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Corona-Endspurt


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt die auf dem Kopf stehende BayArena in Leverkusen.

Wenn man sich in diesen Tagen umschaut, kann man vielfach das Gefühl bekommen, dass der Endspurt in Sachen Corona begonnen hätte. Die Erzeugung dieses Gefühl hat ganz offensichtlich vor allem wirtschaftliche Gründe, womit man auch gleich bei der Bundesliga wäre. Bevor es am morgigen Dienstag ins DFB-Geisterpokal-Halbfinale geht, stand der 30. Spieltag in der Bundesliga auf dem Plan, damit erreicht man einen Zeitpunkt in der Saison, wo es eigentlich spannend würde und die Stadien der Republik auf dem Kopf stehen würden. Nun hat es mehr etwas davon, auf ein langweiliges Strategiespiel zu schauen, dessen Ausgang jeder schon lange kennt. Bevor es mit den aktuellen Berichten losgeht, muss noch darauf hingewiesen werden, dass am vergangenen Mittwoch noch das Nachholspiel zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt anstand, wo man über drei Monate drauf wartete. Für die Jungs von der Weser wird es immer bitterer, denn es endete vor heimischer Geisterkulisse 0:3. Genau die Kulisse, die natürlich ebenso das letzte Wochenende prägte, macht die Liga auch nicht fairer. Nun aber zum aktuellen Spieltag vom Wochenende und der begann im Breisgau mit dem Spiel zwischen SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach. Die ersten 45 Minuten waren ganz okay aber neben der Stimmung fehlten auch die Tore. In der zweiten Hälfte gab es erst einmal weitere, leichte Vorteile für die Fohlen, dann aber nach gut einer Stunde das 1:0 und wieder einmal ein Standard, wie so oft im Geisterteil der Saison. Gut zehn Minuten später wurde es noch bitterer für die Gladbacher, denn sie wurden dezimiert und dies war einfach dämlich von Alassane Pléa und noch nicht alles, denn Sportdirektor Max Eberl flog in dieser Situation gleich mit vom Platz. Weitere Tore fielen nicht mehr, womit es beim 1:0 blieb. Dies waren damit die ersten drei Punkte für die Breisgauer nach der Coronapause und der Klassenerhalt.

Hoffnung in Sachen Antitraditionalisten

Mit einem üblen Spiel in Sachen Tradition in der Bundesliga begann dann der Samstag und zwar zwischen RB Leipzig und dem SC Paderborn. Vorab gab es aber tatsächlich erst einmal gute Nachrichten im Kontext der Antitraditionalisten, denn Schwalbenkönig Timo Werner soll wohl einen Fünfjahresvertrag beim Chelsea FC bekommen. Der BALLacker wird ihn nicht vermissen. Gut 30 Minuten lang zeigte der Dosenclub, warum er da oben nicht wirklich etwas zu suchen hat, dann schafften sie aber doch das 1:0. Spätestens bevor es mit diesem 1:0 in die Pause ging, war auch Schiedsrichter Deniz Aytekin in seinem Element und die Brausekicker machten mit zehn Mann weiter. Nach der Pause bekam man zunehmend das Gefühl, dass der SCP mit dieser Saison und der Bundesliga abgeschlossen hat, dass der Brauseclub dies, wenn auch in Unterzahl, nicht ausnutzen konnte, unterstrich noch einmal die bereits erwähnte Kritik. Deshalb war es dann auch irgendwie schön, dass es in der Nachspielzeit noch das 1:1 gab. Danach schaffte es der Salzburger Werbegag, den man im schönen Leipzig platzierte, ein zweites Mal einen glasklaren Treffer nicht einzunetzen, ohne Worte. Dann war Schluss und es sieht eben genau auch danach zunehmend für die Paderborner aus. Außerdem gab es erstaunlicherweise schon am Samstagnachmittag das Topspiel des Spieltags zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem FC Bayern München. Wobei Termine spielen ohne Fans im Stadion auch nur noch eine bedingte Rolle und was sich am Rhein abspielen sollte, ahnte man auch schon vorher. Ein erstes Zeichen war auch gleich die Ansetzung von Schiedsrichter Manuel Gräfe. Man war doch umso überraschter, dass es am Rhein den ersten gelben Karton am Samstag gab und zwar gegen den FCB wegen einer Schwalbe, die wiederum nicht überraschte. Dann überlebte das 1:0 anschließend auch noch die ablehnungswürdige Technik. Bis dahin also ein wirklich besonderer Spielverlauf. Nach gut einer halben Stunde wurde es mit dem 1:1 eher erwartungsgemäß, wobei es nicht wirklich zum Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt passte. Kurz vor der Pause wurde es mit dem 1:2 endgültig unpassend, was aber in diesem ruppigen Kartenspiel, dem entsprach, was man leider erwartete. Der 1:3-Pausenstand, nach einem Standard, muss deshalb fast nicht weiter beschrieben werden. Es zeigte sich halt wieder, wo die bekannte Bayerntaktik mit kleinen Fouls hinführt, übrigens überlebte auch dieser Treffer den Kölner Keller. Später in der zweiten Hälfte kam dann auch noch das 1:4, da war das Spiel aber allgemein schon gelaufen. In der 89. Minuten dann immerhin noch der 2:4-Endstand, was natürlich nichts an einem verschenkten Spiel änderte.

