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Corona und die laute Minderheit


Dieses Foto von Thorsten Hülsberg zeigt die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin im Sonnenschein.

Seit vergangenem Wochenende zeigt sich ein neuer Tiefpunkt bei den systemtreuen Medien und dort vor allem im Bereich der Staatsmedien. Dabei ist natürlich die Großdemonstration gegen den Umgang mit Corona in Berlin das Thema. Nun sind auch noch Querdenker mit in die pauschalisierte Masse aufgenommen worden, welche dieser Teil der Medien immer weiter ausbaut. Man merkt, wie dort immer deutlicher gegen alles vorgegangen wird, was nicht komplett linientreu scheint. Warum auch immer die Polizei behauptete, es seien nur 20.000 Demonstranten dort gewesen, ist dies ganz einfach zu widerlegen. Ein einfacher Blick auf Luftaufnahmen des Veranstaltungsgeländes in der Hauptstadt reicht aus, um zu erkennen, dass man über ganz andere Menschenmassen sprechen muss. Vergleicht man diese Bilder, die so auch in den systemtreuen Medien verbreitet wurden, mit Bildern anderer Veranstaltungen an diesem Ort, wird klar, was für eine Desinformation die Angabe von 20.000 Menschen darstellt. Außer natürlich, dieser Teil der Medien hätte Jahrzehnte lang gelogen, was die Teilnehmerzahlen der Events, die man zum Vergleich heranziehen kann, angeht. Im Morgenmagazin der ARD versprach man am Montag diesen Unterschied in den Zahlen aufzuklären. Dafür bezog man sich dann ganz kurz auf nicht näher bezeichnete Statistiker und Augenzeugen, womit beides nicht im Ansatz verifiziert wurde, was dort doch ansonsten angeblich immer oberste Priorität hat. Aufgeklärt wurde somit wieder einmal gar nichts. So sollte man also weiterhin ein Vielfaches der angegebenen Teilnehmerzahlen voraussetzen. Dies würde selbstverständlich zu ganz anderen Mehrheitsverhältnissen führen, wenn es darum geht, wie die Menschen mit dem Umgang mit Corona zufrieden sind. Die Propaganda versucht schließlich schon länger Zufriedenheitswerte von 80 Prozent oder mehr an dieser Stelle zu verkaufen, was einfach schon nicht dazu passt, was der Alltag in Deutschland zeigt.

Misslungene Hetze

Schon im Vorfeld dieser Demonstration versuchte ein Teil der kritisierten Medien mit gezielter Hetze, Menschen davon abzuhalten, sich an diesem Protest zu beteiligen, was, wie die Bilder eben belegen, ganz und gar nicht funktionierte. Auch diese Hetze hatte übrigens mit Journalismus rein gar nichts zu tun. Bei der hier angenommenen Größenordnung, die dann auch nur die Spitze des Eisbergs einer kritischen Bewegung wäre, hätten unabhängige Medien wohl Sondersendungen gebracht. Stattdessen gab es in den systemtreuen Medien nur kurze Berichte, in möglichst negativer Form. So wurde immer wieder gesagt, dass die Menschen behaupten würden, ihre Freiheit wäre in Gefahr. Dies suggeriert natürlich, dass dem nicht so ist. Jeder weiß, dass seit einem halben Jahr die Grundrechte in Deutschland beschnitten werden, alles andere sind Fake News. Selbstverständlich kann  man darüber diskutieren, ob dies notwendig ist aber auch dies ändert an dem eigentlich Fakt nichts. An dieser Stelle muss noch einmal darauf hingewiesen werden, dass die Staatsmedien über die Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag finanziert werden und gerade auch die Katastrophe mit COVID-19 zeigt wieder, dass dies augenscheinlich nicht unabhängig geschieht. Dies wiederum entzieht dieser Finanzierungsform dann einen Großteil der Legitimation. Für all die bedauerlichen Menschen, die in dieser Propagandablase der systemtreuen Medien feststecken und die sich über die Gefahr in Sachen Infektion durch diese Demonstration aufregen, gilt, dass sie sich hoffentlich auch bei den Demonstration zu Black Lives Matter in dieser Form aufgeregt haben. Außerdem müssten von dort längst unüberhörbare Protestschreie gegen die 100. Salzburger Festspiele zu hören sein. Dort sind Infektionen sogar eingeplant und man hofft nur, dass es keine Cluster gibt. Schließlich möchte man dort zu mindestsens noch 8 Millionen von 30 Millionen Euro Einnahmen retten. Denn, wie man seit der Auslastung von Fliegern etc. weiß, wird das Infektionsrisiko offensichtlich klar an Gewinnmaximierung angepasst. Dies gilt ebenso für die Lebensmittelproduktion, wo genau davor erfolglos gewarnt wurde, was man nun, von Fleisch bis Obst und Gemüse, an den verschiedensten Produktionsstätten im ganzen Land mit immer neuen Clustern erleben muss. Man sieht, der Aufstand derer, die ganz offensichtlich nur durch die Verstärkung ihrer Meinung durch die systemtreuen Medien so groß erscheinen, ist nicht wirklich nachvollziehbar, wozu es gleich noch ein weiteres Beispiel geben wird.

