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Falsche Diskussion in Zeiten von Corona


Diese Schwarzweißaufnahme von Thorsten Hülsberg zeigt, wie die Innenstädte schon seit langer Zeit aussterben.

Wird aktuell eine schon länger zu beobachtende Marktbereinigung maximal befeuert, was durch die Entwicklungen der letzten Tage wohl noch mehr forciert werden soll, ahnt man, wo die Reise mit Corona hingehen soll. Vom Umgang mit Reiserückkehrern bis dahin, dass man die Ferien nicht genutzt hatte, um sich auf den Schulstart angemessen vorzubereiten, häufen sich wieder merkwürdige Entwicklungen, die den nächsten großen Lockdown doch gut möglich machen könnten. Man mag sich gar nicht vorstellen, was dies für den Teil der Wirtschaft bedeutet, der den ersten Shutdown so gerade noch irgendwie überlebt hat. Es gibt aber noch andere, durchaus bedenkliche Entwicklungen am Markt und da kommen auch gleich wieder die systemtreuen Medien, vor allem die Staatsmedien, ins Spiel. Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde von den Dauermachthabern mit Nachdruck im Rahmen der Katastrophe mit COVID-19 eine Erhöhung der Fleischpreise ins Spiel gebracht. Vergessen wurde bei der gesamten Diskussion, dass es die Dauermachthaber selbst waren, die Billigpreise vorantrieben, da es ein fester Bestandsteil beim Wandel zum Billiglohnland war. Möchte man nun die Lebensmittelpreise nach oben treiben, muss man auch endlich vom Billiglohn abrücken, alles andere dürfte fatale Folgen haben. Das Problem der Armut explodiert im Moment allgemein schon wieder, was man aber im kritisierten Teil der Medien ungern in angemessener Größe thematisiert. Es gibt zwar immer wieder kurze Informationen zu den Zahlen aus diesem Bereich, die Gründe spricht man in der Regel aber eher nicht an, dabei sind diese so offensichtlich.

Die Mehrheit hat keine Privilegien

Ein wachsender Teil der Bevölkerung  hat zunehmend ein Problem mit den Staatsmedien, was in aller Tiefe in einem gesonderten Artikel behandelt wird, hier aber bereits angeschnitten werden soll. Wenn man im ARD-Morgenmagazin, wie vor gut anderthalb Wochen geschehen, die Verbrauchermilch vorstellt, erkennt man einen Grund der anwachsenden Probleme dort. Es war wieder so ein Beitrag, wo man immer wieder das Gefühl hat, die Staatsmedien wären einfach nur ein Shoppingkanal. Dies kennt man dort ansonsten vor allem von so genannte Verbrauchermagazin oder Servicesendungen. Eine wahre Ikone in diesem Bereich ist Yvonne Willicks, eine Studienabbrecherin, die es über verschiedene Formate von Privatsendern bis zum WDR geschafft hat, wo sie nun regelmäßig suggeriert, was man alles im Bereich Haushalt konsumieren sollte. Bei der angesprochenen Verbrauchermilch, die einer ihrer Kollegen vorstellte, kam dieser zu dem Ergebnis, dass Milch für ihn in diesem Fall 3 Euro im Monat teurer werden würde, was eher kein Problem sein sollte, wie er meinte. Wenn man, gerade in Zeiten der Katastrophe mit COVID-19, zu den Privilegierten zählt, die  gesichertes Geld über einen Sender generieren können, welcher sich einen Großteil der Einnahmen durch eine Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag gesichert hat, mag dies sogar richtig sein. Für die große Masse der Menschen, die nun seit einem halben Jahr große Probleme durch Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und andere Negativentwicklungen der angesprochenen Katstrophe haben, ist so ein Mehraufwand schnell ein Problem. Gerade auch, da es, wenn nicht reine PR die Triebfeder war, nicht nur die Milch betreffen würde, sondern Nahrungsmittel ganz allgemein. Dadurch müsste man dann auch von einer weitaus höheren Belastung sprechen. Gerade erst gab es neue Zahlen zum bereits angesprochenen Thema der Armut, die auch noch einmal unterstrichen, wie schwer es in Deutschland für immer mehr Menschen wird. Die Mehrheit hat eben nicht die Privilegien, wie zum Beispiel der angesprochene Personenkreis aus dem Bereich der Staatsmedien.

Ein völlig falscher Ansatz

Man erkennt sehr gut, warum das angesprochene Thema gerade in Zeiten von Corona völlig deplatziert ist. Außerdem ist es der völlig falsche Ansatz, der aber bestens zum angestrebten Wechsel in den Ökoraubtierkapitalismus passt. Backstuben, Metzgereien aber auch Gemüseläden, all dies wurde in den letzten Jahrzehnten von Discountern etc. verdrängt, womit man eben wieder beim Wandel zum Billiglohnland wäre, denn so können die Menschen sich weiterhin Nahrung noch halbwegs leisten. Natürlich wird auch dies in Teilen schon schwieriger, wie der traurige Siegeszug der Tafeln beweist. Wenn man es in der Sache ernst meinen würde, müsste man sich für den überfälligen Wandel der Arbeitswelt einsetzen und wieder für sichere und angemessene Einkommen sorgen. Pflegekräfte wären da nur ein Beispiel. Außerdem müsste man den Sozialstaat wieder so umbauen, dass er den Namen wieder verdient. Hierzu findet man im kritisierten Teil der Medien allerdings erstaunlich wenig. Gerade auch im Bereich des Sozialen muss es übrigens schnellsten Veränderungen geben, da in Deutschland längst wieder Massenarbeitslosigkeit herrscht, die man nur durch Kurzarbeitergeld kaschiert. Da ein Ende der Katastrophe mit COVID-19 nicht abzusehen ist und die Dauermachthaber die Probleme immer weiter forcieren, fragt man sich, wie es auf dieser Ebene allgemein weitergehen soll. Gerade auch, da all die Coronamaßnahmen immer weitere Jobs kosten, denn bei Unternehmen die Pleite sind, hilft auch kein Kurzarbeitergeld mehr, muss sich etwas verändern. Um positiv zu enden, man sieht, wie einfach es sein kann, Medienkonsumenten nicht immer vor den Kopf zu stoßen und sich dann schockiert und empört über Ablehnung zu zeigen.


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