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Die Schwächsten im Land schützen


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt einen Rollator auf dem Klopapier und Zutaten für ein Nudelgericht liegen.

Die meisten Menschen werden in diesen Tagen wohl komplett davon überrumpelt, was alles passiert. Die Einschlagsdichte ist so groß, wie man sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr hatte. Man darf also davon ausgehen, dass die Menschen auch noch gar nicht im Ansatz erfasst haben, was sich im Moment alles abspielt. Dafür gibt es auch gute Gründe, verändert sich doch ihr Leben in einer nie da gewesenen Art und Weise in kürzester Zeit. Man muss sich nur überlegen, wie viele Existenzen im Moment schon vor dem Aus stehen und es wird täglich mehr. Der ganz große Knall steht da auch erst noch bevor. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch die Angst, um die eigene Gesundheit, die von Angehörigen und Freunden. In allerkürzester Zeit wurde hier ein psychologischer Druck aufgebaut, der kaum zu beschreiben ist. Viele Menschen dürfte all diese Angst schlichtweg lähmen und dies ist wohl das gefährlichste, was der Gesellschaft im Moment droht. Die Zeitschiene stellt deshalb auch nicht nur bei der Bekämpfung von COVID-19 eine so wichtige Rolle dar. Man muss jetzt schauen, wie lange dieses ganze Horrorszenario bestehen bleibt und natürlich, wie es sich noch weiter ausbreitet. Gibt es irgendwann vielleicht doch noch Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung? Was wird aus der Energieversorgung und damit aus der Kommunikation? Das Internet zu verbieten oder einzuschränken, würde wahrscheinlich zu viele Menschen auf die Barrikaden gehen lassen. Verkauft man es aber damit, dass Energie gespart werden müsste, um die Schwächsten der Gesellschaft zu schützen und zu retten, würde die Bevölkerung wahrscheinlich auch dies noch mitmachen. So hätte man dann den Großteil der Menschen vom üblichen Kommunikationsweg und nicht gewünschten Informationen abgeschnitten. Bis dahin baut man aber noch weiter auf die Propaganda der systemtreuen Medien, welche ein immer gleiches, eindimensionales Bild der aktuellen Situation zeichnen.

Alles nur Panikmache

Dieses Argument hört man immer wieder. So ging man am Anfang auch mit Hamsterkäufen um, bis man die Realität nicht mehr kaschieren konnte. Hätte vor nur vier Wochen jemand den aktuellen Status der Bundesrepublik Deutschland beschrieben, hätte man ihn wohl für Geisteskrank erklärt. Man muss einfach auch das Unvorstellbare längst vorm geistigen Auge haben. Vielleicht ist alles wirklich nicht so schlimm und in sechs Wochen lachen wir alle darüber. Der wirtschaftliche Schaden wird schnell wieder ausgebügelt, die Verantwortlichen, vor allem in der Politik, werden angemessen für ihr Fehlverhalten sanktioniert und man hat einen traumhaften Sommer. Dann würde man auch hier einräumen müssen, etwas falsch eingeschätzt zu haben. Dieser Fehler wäre allerdings dann im Ansatz nicht so groß, wie der, der Fehleinschätzungen im Kontext COVID-19. Da arbeitet man übrigens aktuell auch schon fleißig an Strategien in Sachen Ausreden. Zurück zur Geschwindigkeit. Man wäre nicht überrascht, wenn auch in Deutschland kurzfristig die Ausgangssperren kämen. Ebenso wäre die Überwachung von all dem durch die Bundeswehr, also durch den Einsatz des Militärs im Inneren, natürlich zum Schutz der Schwächsten in diesem Land, in diesen Tagen kaum eine große Überraschung. Auch die Überwachung der Bewegung der Bevölkerung über eine App, die noch für große Kritik bei ihrer Anwendung in China gesorgt hatte, könnte bald schon kommen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat dies zu mindestens am gestrigen Morgen für gut befunden. Vielleicht merken manche Menschen jetzt, in welche Richtung sich dieses System gerade bewegt. Es geht hier nicht um Verschwörungstheorien, es geht einzig und alleine darum, den Menschen klarzumachen, wie wichtig Wachsamkeit ist. Es schützt davor, später sagen zu müssen, dass man all dies nicht mitbekommen hätte. Eine Argumentation, welche übrigens auch nicht ganz neu ist. Wenn dann der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auch noch davon spricht, dass jetzt alles auf ein Kommando hören sollte, erinnert dies doch irgendwie an Nordkorea. Nach den Schäden an der freiheitlichen Demokratie, fragt im Moment einfach niemand, selbstverständlich zum Schutz der Schwächsten in diesem Land.

Und plötzlich war kein Parlament mehr da

Man stelle sich nur vor, in diesen Tagen würde auch noch das Parlament, das Herz dieser freiheitlichen Demokratie herausgeschnitten. Genau dies könnte noch schneller geschehen, als manche aus ihrer Angstlähmung zurückgekehrt sind. Die Beschränkungen von Grundrechten, welche täglich immer mehr ausgeweitet werden, haben es allgemein schon längst zur Normalität geschafft, weil auch dies zum Schutz der Schwächsten in dieser Gesellschafft geschieht. Aber eben auch, weil die Menschen mit der Geschwindigkeit dieser Einschränkungen nicht mehr Schritt halten können. Da möchte auch wirklich niemand seine Stimme erheben, nicht einmal um vorsichtig anzufragen, wie es überhaupt zu dieser Katastrophe kommen konnte und wer dies alles zu verantworten hat. Noch einmal, man redet zunehmend von der Beschränkung von Grundrechten und dies für unbegrenzte Zeit. Das RKI, der Taktgeber für die Politik, hat gerade erst ein zwei Jahresfenster geöffnet. Es ist noch gar nicht so lange her, da stellte so etwas in China noch ein Problem dar. Hat man dort nicht auch nur die Schwächsten, eben ihrer Gesellschaft, geschützt? Nun aber noch einmal zurück zur Planung das Parlament auszuhebeln. Dafür soll das Grundgesetz (GG) nun kurzfristig geändert werden und falls danach das Parlament nicht mehr arbeiten kann, was durchaus auch noch ganz schnell kommen kann, haben die Dauermachthaber erst einmal kein Problem mehr mit dem lästigen Volk. Man überlege sich nur, eine schwammige Empfehlung des RKI, welche später natürlich von dort wieder nicht bindet genannt würde und schon wäre freie Fahrt dafür, das Parlament auszusetzen. Übrigens, abgesehen von systemtreuen Umfragen im bekannten Teil der Medien, einfach nur in Bezug auf jüngste Wahlergebnisse, sind die Schwächsten in der Gesellschaft, wenn es um Politik geht, genau die, welche dies alles gerade vollziehen. Man hilft damit, so zu sagen, vor allem sich selber. Mit jedem Tag, in dem hier ganz nebenbei Grundlegendes verändert wird, entfernt sich Deutschland von dem, was es einmal war. Ausgerechnet der umstrittene Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dies längst schon ganz offen angesprochen.


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