· 

Frankreich, Frankreich!


Auf taubengrau findet man hier das BALLacker-dÜsign von Thorsten Hülsberg und es ist in den französischen Nationalfarben zu lesen: j‘ aime le football.

Englische Woche und nicht Frankreich war leider in dieser Woche die Realität. Eigentlich hätte  es am Dienstagabend in der Vorrunde der Euro 2020 wohl ein erstes Fußballfest gegen Frankreich gegeben, stattdessen stand der siebte Geisterspieltag der Coronarestsaison auf dem Programm. Dieser 32. Spieltag hätte eigentlich Anfang Mai stattgefunden, so ging es nun, mal wieder zerfleddert auf ganze vier Termine, am Dienstagabend mit dem frühen Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg am Niederrhein los. In einer echt flotten Begegnung hatten die Fohlen erst einmal nach zehn Minuten den besseren Biss und so stand es früh 1:0. Nach einer halben Stunde folgte der nächste Biss zum 2:0. Mit diesem Doppelpack von Jonas Hofmann sollte es dann auch in die Pause gehen. Im zweiten Durchgang dauerte es dann 20 Minuten bis das 3:0 fiel und es war dreimal die identische Situation, allerdings traf diesmal Lars Stindl. Zum Ende hin wurde es etwas ruhiger, weil wohl alle den Ausgang dieses österreichischen Trainerduells akzeptiert hatten, welches dann eben auch mit dem 3:0 enden sollte. Am Dienstag sollten dann aber noch drei weitere Spiele zu einem späteren Termin folgen und dabei wurden Fakten geschaffen. Ein erster Fakt war zu diesem Zeitpunkt gerade amtlich geworden, denn Arminia Bielefeld war wieder in die Bundesliga aufgestiegen, was sich schon am Vorabend abgezeichnet hatte und nun in Ostwestfalen ordentlich gefeiert wurde. Es war sehr fein, endlich wieder wahre Fans samt Pyro zu sehen.

Der nächste Skandaltitel

Werder Bremen traf dann im Abstiegskampf an der Weser ausgerechnet auf den FC Bayern München und es sollte losgehen, wie man es die ganze Saison immer wieder beobachten musste, gerade auch zuletzt. Diesmal war es Alphonso Davies von den Bayern, der sich nach gut 20 Minuten eine glasklare Tätlichkeit erlaubte und Schiedsrichter Harm Osmers gab nur die Gelbe. Da zum wiederholten Mal der Kölner Keller nicht eingriff, wurde nur wieder deutlich, warum man von ablehnungswürdiger Technik sprechen muss. Auch Jerome Boateng spielte munter mit, was nach seinen letzten Ausfällen normalerweise auch nicht hätte sein dürfen. Kurz vor der Pause dann das 0:1, die bayerische Taktik zieht halt immer wieder. Es war dann ausgerechnet die Vorarbeit eben von Boateng, die verdeutlichte, warum auch dieser Treffer nicht gerechtfertigt war. Dieser wurde dann in Köln überprüft, scheinbar war man dort plötzlich erwacht, natürlich zählte das Tor aber trotzdem. Sollte so die Meisterschaft entschieden werden, wäre es passend zu einer lächerlichen Saison, welche durch die Katastrophe mit COVID-19 einfach nur hätte abgebrochen werden müssen. Erst einmal stand aber der Halbzeittee an. Nach der Pause ein glasklarer Abseitstreffer der Bayern, der tatsächlich auch nicht gegeben wurde. Davies flog dann zehn Minuten vorm Ende doch noch vom Platz, was jetzt natürlich am nächsten bayerischen Skandaltitel auch nichts mehr ändern sollte. Es kam noch ein nächstes, nicht geahndetes Handspiel von Boateng hinzu, was diese Lachnummer einfach nur abrundete. Tore fielen keine mehr und Der BALLacker gratuliert dem FCB auch in diesem Jahr wieder nicht, weil dafür einfach erneut die Gründe fehlen und es stattdessen wieder viele neue dafür gab, dass der Bayerndusel nicht existiert. Was dies bedeutet, kann sich dann jeder selbst überlegen.

