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Die nächste Pause


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt einen Teil der Uni Leipzig und das City-Hochhaus.

Nach zwei Montagsspieltagen, was hier natürlich den Boykott der Spielberichte bedeutete, ging es am letzten Wochenende normal weiter, soweit man in diesen Tagen überhaupt davon sprechen kann. Jetzt ist es aber direkt schon wieder vorbei, denn es folgt die nächste Pause. Dies hat noch nichts mit dem Genickbruch-Lockdown zu tun, wo Deutschland seit einer Woche drinsteckt. Es bleibt aber trotzdem abzuwarten, wie lange es noch gutgeht. Zurück zu dieser Pause, welche die nächste Länderspielpause ist, wo es am Mittwoch im schönen Leipzig mit dem Freundschaftsspiel gegen die Tschechische Republik in die nächste Runde geht. Man darf gespannt sein, wie es mit den LÖWenherzen weitergeht, nachdem man längst im Abwärtstrend angelangt ist. Dieser Trend gilt leider auch für die Bundesliga, wo man nun endgültig wieder in einer Geistersaison angelangt ist. Dies führt dazu, dass ein Level von Trainingskicks nun  eigentlich alles prägt. Den Auftakt zum 7. Spieltag gab es traditionell am Freitagabend und Werder Bremen, die sich etwas gefangen haben, traf an der Weser auf den 1. FC Köln, die dies noch nicht wirklich geschafft haben. Fast 70 Minute war es eine Nullnummer, dann schossen die Bremer nach einem Freistoß das erste Tor, allerdings auf der falschen Seite aus Sicht der Jungs von der Weser und so stand es 0:1. Eine Viertelstunde später dann der Ausgleich und diesmal durch einen Handelfelfmeter. Mit diesem 1:1 war es ein sehr mäßiger Auftakt in den Spieltag, welcher beiden Teams nicht wirklich etwas brachte.

Hauptstadtfußball

Der Samstagnachmittag war auch von den Hauptstadtclubs geprägt und zwar mit dem Heimspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Arminia Bielefeld. Hier ging es auch sofort rund und fast direkt nachdem Anpfiff stand es dann auch schon 1:0. Es dauerte ebenfalls nicht lange und schon stand es 2:0, so sah es früh nach einem richtig üblen Nachmittag für die Arminia aus. Da die Eisernen dann etwas auf die Bremse traten, wäre es so fast in die Pause gegangen, allerdings gab es kurz vor der Halbzeit dann doch auch noch das 3:0. Zum Auftakt des zweiten Durchgangs dann ein Elfer zum 4:0. Elfmeter sollten übrigens das vergangene Wochenende massiv prägen. Der Elfer war aber noch nicht der Schlusspunkt, den gab es kurz vorm Abpfiff mit dem 5:0-Endstand. Das andere Hauptstadtteam, Hertha BSC Berlin, musste dann auswärts beim FC Augsburg ran. Wenig Spannung in der Fuggerstadt bis kurz vor der Pause und dann wurde es dafür richtig wild. Im Fokus Schiedsrichter Frank Willenborg. Erst kassierte er das 1:0 wegen Abseits, dann, umgehend danach, auch dort ein Elfmeter und so ging es dann eben mit 0:1 in die Pause. Nicht lange nachdem Wiederanpfiff legte Berlin dann mit dem 0:2 nach. Kurz vorm Ende der Partie dann noch das 0:3, womit der Endstand doch deutlich war. Somit konnte man dann überall in der Hauptstadt feiern.

Der interessante Kellerkick

Das wohl interessanteste Spiel am Samstagnachmittag war das ultimative Kellerduell zwischen dem FSV Mainz 05 und Schalke 04. Leider bezog sich dies nicht auf das Sportliche und so ging es gleich schon unrühmlich los und nach fünf Minuten gab es eine erste, gefühlt ewige Unterbrechung, denn der ablehnungswürdige Kölner Keller hatte sich bei Schiri Patrick Ittrich gemeldet und nach langem Videostudium entschied er sich für einen Elfer, den die Mainzer zum 1:0 verwandelten. Natürlich wieder ein Eingriff ins Spiel, der durchaus diskussionswürdig war. Noch vor der Pause kam S04 mit dem 1:1 zurück, diesmal war es ein Freistoß. Fast mit dem Pausenpfiff wurde es dann schon wieder Zeit für den Kölner Keller und der nächste Mainzer Elfer zum Pausenstand von 2:1 stand an. Direkt nach der Pause dann wieder Köln, einfach nur völlig unfassbar, die Schalker bekamen dann aber keinen Elfer, sondern nur eine Ecke, die dann allerdings eigentlich zum 2:2 führte. Man ahnt es schon und so kam wieder der Videobeweis ins Spiel und kassierte diesen Treffer und es blieb beim 2:1. Endlich wieder einmal ein sattes Skandalspiel und es war noch nicht vorbei. In der 82. Minute dann der nächste Treffer der Mainzer, allerdings ins eigene Tor, womit dann doch das 2:2 erreicht wurde, was zugleich der Endstand war, der beiden Teams natürlich kaum etwas brachte. Durch diese Punkteteilung haben jetzt immerhin alle Teams Punkte, denn die Mainzer waren das letzte Team  ganz ohne. Schalke hat sich somit in sieben Spielen schon satte drei Punkte erspielt, was für sich spricht. Ein Blick auf die Tabelle zeigt dann auch, dass sich somit im Keller gar nichts tat.

