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26 Freunde?


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt auf typischem BALLackeruntergrund drei Herzen in den französischen Nationalfarben.

26 Tage noch, dann steht das Auftaktspiel der DFB-Auswahl gegen Weltmeister Frankreich bei der Europameisterschaft 2021 an. Für dieses Turnier wurde am gestrigen Tage der Kader von 26 Spielern präsentiert. Normalerweise wären es 23 Spieler aber es bleibt eben auch in diesem Sport das Chaos mit Corona. Bevor am Wochenende die vorletzten Entscheidungen in der Bundesliga anstehen, ist hier jetzt schon einmal ein bisschen Einstimmung auf einen in vielerlei Hinsicht interessanten Fußballsommer angesagt. Am letzten Bundesligaspieltag versucht man wieder ein wenig Normalität zu suggerieren, so dürfen beim Bayernduell in München am Samstag 250 getestete Menschen mit Maske ins Stadion. Da kann man nur von einem ganz schlechten Witz sprechen und nicht von der Rückkehr zur Normalität. Zur EM sollen es dort dann immerhin fast 15.000 Zuschauer sein, man wird es dann sehen. Zurück zur Kadernominierung, welche vor allem wieder ein PR-Gag des DFB war, schließlich hat man es dort auch bitter nötig. So gab es erst einmal einen dieser üblichen Verkaufsfilme, eben über das Produkt DFB-Auswahl, wo natürlich der unterschwellige Hinweis auf die Gefahr von COVID-19, ganz im Sinne der vorherrschenden Politik, nicht fehlen dürfte. Im Verlauf der Veranstaltung wurde dies dann wieder durch das wahre Leben ziemlich schnell relativiert, da man völlig problemlos mit der schnellen Rückkehr des infizierten Toni Kroos rechnet. Das Besondere dieser Präsentation, denn es war keine übliche Pressekonferenz, soweit man davon zuletzt, unter den aktuellen Umständen überhaupt sprechen konnte, jeder dürfte Fragen stellen und so meldeten sich 6.500 Menschen. Ihre Fragen wurden dann aus dieser Gemeinschaft heraus mit dem üblichen Daumen nach oben in eine Rangliste gegossen und ein paar Siegerfragen wurden später gestellt. Beim zweiten Teil der Fragen, wo auch FCB-Torhüter Manuel Neuer zugeschaltet war, wollte man dann das Thema Vielfalt hochhalten. Ein sehr wichtiges Thema, allerdings, wenn es so aufgesetzt bei einer PR-Aktion daher kommt, verfehlt es leider das Ziel. All dies waren natürlich nur die Äußerlichkeiten.

War was?

Inhaltlich, wie gesagt, ging es darum, wer Deutschland bei diesem wichtigen Turnier auf dem Spielfeld vertreten soll. Das größte Problem der Ära des Bundestrainer Joachim Löw, welche mit diesem Turnier nun endlich, viel zu spät endet, war immer der Bayernblock. Dies bedeutet aktive Spieler vom FC Bayern München oder solche mit einem klaren Bezug dorthin, wo doch oft genug eher der Stallgeruch ausschlaggebend war und weniger die Leistung. Einmal gab es ein minimales Abweichen von diesem Kurs und zwar mit dem Rauswurf von Jerome Boateng, Thomas Müller und Mats Hummels. Dieses Einschlagen eines besseren Kurses wurde nun auch wieder kassiert, denn bis auf den Erstgenannten, sind die anderen beiden nun wieder im Team. Vom Grundprinzip geht es somit einfach wieder weiter so. Ein fataler Weg, den man so auch aus der Politik kennt, wo er nicht minder schädlich für das Land ist. Natürlich bietet dieser Kader auch kleinere Überraschungen, wie Kai Havertz oder Kevin Volland, dazu muss man anmerken, solche Überraschungen sind kein Novum, die Betroffenen spielten nur oft genug in den Turnieren dann keine Rolle. Auf der anderen Seite fehlten aber auch wieder wichtige Namen, wie Julian Brandt oder Julian Draxler. Schaute man sich all dies an, kam die Frage auf, ob da irgendwas in der jüngeren Vergangenheit war? Diese Frage wurde oft genug auf dem Platz beantwortet, durch glückliche, nicht überzeugende Spiele oder aber gar lächerliche bis peinliche Niederlagen, vom Ausscheiden in der Vorrunde beim letzten großen Turnier ganz zu schweigen. Wie der Abschied von Jogi Löw nun wird, kann man natürlich dann ebenfalls hier bei Der BALLacker verfolgen, was selbstverständlich für dieses ganze, in dieser Zeit so fragwürdige Turnier gilt.


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