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Der Corona-Sommer 2020


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine klassische Feriensituation an einem Ostseestrand.

Im ersten Corona-Sommer, wo sich niemand sicher sein sollte, dass es der einzige bleiben wird, ist die Ferienzeit, was auch immer dies in diesen Tagen bedeuten mag, deutlich zu spüren. Eine trügerische Ruhe. Es wird in diesen Tagen aber auch immer deutlicher, wofür man COVID-19 nutzt, denn die Marktbereinigung schreitet täglich fort. Außerdem ist vieles noch immer offen und man fragt sich an mancher Stelle, ob dies alles noch Zufall ist. Wie gesagt, Deutschland wird täglich weiter umgebaut, Existenzen dafür zu vernichten, ist dabei für die verantwortlichen Dauermachthaber kein Problem, was die bekannten gesellschaftlichen Auswirkungen hat. Was dies angeht, wird man sich später wieder empört, schockiert und ähnliches zeigen und irgendwelche Gründe dafür konstruieren, die natürlich nichts mit verfehlter Politik zu tun haben. Über alldem schwebt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und feiert nur zu gerne ihre vermeintlichen Siege über ältere Krisen. Hätte sie diese tatsächlich erfolgreich gestaltet, wäre es nun nicht zur Katastrophe gekommen aber diesen Teil der Geschichte übersieht man gerne, vor allem natürlich in den systemtreuen Medien. Die neue Normalität, wie man die aktuelle Phase der ganz großen Kapitalverschiebung benannt hat, die rein gar nichts mit Normalität zu tun hat, soll immer mehr etabliert werden, wie man in den letzten Tagen sehr schön zwischen den Zeilen lesen konnte. Auch der politwissenschaftliche Auftritt zum Wochenbeginn bei der Bundespressekonferenz (BPK) verdeutlichte in dieser Richtung noch einmal eine ganze Menge.

Scheitern und Ausreden

Am Montagmorgen konnte man Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der maßgeblich an der Katastrophe und damit auch an der Vernichtung von Existenzen beteiligt war, da er, gerade zu Beginn, die Lage völlig falsch einschätzte, in der BPK erleben. Er war dort nicht alleine, so tauchte auch Prof. Lothar Wieler, Chef des Robert Koch-Institutes (RKI), wieder einmal auf. Seine Wendehalsmentalität in Sachen Masken ist längst legendär und hat natürlich für Misstrauen, auch ins RKI, gesorgt. Außerdem war noch Manfred Güllner (SPD), Gründer und Geschäftsführer des Forsa-Instituts, anwesend, womit ein illustrer Vormittag garantiert war. Es ging schon gleich damit los, dass krampfhaft versucht wurde, zu verkaufen, dass man in Fliegern keinen Mindestabstand einhalten könnte, was zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen würde. Natürlich kann man den Abstand auch in einem Flieger einhalten, es wäre dann nur etwa so rentabel, wie viele andere Bereiche der Wirtschaft, die gerade vor die Wand gefahren werden, da die Politik dort auf den angeblich so wichtigen Mindestabstand pocht. Wie immer, wenn die Ausreden ausgehen, wird dann natürlich die Europäische Union (EU), wo man sich in dieser Frage nicht einig wurde, zum Sündenbock gemacht. Dies beweist dann wiederum nur, wie ablehnungswürdig und schädlich dieser Zwangsstaatenbund ist. Selbstverständlich war ebenso die Corona-Warn-App wieder ein Thema und wie hier schon zur Einführung berichtet wurde, zieht man nun den Jokers des Unkontrollierbaren und kann fleißig einen Erfolg feiern, der niemals nachzuvollziehen sein wird. Fakt bleibt, dass gerade einmal gut ein Viertel der Nutzerzahlen erreicht sind, die ursprünglich einmal anvisiert wurden. Wobei dies auch nicht ganz stimmt, weil man eben nicht weiß, wie viele dieser gut 15 Millionen, die die App heruntergeladen haben, diese auch wirklich nutzen. Dies war natürlich nur der Teil der Politik und der Wissenschaft, wo manche Menschen längst Probleme mit dem Vertrauen aufgebaut haben, was durchaus nachvollziehbar erscheint.

Die Straße lügt?

An dieser Stelle kommt nun der äußerst umstrittene Forsa-Chef Güllner (SPD) ins Spiel, der Zahlenmaterial, vor allem auch zur Arbeit der Politik, mitgebrachte hatte. Dort zeichnete sich wieder ein Bild ab, welches so gar nicht dazu passt, was man auf den Straßen und Plätzen der Republik erlebt. Wenn alle Menschen es so gut finden, wie die Dauermachthaber auf die Katastrophe, welche sie weitestgehend erst selbst so großgemacht haben, reagieren, warum dann all die Demonstrationen. Es ist aber nicht nur diese klassische Form des Widerstands, die ganz anderes vermuten lässt, es sind auch die Tausenden die jedes Wochenende bundesweit zusammenkommen und feiern und dabei auf all die Regeln pfeifen, was ebenso wenig zu den präsentierten Zahlen passt. Nun muss man natürlich bedenken, dass Güllner (SPD) eben auch ein bekanntes Gesicht der Dauermachtclique ist und der Auftrag für diese Zahlen auch noch aus der Regierung selbst kam, da sind Zweifel durchaus angebracht. Es ist aber schon länger so, dass man die Menschen offensichtlich für völlig dumm verkaufen möchte. Wenn Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, ohne Maske am Flughafen erwischt wird und in der Folge seine Facebook-Seite geschlossen werden muss, da seine Mitarbeiter mit dem Sturm der Entrüstung nicht mehr klarkommen, da er so riesig ist, versucht man auch dies zu minimieren. Man spricht dann gerne von Einzelfällen, von denen es zunehmend scheinbar immer mehr gibt. All dies hat natürlich einen ganz einfach Hintergrund, man muss ein Bild vermitteln, womit man den Fortbestand der Machtstruktur erklären kann und hofft wahrscheinlich Menschen so beeinflussen zu können. Dies dürfte immer schwerer werden, gerade auch da von dem zu Beginn der Pandemie suggerierten Zeitplan kaum noch etwas übrig ist. Schaut man sich dann noch die aktuellen Entwicklungen im Kontext Immunität an, könnten die Zustände noch Jahre anhalten, womit 2020 eben auch nur der erste Corona-Sommer wäre. Dann dürfte es eine Herkulesaufgabe werden, die Machtstrukturen weiter zu verteidigen, ohne endlich den überfälligen Kurswechsel hinzu tatsächlich mehrheitsfähiger Politik vorzunehmen.


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