Politik im Amoklaufmodus

Da es in einer ernst gemeinten Debatte wichtig sein kann, sich in die Rolle der Gegenseite zu versetzen, geht man also nun einfach einmal davon aus, dass alles tatsächlich so gravierend gefährlich ist, wie es in der Propaganda verkauft werden soll. Dann müsste es wohl umgehend Massenproteste gegen die Dauermachthaber geben, da sie seit mindestens einem halben Jahr vor allem durch Versagen auffallen. Bestes Beispiel bleiben die vielfach maroden Schulen, wo angemessene Hygienekonzepte eben auch wegen baulicher Mängel kaum realisierbar sind. Von der Rückständigkeit in Sachen Digitalisierung ganz zu schweigen. Schaut man sich den Schulstart aktuell in Mecklenburg-Vorpommern an, werden die wichtigsten Grundregeln, von Abstand bis Masken, einfach ignoriert und dies obwohl der Virologe Christian Drosten, den man gerade auch in den Staatsmedien so sehr schätzt, dort ein großes Gefahrenpotenzial sieht. Auch bei dieser Schulpolitik blieb ein ähnlicher Aufschrei, wie bei den Berlin-Protesten erstaunlicherweise aus. Zu den Protesten sei noch kurz erwähnt, dass sie selbstverständlich in der Propaganda ebenfalls wieder gezielt zur Spaltung missbraucht wurden. Die Auflösung durch die Polizei bewies, wie willkürlich mit Demonstrationen umgegangen werden kann, denn die allgemeine Gesundheitsgefährdung hatte bislang auch nicht zu Auflösungen ähnlicher Situationen geführt. An dieser Stelle kann man den Bogen dann perfekt zur Politik spannen, wo mancher aus den Reihen der Dauermachthaber offensichtlich langsam in den Amoklaufmodus wechselt. Da muss man Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwähnen, der Menschen, die für eine Gefährdung des Gesundheitswesens sorgen, massiv sanktionieren will. Man kann nur hoffen, dass er dies dann auch umfassend tut und Menschen, welche dass Gesundheitssystem zum Beispiel durch massives Übergewicht belasten, ebenso eine satte Strafe bekommen, womit er dann wohl bei sich selbst anfangen müsste. Allgemein bestätigte sich aus Reihen der CDU wieder, wie wichtig Protest für die Freiheit in Deutschland ist, forderte man dort doch tatsächlich Demonstrationsverbote. Dies zeigt natürlich auch, welches Demokratieverständnis dort vorherrscht. Beim Koalitionspartner SPD fiel Saskia Esken (SPD) dann wieder nichts anderes ein, als kritische Menschen in Deutschland pauschal zu beleidigen. Da wundert man sich nicht, warum die SPD keine Volkspartei mehr ist. Außerdem sollte man sich dort auf dem berechtigten und wohlverdienten Weg in die Bedeutungslosigkeit zukünftig nicht mehr zum Thema Verrohung der Sprache und Gesellschaft äußern. Wie gesagt, die letzten Tage zeigten deutlich, dass der Blick auf Corona in weiten Teilen der Gesellschaft ein ganz anderer zu sein scheint, als der, den eine laute Minderheit mit Hilfe der Propaganda verkaufen mag. Dies erklärt dann auch, was man täglich auf den Straßen und Plätzen der Republik sieht, hört und erlebt.


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