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Der Kunst und Kultur fehlt der Egoismus


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg ist die invertierte Version seiner Leinwandarbeit mit dem Titel Prinz Krankheit.

Gerade erst wurden die größten Schulden, wie sie keine Bundesregierung jemals zuvor gemacht hatte, verabschiedet. Allein diese riesige Kapitalverschiebung ist ein unvorstellbar großes, eigenes Thema. Hier soll es aber nun vor allem darum gehen, was die Kunst und Kultur eigentlich davon hat. Etwas vereinfacht gesagt, wieder einmal rein gar nichts. In Deutschland sollen Kunst und Kultur gerade abgewickelt werden und dies ist kein Zufall, wie gleich noch deutlicher wird. Freie Kunst und Kultur passen eben nicht in ein wirtschaftsfaschistisches System. Fast eine Viertelbillionen Euro betragen die neuen Schulden, welche kommende Generationen in Geiselhaft nehmen. Man darf davon ausgehen, dass dies auch nur der Anfang ist, denn ein tatsächliches Ende der kreierten Katastrophe ist noch nicht absehbar, auch wenn gerne Gegenteiliges suggeriert wird. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) feiert gerne eine Milliarde Euro für die Kunst und Kultur, abgesehen davon, was für ein lächerlicher Betrag dies im Gesamtkontext ist, werden die meisten Betroffenen, die Opfer des verfehlten Umgangs mit COVID-19, da eben gar nichts von haben. Auch an dieser Stelle hört man immer wieder die billige Ausrede, dass die Opfer schließlich Hartz IV beantragen könnten. Ebenfalls noch einmal ein ganz eigenes Thema. Der schlechte Witz daran, dies zu beantragen, hat rein gar nichts mit Corona zu tun, es ist einfach nur das Minimum, was dieser Staat den Menschen in Sachen des Sozialen noch gelassen hat. Immer wieder hat die Politik versprochen, dass sie etwas für die Kunst und Kultur tun würde, mittlerweile sollte auch die letzte Person aus diesem Bereich begriffen haben, dass auch dies wieder nur Lügen waren. Es ist ein direkter Angriff auf die Kunst und Kultur, was man auch daran sieht, dass das Publikum, welches vielfach für Einnahmen und Umsätze sorgt, so reglementiert wird, dass wirtschaftliches Agieren nicht mehr möglich ist. In Fliegern, Bussen und Bahnen hingegen gelten diese Regeln aus Gründen der Rentabilität nicht. Da bleiben keine Fragen offen und dies ist nur ein kleines Beispiel.

Ganz und gar kein Luxus

Schaut man sich die völlig gescheiterte Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an, gab es trotzdem eine große Welle des Supports für Flüchtlinge aus dem Bereich der Kunst und Kultur, wobei Kritik für die gemachten Fehler selten bis gar nicht auf der Agenda stand. Blickt man auf die ganzen Konzerte, Demonstrationen und andere Aktivitäten gegen alles, was aus dem politischen Berlin auch nur den Anschein des Rechten bekommen hatte, konnte sich die Politik auch dort immer auf die Unterstützung aus der Kunst und Kultur verlassen. Gerne hat man all dies angenommen, um eigene Ziele, meist in Sachen Machterhalt, durchzusetzen. Der Dank ist nun, wo man sich zunehmend von der Demokratie verabschiedet, dass man diesen gesamten Bereich einfach fallen lässt. Auch dies müssen sich die Menschen, deren Existenzen nun durch staatliches Fehlverhalten bedroht und zum Teil auch schon vernichtet wurden, genau vor Augen halten. So ehrenwert es auch immer sein mag, sich für andere Menschen und ihre Belange einzusetzen, so wichtig ist es jetzt, ein wenig Egoismus an den Tag zu legen und mit der Energie, welche man sonst für die Anliegen anderer aufbringt, für sich und die eigene Sache zu kämpfen. Menschen aus der Kunst und Kultur müssen endlich verstehen, wie wichtig ihr Beitrag an jedem Tag für ein angemessenes gesellschaftliches Zusammenleben ist. Kunst und Kultur ist nicht irgendein Luxus, es ist vielmehr ein Grundnahrungsmittel für die Volksseele. All die, die nun zu Opfern des Ausverkaufs gemacht werden sollen, müssen sich organisieren und gemeinsame Zeichen dafür setzen, dass dieser Kurs der Verantwortlichen nicht hingenommen wird und dies bevor es zu spät ist. Deutschland ist bereits schon lange nicht mehr das Land der Dichter und Denker, es geht also darum, zu mindestens noch ein Minimum zu wahren. Es ist auch nicht mehr die Zeit für irgendwelche Fotobanner auf Facebook oder Onlinepetitionen, es müssen Zeichen gesetzt werden, welche schlichtweg nicht mehr ignoriert werden können und an fehlender Kreativität kann es wohl kaum scheitern.


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