Gute Nachricht aus Leipzig

Eine echte Traditionspartie bot der VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt. Auch im Schwabenland ging es mit einem eher umstrittenen Elfer los, den Schiri Sascha Stegemann nach gut 15 Minuten dem Heimteam gab, so stand es auch dort 1:0. Noch vor der Pause dann das 2:0, diesmal aus dem Spiel heraus. Die zweite Hälfte begann dann mit dem Anschlusstreffer der Adler zum 2:1. Dieser Treffer brachte die Stuttgarter aus dem Konzept und stärkte auch gleich die Eintracht, was eine Viertelstunde vorm Ende zum 2:2 führte. Zum Schluss konnte sich der VfB glücklich schätzen, dass dieser Ausgleich bis zum Abpfiff hielt, hätten die Frankfurter das Spiel noch gänzlich gedreht, wäre dies durchaus verdient gewesen. Reichlich weniger Tradition gab es natürlich beim Kick zwischen RB Leipzig und dem SC Freiburg. Natürlich gingen in Sachsen die Antitraditionalisten mit 1:0 in Führung, allerdings brauchte der Brauseclub fast eine Halbestunde und einen Freistoß dazu, einfach wenig überzeugend. Mehr sollte im ersten Durchgang dann auch nicht mehr passieren. In der zweiten Hälfte gab es dann auch noch einen Elfer für den Dosenclub. Hier meinte der Kölner Keller sich nicht einzumischen und so führte die Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer zum 2:0. Dann in der Schlussphase noch der 3:0-Endstand, in einem, wie gesagt, kaum überzeugenden Kick, durch einen Freistoß. Somit blieb das einzig Gute, was an diesem Tag aus dieser Stadt kam, die begrüßenswerte Großdemonstration gegen die Coronamaßnahmen, die für so viele Menschen ein riesiges Problem darstellen.

Tiefpunkt bei Amazon

Auf dem Papier  war das Abendspiel am Samstag das maximal mögliche Topspiel und Borussia Dortmund traf auf den FC Bayern München. Leider ist die Realität in diesen dunklen Zeiten sehr weit vom Papier entfernt. Es war ein ziemlich zerfahrenes Spiel, was immer härter wurde, was Schiri Manuel Gräfe durchgehen ließ. In der 24. Minute dann das 0:1 und natürlich kam der ablehnungswürdige Videobeweis ins Spiel und schon war die Führung der Bayern weg und es ging torlos weiter. Amazon ist in Sachen Fußball eigentlich sehr gut, wenn dann aber bei diesem Spiel vom Kommentator Marco Röhling das Motto ausgerufen wird, dass man lieber querpassen sollte, anstatt querzudenken, denkt man hier darüber nach, den Vertrag zu kündigen. Ein echter Tiefpunkt, wo so dort auch nicht mit zu rechnen war. Man kann dies in Ruhe schreiben, da das Spiel etwas ermüdend wurde, bis in die 45. Minute, wo dann das 1:0 fiel. Allerdings gab es danach noch eine dieser unendlich langen Nachspielzeiten, wo der FCB noch mit einem Freistoß ausglich und es so mit 1:1 in die Halbzeit ging. Umgehend nach Wiederanpfiff dann das 1:2, womit das Spiel gedreht war und man gespannt war, was nun wohl passieren würde. Erst einmal passierte lange Zeit viel zu wenig für ein Topspiel, dann in der 80. Minute das 1:3, was die anwachsende Langeweile perfektionierte. Wenige Minuten später dann das 2:3, was auch überprüft wurde und man sich manchmal fragt, was dies immer wieder soll. Auch die zweite Hälfte bot so natürlich wieder eine ewige Nachspielzeit und das 2:4. Es sollte dann noch ewiger werden, weil es wieder lange dauerte bis dieser Treffer mit Hilfe des Kölner Kellers kassiert wurde. Somit blieb es beim 2:3 und es war dann eben doch nur ein Topspiel auf dem Papier.

