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Der neue Fußball


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt eine geschlossene Flasche Union Pils auf einem künstlerisch bearbeiteten Couchtisch.

Alleine ohne Bier, dies findet man nicht nur in Berlin bei Union nicht gut. Nachher erscheint der Spielplan für die Saison 2020 / 2021 und es wird wohl eine komplette Coronasaison werden. Die Spielplanveröffentlichung ist immer der Termin, wo es bei Der BALLacker wieder richtig zur Sache geht. Die Spielpläne für die Saison kommen dann nach und nach auf den Server und noch einiges mehr, was zur Saisonvorbereitung gehört, wird vorbereitet ist. In diesem Jahr passiert dies zum ersten Mal mit einem komischen Gefühl, da in der letzten Saison doch ein erheblicher Teil der Arbeit durch die Coronapause später überarbeitet werden musste. Bei der aktuellen Lage, da steht der Herbst erst noch bevor, kann man sich kaum vorstellen, dass die kommende Coronasaison ohne Probleme, wie aktuell geplant, einfach durchgespielt werden wird. Wie groß das Chaos ist, zeigte sich unter der Woche schon, denn da war die Rückkehr der Fans das Thema. Die Konzepte der DFL, die natürlich von Christian Seifert präsentiert wurden, machten auch gleich klar, dass es nicht darum ging, dass es in den Stadien wieder Stimmung geben wird. Die drei größten Highlights im negativen Sinne sind ein Alkoholverbot im Stadion, der Ausschluss von Gästefans und vor allem, dass es nur personalisierte Tickets geben soll. Nicht ohne Grund haben wahre Fans die Befürchtung, dass hier unter dem Deckmantel der Pandemiebekämpfung Fakten zementiert werden, die durchaus, sollte Corona jemals enden, bestehen bleiben könnten. Interessant ist es natürlich auch, dass im Bereich der Arbeit, der Urlaubsreisen und in einigen anderen Alltagssituationen gilt, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, ist dies kein Hinderungsgrund. Hier lauten die Stichworte vor allem Lebensmittelproduktion, wie auch das Reisen mit Fliegern und Bahn. Nur an der frischen Luft im Stadion soll dies nicht funktionieren. Gerade in den Fankurven dürfte übrigens ein Mundnaseschutz gar kein Problem sein, was in der Natur der Sache liegt. Am Montag muss die Politik dies alles noch absegnen und dort regt sich teilweise auch schon Widerstand und später wird man dann noch sehen, wie es sich auf Länderebene entwickelt.

Internationale Trauerspiele

Erst in dieser Woche endete die Coronapause bei den internationalen Vereinswettbewerben und da wurde einem wieder schlagartig klar, was für ein Trauerspiel auch der Fußball längst geworden ist. Man wundert sich da nicht, dass eben Vereine, wie die genannten Eisernen oder auch Eintracht Frankfurt, noch Probleme mit den DFL-Plänen haben. Ein Aspekt, um den sich auch noch nicht im Ansatz angemessen gekümmert wurde, was all dies eigentlich mit der Gesellschaft macht. Es sind genau solche Freizeitangebote, die eben massiv fehlen. In anderen Freizeitbereichen konnte man es diesen Sommer, von Stuttgart bis Frankfurt, schon erleben, was es bedeutet, wenn dieses Thema einfach nicht berücksichtigt wird. Alles nur auf den Ausverkauf auszurichten und den Rest zu zwingen sich in Verzicht zu üben und dies vor allem ohne Aussicht darauf, wann all dies ein Ende hat, wird nicht ewig gutgehen. Diese besondere Zeit bietet die Chance für all die, die sich so gerne Eliten nennen, nun endlich einmal zu beweisen, dass sie es auch sind. Bislang blieb dieser Beweis weitestgehend aus, warum man wohl eher von vermeintlichen Eliten sprechen muss. Hier ist es natürlich ganz einfach, einen Bogen zum FC Bayern München zu spannen, die aktuell auch wieder vor allem durch die bekannten Pöbeleien auffallen. Ein Verein, welcher, wie kaum ein anderer, für den Ausverkauf des Fußballs steht, sollte sich mit Kritik in dieser Richtung eigentlich ganz raushalten. Die Äußerungen ganz aus dem Süden der Republik zur Personalpolitik von Borussia Dortmund, die eben inakzeptabel waren, zeigten aber auch wieder, wie viele andere Probleme dieser schöne Sport, auch ganz ohne Corona, weiterhin haben wird, was die Gesamtlage nicht verbessert. Jetzt wird aber erst einmal mit Spannung auf den kommenden Montag und die politischen Entscheidungen gewartet. Ganz zum Schluss noch der Hinweis, die Fußballkanzlerin, der dieser Sport doch sonst in Sachen PR immer so wichtig war, ist auch dort komplett von der Bildfläche verschwunden. Dies kann gerne so bleiben, spricht aber auch wieder für sich.


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