Von unten bis oben

Ein weiterer, eigentlicher Riesenknaller wäre unter normalen Umständen natürlich die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 geworden aber seitdem Lockdown ist halt alles anders. Kurz vor der Pause fiel dann auch am Main endlich ein Treffer und so musste man vom verdienten 0:1-Pausenstand sprechen. Im zweiten Durchgang dann noch zwei Abseitstreffer für die Mainzer, wobei Schiedsrichter Felix Brych beim zweiten, warum auch immer, Hilfe aus Köln brauchte. Der dritte Treffer der Mainzer wurde natürlich auch überprüft, was mit Mr. Phantomtor an der Pfeife, der allgemein wieder so seine Probleme hatte, nicht überraschte, allerdings zählte er dann und es stand 0:2. So blieb es bis zum Ende und dies machte die Mainzer zum Sieger des Kellers an diesem Wochenende. Die Samstagnachmittagsspiele endeten dann mit einem vierten Spiel und zwar zwischen Fortuna Düsseldorf und 1899 Hoffenheim. Hier fiel nach fünf Minuten der erste Samstagstreffer und zwar für die Flingeraner, ein sehr wichtiger Treffer im Abstiegskampf. Danach sorgte Schiedsrichter Sören Storks für Chaos, da er sich nicht einig wurde, ob er die 1899er dezimieren wollte oder nicht, am Ende entschied er sich für einen Platzverweis. Diese Restcoronasaison bleibt einfach nur skurril, um es höflich zu formulieren. Es sollte verrückt weitergehen, denn was folgte, war ein Standard der SAP-ler der zum 1:1 führte. In diesem Stil ging die bunte Anfangsphase weiter und eigentlich fiel das 2:1 aus dem Spiel heraus, dann kam aber wieder Schiri Storks und die ablehnungswürdige Technik ins Spiel und weg war der Treffer und es ging mit dem 1:1 weiter. Bis zur Pause wurde es dann etwas ruhiger und Tore fielen erst einmal keine mehr. Auch der erste Treffer aller zweiter Durchgänge am Samstagnachmittag fiel dort am Rhein und zwar etwas überraschend kurz nach der Pause zum 1:2. Gut eine Viertelstunde vorm Abpfiff dann noch ein verdienter Foulelfmeter für die Fortuna, der zum 2:2-Endstand führte, trotzdem hatten die Düsseldorfer damit eher zwei Punkte verschenkt, wobei man auch hier den Einfluss des Schiedsrichters nicht vergessen sollte. Am Samstagabend empfing Borussia Dortmund dann noch Hertha BSC Berlin. Fußballerisch gab es erstmal eigentlich nichts, dafür gab es aber auch dort die Probleme mit der Politisierung im deutschen Fußball, welche den Verantwortlichen und ihren Medienunterstützern in Zukunft noch auf die Füße fallen könnte. Im Spiel fiel kurz nach der Pause immerhin das erste und einzige Tor zum 1:0 an diesem Abend. Sonst muss man auch dort nur noch auf den Schiedsrichter, in diesem Fall Harm Osmers, hinweisen. Es gab wieder einmal Probleme mit einem Handspiel, welches nicht zu einem Elfer führte und im Kölner Keller hatte man offensichtlich schon Feierabend gemacht. Diese völlige Willkür bleibt halt ein Witz.

Wieder ein langer Sonntag

Schon bis hierher zeigt ein Blick auf die Tabelle immer deutlicher, was für eine Lachnummer die vermeintliche Spannung, welche die Mainstreammedien fast die ganze Saison über verkaufen wollten, wirklich ist. Wie man schon daran erkennen kann, dass es wieder nur fünf Samstagspiele gab, war es wieder ein Ausverkaufswochenende in der Bundesliga und so ging es schon am Sonntagmittag früh mit dem Nordderby zwischen Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg weiter. Von einem Derby war auch an der Weser nichts zu spüren, was auch daran lag, dass es bis kurz vorm Ende doch sehr überschaubar und vor allem torlos war. Dann ein Lattenkracher der Wölfe und kurz danach der 0:1-Endstand. Ein ganz bitterer Sonntagmittag für die Bremer. Zum mittleren Sonntagsspiel traf der 1. FC Union Berlin auf Schalke 04. Von der ersten Minute zeichnete es sich ab und so dauerte es gerade einmal gut zehn Minuten bis zum 1:0. Es ging wild weiter und nach einer halben Stunde konnten die Königsblauen, etwas überraschend, dann ausgleichen. Jetzt wurden die Schalker wach und so ging es munter bis zur Pause weiter, allerdings fielen keine weiteren Tore mehr, womit es mit dem Unentschieden in die Halbzeit ging. Der zweite Durchgang war ziemlich zerfahren, man hatte das Gefühl, dass beide Mannschaften etwas unkonzentriert waren. So war es nicht verwunderlich, dass keine Tore mehr fielen und das Spiel 1:1 endete, was für beide Teams in Ordnung ging. Den Spieltag beendete wieder einmal der 1. FC Köln und zwar beim FC Augsburg. Die ersten 45 Minuten waren von massiven Fouls der Kölner geprägt, während die Fuggerstädter das bessere Team waren. Nach gut einer halben Stunde verursachte FC-Keeper Timo Horn einen Elfer, der völlig unnötig war aber zu seinem Glück auch ziemlich schlecht geschossen, so konnte er ihn halten und es ging torlos in die Pause. Der zweite Durchgang ging ähnlich weiter, das Aufregendste war daher der Videobeweis, allerdings ohne Folgen und ziemlich sinnfrei. Der FCA ließ immer weiter nach und es wurde immer anstrengender. Kurz vorm Ende dann tatsächlich noch das 0:1, was allerdings nur zwei Minuten hielt, dann hatte Augsburg mit dem 1:1 ausgeglichen und den Schlusspunkt gesetzt. So endeten dann der Spieltag und einer eher sehr anstrengender Fußballsonntag.


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