Ostwestfalen bleibt

Außerdem trafen zu diesem Termin noch der SC Freiburg und Hertha BSC Berlin aufeinander und zu den ersten 45 Minuten muss man nur erwähnen, dass es keine Tore gab und auch sonst eigentlich nichts passierte. Immerhin nach der Pause ein Traumtor der Hertha zum 0:1, was allerdings von  Schiri Tobias Stieler mit Kölner Hilfe kassiert wurde, was gerade auch nachdem Skandal von der Weser zu den bekannten Fragezeichen führte. Nach gut einer Stunde dann das 1:0, es bleibt offensichtlich bis ganz zum Schluss verrückt, was nicht so positiv gemeint ist, wie es klingen mag. Unmittelbar danach dann Foulelfmeter für die Hertha zum 1:1, wieder ohne Kölner Keller, was die Willkür noch einmal unterstrich. Es blieb wild und so dauerte es nicht lange bis zum 2:1-Endstand. Der 1. FC Union Berlin schloss den Dienstag mit dem Heimspiel gegen den SC Paderborn dann ab und es konnte für beide Teams ein entscheidender Abend werden. Dieser Kick zeigte deutlich, warum es noch schlimmer war, als am vergangenen Samstagnachmittag, denn es dauerte diesmal gar fast eine halbe Stunde bis das 1:0 fiel, was tatsächlich auch der erste Treffer der späten Spiele war. Dieser Spielstand hätte am Ende bedeutet, dass der SCP abgestiegen wäre und die Eisernen die Klasse gesichert hätten aber es stand noch eine Stunde auf dem Zettel. Da erst einmal keine Tore mehr fielen, blieb es zur Pause bei den geschilderten Fakten. Danach lief die Zeit so natürlich zunehmend vor allem für Union und gegen die Ostwestfalen. Auch an der Alten Försterei machten sich endlich wieder wahre Fans bemerkbar, die wieder vorm Stadion Stimmung machten, ging es doch schließlich darum, die Klasse zu halten. Dann war es soweit und es sollten keine Tore mehr fallen, womit die Köpenicker auch in der kommenden Saison dabei sein werden, was an diesem eher traurigen Fußballdienstag eine echt gute Nachricht war. Diese gab es für Paderborn damit natürlich nicht. So brachte der Dienstag zwei wichtige Dinge mit sich. Da war die nächste Skandalmeisterschaft des FC Bayern München, die wieder einmal nicht sportlich zu rechtfertigen ist, was bei diesem Saisonverlauf nur bedingt etwas bedeutet, da die ganze Spielzeit allein schon durch die Coronapause einfach nicht zu werten ist. Außerdem tauschte Ostwestfalen seine Teams in der Bundesliga einmal durch und so geht Paderborn und Bielefeld kommt.

