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Relegation – Der letzte Geisterakt


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine abstrahierte Szene eines Kickers.

Der BALLacker setzt auch in der Zeitung mit dem Ü die Tradition fort, von allen Relegationen zu berichten. Eigentlich gibt es hier, was den nationalen Ligabetrieb angeht, nur die Spielberichte, welche die Bundesliga betreffen, damit natürlich auch die zur großen Relegation. Die Ausnahme bildet weiterhin auch die kleine Relegation, wo ebenso von den Spielen berichtet wird, welche die 2. und 3. Liga betreffen. Schon am Dienstag ging es mit der Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Ingolstadt 04 los. Ein bayerisches Derby, allerdings ohne große Tradition, da das 04 nicht, wie in der Regel für 1904 steht, sondern tatsächlich für 2004. Wie üblich hatte die höhere Klasse, also der FCN, das Heimrecht und die Clubberer machten auch gleich ordentlich Druck. Das erste Tor nach gut 20 Minuten war nicht das 1:0, da es klares Abseits war. Kurz danach gab es dann aber auch das reguläre 1:0. Direkt vor der Pause dann das 2:0, womit es dann in die Halbzeit ging und der Vorsprung hätte durchaus noch höher ausfallen können. Im zweiten Durchgang kam dann der FCI minimal besser ins Spiel, allerdings behielt der Club ganz klar die Oberhand. Es wurde immer ruppiger und es war im Ansatz nicht mehr so gut, wie man es in der ersten Halbzeit erleben dürfte. In der Schlussphase dann der nächste Treffer nach einer klaren Abseitssituation. Diesmal konnte Schiedsrichter Sascha Stegemann dies plötzlich aber nicht mehr alleine entscheiden und so musste doch noch der Kölner Keller ran. Es scheint tatsächlich so, dass es kein Spiel ohne diese sinnfreie Technik geben darf, was wieder für sich spricht. Der Treffer zählte natürlich nicht, weitere kamen auch nicht hinzu und mit diesem 2:0-Endstand und dem Auftreten der Clubberer sollte heute in Ingolstadt beim letzten Geisterakt der Saison, in Sachen Klassenerhalt des FCN, eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Die allerletzte Runde

Vor einigen Stunden war es dann soweit und beim Kick zwischen dem FC Ingolstadt 04 und dem 1. FC Nürnberg sollte die letzte große Entscheidung im nationalen Vereinsfußball für diese Saison angepfiffen werden. Wie beschrieben, hatte der FCN dabei die deutlich besseren Karten, die Klasse zu halten und für den Aufstieg des FCI sah es eher nicht so gut aus. Es sollte ein Spiel für die Geschichtsbücher geben. Nürnberg verteidigte ganz souverän den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel bis in die zweite Hälfte hinein und dies eigentlich ohne Probleme. Kurz nach der Pause dann die völlige Überraschung und mit einem total glücklichen Eiertor, nach einem Freistoß, das 1:0 . Etwa zehn Minuten später wieder ein Freistoß und es stand tatsächlich 2:0. Damit standen die Zeichen auf Verlängerung aber  nicht lange, denn es folgte schon wieder ein Freistoß und zwar zum 3:0. Die Verlängerung war vom Tisch und die Schanzer in diesem Moment in der 2. Liga. Man muss nicht erwähnen, dass es nun ein knallhartes Kampfspiel wurde und dem Club lief dabei zunehmend die Zeit davon. Nach 90 Minuten gab es dann aber noch fünf Minuten mehr und es fielen wieder keine Tore. Erst eine halbe Minute nach der Nachspielzeit dann der 3:1-Endstand und damit hatte der FCI auch in 2020 in der Relegation wieder ein riesiges Problem, was natürlich richtig bitter war. Merkwürdigkeiten gab es in diesem Spiel auch wieder in Sachen Handspiel, welches in verschiedenen Situationen Schiedsrichter Christian Dingert nicht interessierte und man das Gefühl hatte, dass der Kölner Keller schon im Sommerurlaub war, dem natürlich nicht so war, denn ganz plötzlich wurden dann die letzten beiden Treffer der Partie doch noch überprüft, was allerdings jeweils nichts mehr änderte. Nachdem Abpfiff gab es dann noch massiven Krawall auf dem Platz und von Seiten des FCI wurde die große Unfairness ganz deutlich angesprochen, was man so nur unterstreichen kann. Die Gründe dafür lagen im chaotischen und unterschiedlichen Umgang mit Corona in den jeweiligen Ligen, was natürlich bald schon ein Thema im Saisonrückblick sein wird, wo es in diesem Jahr selbstverständlich nicht mit einem Teil getan sein wird. Am 18. September 2020 soll dann die nächste Saison starten und man ahnt, dass das Chaos gleich wieder vorprogrammiert ist.


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