Viele Diskussionen in der Autoskandalstadt

Der Sonntag begann wieder mit ein wenig Ausverkaufsfußball, denn der VfL Wolfsburg traf auf 1899 Hoffenheim. In der Autoskandalstadt ging es richtig flott los und es dauerte nicht lange bis es weiterging, wie man es schon zuvor den ganzen Spieltag lang ertragen musste. Schiedsrichter Sven Jablonski kassierte das frühe 1:0 wegen Abseits, im Kölner Keller sah man dies wieder anders und so wurde der Treffer dann später doch noch gegeben. Es waren danach noch keine 30 Minuten auf der Uhr, da schafften die Wölfe das 2:0 und dies ganz ohne Überprüfungen, welche eben mindestens lästig sind. Dies war dann auch der Pausenstand, was zeigte, dass die Probleme mit Wölfe-Trainer Oliver Glasner sich nicht im Spiel zeigten, dafür der Stern von Sebastian Hoeneß in der Liga weiter sinkt. Natürlich war dies aber auch nur der erste Durchgang. Bis zur Schlussphase gab es nach der Pause nichts wirklich Wesentliches mehr. In der 83. Minute dann Elfmeter für die Wölfe, was zu massiven Diskussionen führte. Vielleicht verunsicherte dies den Schützen, Wout Weghorst, denn er traf das Tor nicht. Die Quittung folgte kurz danach mit dem 2:1, eine Spannung die sich Wolfsburg hätte schenken können. In der Nachspielzeit dann noch ein höchst umstrittener Elfer, diesmal für die TSG und auch dieser ging nicht rein, wurde er doch vom Wölfe-Keeper Koen Casteels gehalten. Dann war Schluss und der VfL siegte so mit dem 2:1, womit man die Trainerbeurteilungen aus der Pause durchaus so stehen lassen kann.

Am Ende das Derby

Zum Abschluss gab es dann, natürlich auch wieder nur auf dem Papier, noch ein großes Westduell, denn es stand ein rheinisches Derby an, was aber eben ohne Fans einfach keinen großen Wert mehr hat. Bayer 04 Leverkusen traf auf Borussia Mönchengladbach, beides Teams, die unter der Woche in der Ferne international glänzen konnten. Nachdem bisherigen Verlauf des Spieltags war man natürlich gespannt, welche Rolle Schiri Harm Osmers spielen sollte. Nach gut 20 Minuten dann der nächste Elfmeter am Sonntag und zwar für die Fohlen, der zum 0:1 führte. Ein echter Glückstreffer von Lars Stindl, da er richtig schlecht geschossen war und auch vom Spielverlauf her musste man von Glück sprechen. Umgehend dann der Ausgleich, der aber wegen Abseits nach nervigem Videobeweis kassiert wurde. Es dauerte allerdings nicht lange und es folgte ein Traumtor, welches dann endgültig zum 1:1 führte. Wieder zeitnah dann die erneute Führung für die Gladbacher, wieder mit Beteiligung des Kölner Kellers. Kurz vor der Halbzeit konnte B04 aber wieder ausgleichen, was schon zeigte, dass es eine sehr interessante erste Hälfte war, die so 2:2 endete. Die zweite Halbzeit begann etwas ruhiger, was nach den ersten 50 Minuten und dem Pensum beider Teams unter der Woche nicht überraschte. Trotzdem schaffte Leverkusen in der 68. Minute mit dem 3:2 zum ersten Mal eine Führung in diesem Spiel. In der Schlussphase folgte dann auch noch das 4:2, was natürlich die Vorentscheidung war. Dann kam noch eine dieser kaum nachzuvollziehenden Nachspielzeiten und da schafften die Gladbacher tatsächlich noch einen kuriosen Treffer zum 4:3-Endstand. Übrigens, wem die ganzen Elfer aufgefallen sind, es waren zehn Stück und mehr gab es nur vor gut 50 Jahren, wo es ganze zwölf an einem Spieltag waren. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass es auch noch einen tatsächlichen Rekord gab und zwar die schnellste Auslosung im DFB-Pokal. Die 2. Runde stand auf dem Plan und diese soll unmittelbar vor Weihnachten ausgetragen werden, ob es so kommt, bleibt natürlich abzuwarten. Jetzt stehen erst einmal drei Länderspiele an und auch dort wird man noch sehen, wo es alles hinführt.


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