Der Fußball und der Pott

Das frühe Spiel am Mittwoch fand am Main statt, wo Eintracht Frankfurt auf Schalke 04 traf. Es ging umkämpft mit Vorteilen für die Adler los und sie kamen immer besser ins Spiel, warum das 1:0 nach gut einer halben Stunde nicht überraschend war. So ging es später auch in die Pause und danach dauerte es keine fünf Minuten, Freistoß, Kopfball, 2:0.  Nervös machte dies die Schalker nicht, so kamen sie immer besser in ihre Umstellung und kurz bevor eine Stunde auf der Uhr war, fiel so dann auch das 2:1, ebenfalls ein Kopfball nach einem Standard. In der Schlussphase dann Pech für die Schalker, die dezimiert wurden, was man nach Ampelkarte von Schiedsrichter Guido Winkmann, dumm gelaufen, nennen musste. Den Vorteil konnten die Frankfurter nicht mehr nutzen, gewannen so aber trotzdem eben mit 2:1. Somit blieben für den späten Mittwochtermin noch vier Spiele übrig. Borussia Dortmund trat gegen den FSV Mainz 05 an und man musste von einer klaren Sache ausgehen. Die ersten 30 Minuten in Dortmund waren allerdings allgemein nicht wirklich überzeugend und dann auch noch das 0:1 aber bei noch einer Stunde konnte man daran nichts festmachen. Es war übrigens erst der zweite Treffer, einer von nur dreien insgesamt, im ersten Durchgang der späten Spiele. So ging es eben mit diesem 0:1 auch in die Halbzeit. Nach der Pause dann Elfer für Mainz von Schiedsrichter Frank Willenborg, der übrigens auch in Köln überprüft wurde, dann stand es schon 0:2. Zehn Minuten vorm Ende dann Rudelbildung, was wieder, wie viele andere Situationen des siebten Geisterspieltags ebenso, zeigte, was vom groß angekündigten Hygienekonzept übriggeblieben ist. Willenborg drohte nun immer mehr die Kontrolle zu verlieren, kurz vorher endete aber alles mit dem 0:2, womit der BVB wohl den Betrieb für diese Saison eingestellt hat, was aus den bekannten Gründen schon nachvollziehbar ist. Für die Mainzer waren es dafür ganz, ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Abstiegskampf und Derbyzeit

Gegensatz pur bot dann die Partie zwischen RB Leipzig und Fortuna Düsseldorf. Die Antitraditionalisten konnten in der ersten Hälfte gegen große Tradition nicht wirklich überzeugen, vor allem nicht, wenn man sich anschaut, wie es aktuell in der Tabelle aussieht. Keine Tore zur Pause war da ebenso vielsagend. Auch danach dauerte es noch gut eine Viertelstunde bis zum traurigen 1:0 und in der direkten Folge zum 2:0. Dann reichte es dem Dosenclub und sie schalteten weitestgehend in den Leerlauf, was mit dem 2:1-Anschlusstreffer in der Schlussphase quittiert wurde. Komplettiert wurde die angemessene Strafe kurz vorm Abpfiff mit dem 2:2-Endstand. Der FC Augsburg trat außerdem noch gegen 1899 Hoffenheim an und es war ziemlich wild, allerdings fielen bis zur Pause keine Tore, die diesen Sport so ausmachen. Erst nach einer Stunde dann das 0:1, was auch wieder etwas übers Spiel aussagte, allerdings knallte es dann direkt danach auch noch zum 0:2. Auf dem Weg zur Schlussphase dann der Anschluss der Fuggerstädter zum 1:2 aber kurz vorm Schluss folgte dann noch der 1:3-Endstand. Der Knaller des Spieltags wäre unter normalen Umständen das Derby am Rhein geworden, denn Bayer 04 Leverkusen trat auch noch gegen den 1. FC Köln an. Purer Vollgasfußball von Leverkusen sorgte für fünf Ecken, da waren knapp über fünf Minuten vergangen, dazu gesellte sich dann, natürlich hochverdient, noch der erste Treffer der späten Spiele zum 1:0. Nach gut 20 Minuten wurde es kritisch, denn ein Kölner bekam die Gelbe von Schiri Sven Jablonski und dies bei einem klaren Platzverweis. Das nächste Problem, wieder keine Reaktion aus dem Kölner Keller, dies wird demnächst im Saisonrückblick auch wieder ein richtig großes Thema. Kurz vorm Ende des ersten Durchgangs gab es dann endlich den 2:0-Pausenstand gegen Kölner, die etwa so schlecht waren, wie das Regenwetter am Rhein. Nach einer Stunde dann der erste Treffer nach der Pause und wieder nach einer Ecke, allerdings diesmal für den Effzeh. In der Schlussphase dann das 3:1, womit es wieder deutlicher aussah, was auch angemessen war. Dann war es vorbei, Derby gewonnen und die Macht am Rhein verteidigt. Ein feiner Abschluss eines ziemlich durchwachsenen siebten Geisterspieltags.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0