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Tierische Relegation


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine Skulptur in Form eines Storches aus einem Skulpturenpark in Norddeutschland.

Hatte es am letzten Bundesligaspieltag beim 1. FC Köln ebenfalls vorm Stadion schon ordentlich geknallt, auch im Fußball haben viele Menschen die Nase von der Coronapolitik eben einfach voll, da suchen sich viele ganz eigene Ventile, gab es diesmal ein neues Sicherheitskonzept. So waren Alkohol und Pyro verboten, ein ähnliches Konzept war in Rostock gerade erst gescheitert. Aber erst einmal zum Sportlichen, die Statistik sprach klar für den Effzeh, hatte man dort noch nie ein Relegationspiel verloren, was allerdings schlichtweg daran lag, dass man noch nie an der Relegation teilgenommen hatte. Die Störche wiederum haben ihre zwei Runden dort jeweils verloren. Viel schwerer wog aber wohl die Belastung durch eine Mammutpause durch Coronaquarantäne, was wieder zeigt, wie verzerrt diese gesamte Coronasaison war. All dies war aber erst einmal eben nur Statistik. Es ging richtig flott los, wobei sich die Kölner erst einmal gegenseitig selbst verletzten, während man vor den Toren schon die Sirenen heulen hörte und kurz danach auch noch ein Hubschrauber für ordentlichen Lärm im Stadion sorgte. Allgemein blieb es aber wohl diesmal friedlich. Danach ging es ohne größere Verletzungen weiter, es blieb aber purer Kampf und es war erst das Hinspiel. Struktur war, wie man sich denken kann, in den ersten 45 Minuten Mangelware, Tore ebenso. Die Störche wirkten etwas platt, was aus den genannten Gründen nicht überraschend war und die Geißböcke bewiesen einfach wieder, warum sie die Fahrstuhlmannschaft bleiben. Die zweite Halbzeit ging ziemlich exakt unverändert weiter. Nach fast einer Stunde änderte sich dann allerdings Grundsätzliches, Ecke für Kiel und plötzlich stand es 0:1. Zum Auftakt der Schlussphase fast noch das 0:2, irgendwie scheinen Störche die effektivere Gattung zu sein. Jetzt wurde es immer hektischer, was natürlich Sinn machte. 20.24 Uhr war es dann soweit und die KSV hatte ihr erstes Relegationsspiel überhaupt gewonnen. Was dieser Sieg bedeutet, wird sich am morgigen Abend zeigen, wenn das alles entscheidende Rückspiel in Kiel, dann vor über 2.000 Zuschauern, ansteht.

Es wurde deutlich

Der erste Abend der Relegation bot aber noch etwas mehr, denn es folgte direkt noch das Finale der Europa League zwischen Villarreal CF und Manchester United im polnischen Danzig und dies übrigens vor 9.500 Zuschauern. Dort fielen gleichmäßig verteilt dann doppelt so viele Tore in den ersten 90 Minuten und so ging es mit 1:1 in die Verlängerung und damit später auch in ein wahnwitziges Elfmeterschießen. Am Ende siegten die Spanier gegen Mitternacht mit 12:11. Ganze 24 Tore in diesen zwei Spielen am Mittwoch waren schon beeindruckend. Kommen wir nun aber zum Donnerstag, wo die kleinere Relegation zwischen der 2. Liga und der 3. Liga anstand. Dafür trafen der FC Ingolstadt und der VfL Osnabrück am frühen Abend vor bescheidenen 250 Zuschauern aufeinander. Im Süden der Republik wieder das gewohnte Bild, dies bedeutete, zum Empfang der Heimmannschaft gab es  ordentlich Pyro. Auf dem Platz ging es dann auch flott los und wieder ging eine Ecke voraus. Es waren keine zwei Minuten auf der Uhr und schon stand es so 1:0 für den Drittligist. Man muss einräumen, dass es in dieser Relegation weniger Taktieren gab, was gerade in Zeiten von Corona diesem Spiel sonst so oft geschadet hatte. Attacke hieß der klare Plan aller Teams und dies galt in Bayern vor allem für die Schanzer. Es dauerte aber trotzdem gut eine halbe Stunde bis zum 2:0, was natürlich für Osnabrück ein absoluter Fehlstart war. So ging es später dann auch in die Pause und danach kehrte doch etwas Ruhe ein, was gerade aus Sicht des VfL ziemlich unverständlich war. Zum Auftakt der Schlussphase, man rechnete kaum noch damit, das 3:0, womit die Luft für Osnabrück ziemlich dünn wurde und zwingend mindestens noch ein wichtiges Auswärtstor her musste. Dies sollte nicht mehr gelingen und es wurde ein deutlicher Sieg für den FCI. Osnabrück braucht jetzt am Sonntagmittag ein Wunder an der Bremer Brücke. Samstag und Sonntag, wie gesagt, endet dann die Relegation, bevor es kommende Woche auch gleich mit den Vorbereitungsspielen der DFB-Auswahl für die Europameisterschaft losgeht, welche die kommenden zwei Monate prägen wird.


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