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Kunst und Kultur bleiben unter Feuer


Dieses Bild ist ein digital stark farblich verändertes Selbstportrait von Thorsten Hülsberg.

Zu mindestens hier am Standort von Art for Europe (A4E) in Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es wieder einmal neue Regeln im Kampf gegen COVID-19. Es entsteht zunehmend mehr Chaos, was offensichtlich auch so gewollt ist und einen Teil der aktuellen Marktbereinigung darstellt, die gerade auch die Kunst und Kultur betrifft. Dazu zählt auch, die völlige Ungewissheit, die herrscht und viele Optionen offen lässt. Endlich sind auch wieder kleinere, kulturelle Veranstaltungen ohne lästige Hygienekonzepte möglich, alles andere ließ sich aber wirklich auch nicht mehr vermitteln, so lange man in Bus, Bahn und vor allem in Fliegern kuschelig beieinander sitzen musste. Dann ist da noch die große Ungewissheit, dabei geht es vor allem darum, dass niemand weiß, wie lange etwas anhält, bevor es wieder geändert wird. Konkret heißt dies, jetzt etwas für in einigen Monaten zu planen, Verträge dafür eingehen, Werbung machen und was sonst noch alles zu einem gelungenen Event gehört, unabhängig davon, ob man von einem Konzert oder einer Ausstellung spricht, könnte völlig umsonst sein. Am angesetzten Termin können durchaus schon wieder so strenge Regeln gelten, dass man alles absagen muss. Auf den Staat, der all dies zu vertreten hat, sollte man bei Problemen nicht hoffen. Dies zeigt auch, dass es nun die zu erwartenden Probleme mit der Soforthilfe gibt und da gilt vor allem das Stichwort Rückforderung. So bleiben Kunst und Kultur unter Feuer und dagegen muss viel mehr unternommen werden. Was hier seit einigen Monaten zerstört wird, steht in keinem Verhältnis und wird sich in vielen Fällen auch nicht mehr regenerieren lassen. Außerdem bleibt die große Panikmache, die auch noch für ganz eigene Probleme sorgt, da kann gerade auch der stationäre Einzelhandel ein Lied von singen. Damit ist man natürlich dann auch gleich beim Gegenpol und dem Thema Internet.

Fehler sollte man nicht wiederholen

Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten und all die Vorteile sollte man nutzen aber natürlich gibt es eben auch Schattenseiten. Was das Negative angeht, kennt man gute Beispiele, wo es grobe Fehler gab. Da fällt einem natürlich die Musikwelt ein, die so sehr darunter leidet, dass es im Internet eigentlich alles umsonst gibt und schaut man hinter die Kulissen all der großen Clickzahlen, zeigt sich nur allzu oft, dass man davon nicht leben kann. Dies sollte für andere Kulturbereiche eine klare Warnung sein. Nun alles, was irgendwie geht, kostenfrei ins Netz zu schaffen, wäre eine Wiederholung eines bekannten Fehlers. Sollte sich dieser Trend etablieren, wird man ihn später nicht mehr einfangen können. Auch Kunst und Kultur muss eben ganz neu gedacht werden und auch dabei sollte man den Staat nicht berücksichtigen, denn, wer nicht helfen will, sollte auch kein Mitspracherecht haben. Das Verhalten der Politik ist in diesem Bereich ebenfalls einfach nur erbärmlich und zeigt einen großen Mangel an Respekt vor der Leistung dessen, was Künstler und Kulturschaffende täglich leisten. Diese Menschen nun alle in Hartz IV zu drängen, womit sie ganz nebenbei automatisch zum Humankapital eines Billiglohnlandes gemacht werden, ist auch so eine riesige Frechheit. Mancher, der sich auf diese vermeintliche Hilfe einlässt, wird noch ein böses Erwachen vor sich haben. Mit tatsächlicher Hilfe hat dies nun wirklich gar nichts zu tun, womit man wieder merkt, dass für diesen so wichtigen Bereich rein gar nichts getan wird. Nach den ersten Monaten der Katastrophe mit COVID-19, was wahrscheinlich nur der Beginn eines langen Ritts war, zeigt sich schon, warum der Widerstand auch in der Kunst und Kultur nach ganz oben in der Agenda gehört.


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