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Der Überbringer der Nachricht


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt eine abgeriegelte, fast menschenleere BayArena in Leverkusen.

Jetzt steht es fest, in der zweiten Maihälfte erlaubt die Politik den Neustart der Bundesliga und der 2. Liga, selbstverständlich nur in Form ziemlich sinnbefreiter Geisterspiele. Heute soll dann die DFL endgültig entscheiden, wann es tatsächlich losgeht. Dort ist im Laufe des Tages natürlich nicht mehr mit einem Abbruch der Saison zu rechnen, womit man sich wieder einmal in aller Deutlichkeit gegen die wahren Fans gestellt hat, was durchaus noch Konsequenzen haben könnte. Man darf auch nicht vergessen, dass Konzepte und passende Darstellungen in den Mainstreammedien nur die eine Seite zeigt, die Realität ist allerdings oftmals eine ganz andere. Auch Fußballkanzlerin Angela Merkel (CDU) ignoriert in diesem wichtigen Sport die Realität, von der es nun noch mehr geben wird. Den Auftakt  dabei machte der Belgier Birger Verstraete vom 1. FC Köln und wies daraufhin, dass das Hygienekonzept so nicht greift, was in dieser Sportart auch niemanden wirklich überraschen sollte. Kurz danach konnte man von einem Maulkorb hören. Noch deutlicher wurde es danach bei Hertha BSC Berlin, wo Salomon Armand Magloire Kalou die Zustände gleich mit einem netten Filmchen dokumentierte. Natürlich konnte man die Art seines Vorgehens bemängeln, inhaltlich untermauerte es allerdings die Probleme aus Köln. Sportfunktionäre und ihre Medienhelferchen interessierten sich aber kaum für die Zustände, sondern machten Kalou, um es umgangssprachlich zu formulieren, einfach mal platt. Selbst der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) trat gestern noch ordentlich nach. Die Zeiten, wo man so mit dem Überbringer von schlechten Nachrichten umging, sind offensichtlich noch immer nicht vorbei, was natürlich auch etwas über die Gesellschaft aussagt. Fakt ist, so wurde vor der politischen Entscheidung schon klar, es wird nicht funktionieren. Darüber hinaus dürfte jeder verstanden haben, dass hier die finanziellen Interessen den Ton angaben, womit der Fußball wieder einen super Spiegel für die allgemeinen Entwicklungen dieser Tage darstellt. Sollte die Saison später doch noch abgebrochen werden müssen oder es andere größere Schwierigkeiten geben, sollte niemand überrascht sein. Außerdem müssten die Verantwortlichen für diese Situation, namentlich die involvierten Sportfunktionäre und Politiker, die dies alles ermöglicht haben, auch tatsächlich die Verantwortung übernehmen. Zum Ende sei noch erwähnt, selbst die Quarantänezeit wurde für den Fußball verändert und beträgt dort nun maximal die Hälfte der Zeit, wie sie für die normale Bevölkerung gilt. Da bleiben keine Fragen offen, warum man sich ebenfalls nicht überrascht zeigen sollte, wenn es Widerstand geben wird.


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