dass erste Spiel zu gewinnen und sich dann nicht durchzusetzen. Dies half dann natürlich auch nicht, denn die Köpfe hingen verständlicherweise maximal tief. Mehr Tore gab es nicht mehr und so blieb es beim 1:5 und die Rettungsaktion vom FC-Trainer Friedhelm Funkel in Köln sollte ganz am Ende doch noch von Erfolg gekrönt sein.

Letzte Entscheidungen

Bevor der Fußballsonntag thematisiert wird, muss noch erwähnt werden, dass am Samstagabend auch noch Champions League auf dem Plan stand und zwar das Finale in Porto vor 16.500 Zuschauern. Dafür trafen sich Manchester City und Chelsea FC. Das bessere Ende gab es für die Londoner unter Trainer Thomas Tuchel, denn es endete 0:1 und der alles entscheidende Treffer wurde kurz vor der Pause von Kai Havertz gesetzt. Wegen der Ordnung, auch der Fußballsonntag begann mit einer PK der Nationalmannschaft, auf die man aber wirklich nicht näher eingehen muss, dann doch lieber auf den Platz und somit zur letzten nationalen Entscheidung, dem Rückspiel der kleineren Relegation, wo der VfL Osnabrück an der Bremer Brücke vor 2.000 Zuschauern auf den FC Ingolstadt traf. Man muss sich überlegen, eigentlich passen dort knapp über 16.000 Menschen hinein und Experten weisen immer wieder darauf hin, dass die Möglichkeit sich draußen mit COVID-19 zu infizieren kaum messbar ist, man ahnt, wie groß dann das Risiko ist, tatsächlich zu erkranken. Wie am Vortag ging es im Norden wieder früh rund und der VfL ging mit 1:0 in Führung. Nach gut 20 Minuten war man dem Wunder von der Bremer Brücke mit dem 2:0 dann den nächsten Schritt näher und die Hoffnung, dass sich Tradition durchsetzen sollte, wurde größer. Nach einer halben Stunde dann der derbe Rückschlag mit dem 2:1, denn durch die Auswärtstorregel brauchte Osnabrück nun innerhalb von einer Stunde noch ganze drei Tore. Kurz danach war dann der Punkt erreicht, wo man leider auch dort wieder den Schiedsrichter erwähnen musste, in diesem Fall Tobias Stieler, der doch einige Probleme mit dem Spiel hatte, was man in diesem Moment an einer soliden Rudelbildung erkennen konnte. Dann ging es zum Glück bald schon in die Pause und die Uhr tickte erbarmungslos gegen das nächste Team aus dem Norden. Dann war es soweit und es waren plötzlich auch schon nur noch 20 Minuten für die angesprochenen drei Tore übrig. Man muss dazu sagen, dass es für beide Teams schon die vierte Relegation war, der VfL konnte allerdings noch nicht eine erfolgreich beenden. Dann kam die 81. Minute und es stand 3:1, was natürlich noch einmal Spannung ins Spiel brachte, wobei es noch immer zwei Tore bis zum Klassenerhalt waren. Am Ende blieben nur vier Minuten Nachspielzeit, was doch eher kurz bemessen war. Auch diese spielte der FCI glatt runter, womit es beim 3:1 blieb und die Ingolstädter es im dritten Versuch in Folge schafften und die Relegation endlich einmal erfolgreich abschließen konnten und somit in die 2. Liga aufstiegen.


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