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Das Gift


Diese Schwarzweißfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt einen Ausschnitt der Skyline von Frankfurt am Main.

Es ist schwer, das Geschehene der letzten Tage in Worte zu fassen. Dies gilt auch, da es offensichtlich Bestrebungen in Deutschland gibt, die Meinungsfreiheit weiter einzuschränken. Jetzt sollen Verschwörungstheorien unter Strafe gestellt werden. Was vielleicht auf den ersten, oberflächlichen Blick noch harmlos klingt, könnte fatale Folgen haben. Es mutet doch so an, dass Verschwörungstheorien sein sollen, was nicht systemtreu ist. Dies würde bedeuten, dass jegliche Kritik an den Dauermachthabern unter Strafe gestellt werden könnte. Damit bewegt man sich zunehmend auf ein System zu, welches man vorgibt mit aller Macht bekämpfen zu wollen. Schaut man sich die schreckliche Tat von Hanau, direkt vor den Toren Frankfurts an, muss man vor allem über psychische Erkrankungen sprechen und da wird schnell etwas evident. Mit aller Macht, gerade auch im immer wieder kritisierten Teil der Medien, wird darauf hingearbeitet, diesen wichtigen Fakt zu ignorieren, denn nur so kann man die Tat zu rechter Gewalt machen. Ein in der Schweiz lebender Afrikaner hat vor nicht allzu langer Zeit eine Mutter und ihr Kind im Frankfurter Hauptbahnhof vor einen fahrenden ICE geschubst, was das Kind nicht überlebt hat. Ganz schnell wurde erklärt, dass der Täter sich verfolgt gefühlt habe, damit psychisch krank sei und es deshalb keine Ausländerkriminalität, was auch immer dies sein mag, gewesen sei. Genau die, die dies damals verbreiteten, gehen nun hin und behaupten, bei einer ähnlichen Erkrankung des Täters von Hanau, einem Ex-Banker, dass die Tat trotzdem rechtsradikal gewesen sei. Dies ist einfach nicht plausibel. Ganz offensichtlich soll diese Tat politisch genutzt werden, womit man sich vor allem auch an den Opfern und ihren Angehörigen vergeht. Das in Unionskreisen kommunikationsdesignte Gift, welches seit Tagen kursiert, wird dabei nicht von denen verspritzt, denen man es unterstellt, sondern vor allem von den Unterstellenden selbst.

Neue Dimension der Spaltung

Die überwiegenden Opfer der Bluttat von Hanau gab es in zwei Shisha Bars. Es sind genau diese Lokalitäten, welche permanent im Fokus sind, wenn es um den Kampf gegen Clankriminalität geht. Dies alles wird auch von den systemtreuen Medien, vor allem auch von den Staatsmedien, begleitet, womit genau diese Bars pauschal immer wieder in eine kriminelle Ecke gerückt wurden. Auf Phoenix war am Tag nach der Tat ein Anwohner des zweiten Tatorts mit türkischen Wurzeln zu sehen, der erklärte, er hätte zu erst an dort übliche Bandenkriege gedacht. Er wäre dann aber geschockt gewesen, zu hören, dass es ein rechter Anschlag war. Eine ganz ähnliche Aussage konnte man später von einem anderen Anwohner auf n-tv hören. Dies alles vermittelte dann schon den Eindruck, dass neun Todesopfer eines Bandenkrieges kein Problem wären, die tatsächliche Variante aber schockierend sei. Eine zu mindestens interessante Sicht der Dinge, die selbstverständlich auch etwas über das Umfeld des Tatortes aussagt, was dann doch eher wieder nach den angesprochenen Problemen klingt.  Niemand sprach in den letzten Tagen davon, dass man natürlich auch berücksichtigen sollte, was in Zusammenhang mit Shisha Bars, wie bereits geschildert, in jüngster Vergangenheit eben im Kontext Clankriminalität alles suggeriert wurde. Die dahinterstehende Politik kommt übrigens nicht von der Alternative für Deutschland (AfD). Es war auch kein AfD-Politiker der medienwirksam verbreitete, dass Moslems nicht im Ansatz den Wert hätten, wie ihn angeblich Christen hätten. Diese krude Aussage stammte von Joachim Kardinal Meisner (1933-2017), der von 1989 bis 2014 Erzbischof von Köln war. Mölln, Solingen und Rostock sind die besten Beweise dafür, dass man die wahren Gründe für rechte Gewalt, wenn man schon darüber sprechen möchte, nicht an der AfD festmachen sollte. Man muss sich einfach anschauen, wer die Gesellschaft aus der so etwas entsteht, maßgeblich in den letzten Jahrzehnten geprägt hat und dann findet man sich ganz schnell bei den Protagonisten wieder, die sich nun schwer empört zeigen. Das Blutbad von Hanau wird nun ganz perfide dazu genutzt, die Gesellschaft noch weiter zu spalten und davon geht die eigentliche Gefahr aus. Was in diesem Zusammenhang ebenfalls auffällig war, dass trotz massiven medialen Aufrufs, außerhalb von Hanau, die Menschen nicht in großen Massen mobilisiert werden konnten. Dies spricht dann natürlich etwas dagegen, wie geschockt und empört das ganze Land doch sei.

Jetzt sind es plötzlich keine Fremden mehr

Es ist teilweise auch so offensichtlich, welches perfide Spiel in Sachen Hanau gespielt wird, was gerade auch bei der SPD zu erkennen ist, die wirklich alles versucht, um den freien Fall in die Bedeutungslosigkeit zu stoppen und dies sogar auf den Rücken der Opfer. Was sie allerdings weiterhin unterlässt, ist eine Politik zu machen, welche die Menschen mitnimmt. Wo es hinführt, wenn immer mehr Menschen abgehangen werden, hat man eben auch in Hanau gesehen, was in dieser Deutlichkeit in den letzten Tagen selbstverständlich auch nicht kommuniziert wurde, war man doch zu sehr mit unterschwelligem Wahlkampf für Hamburg beschäftigt. Über lange Jahre hat man den Islam systematisch in ein schlechtes Licht gesetzt und an dieser Stelle geht es ebenfalls im Schwerpunkt nicht um die AfD. Jetzt sind diese Menschen plötzlich keine Fremden mehr und dies von der Seite, welche über Jahre dafür gesorgt hat, dass sie sich zu mindestens so fühlen. Dies ist die pure Heuchelei. Was in diesem Zusammenhang ebenso fehlt, ist eine offene Aussprache über gescheiterte Integration, welche eben auch die Clankriminalität erst ermöglichte und so auch das geschilderte Problem mit den Shisha Bars aufkommen ließ. Alles Themen über welche die so Empörten in diesen Tagen kein Wort verlieren. Stattdessen sind immer wieder der Nationalsozialistische Untergrund (NSU), der Tod von Walter Lübcke und der Anschlag von Halle an der Saale ein Thema. Interessant daran ist, dass man so eine Kette aufbaut, die Parallelen zur AfD vermuten lässt, nimmt man die Kette aber im Ganzen, merkt man, dass dies so eben nicht funktioniert und reiner Wahlkampf auf dem Rücken unschuldiger Opfer ist. Übrigens im Mordfall Lübcke laufen die Ermittlungen noch. Die ganze Wahrheit über den NSU wird man erst in über 100 Jahren erfahren und bei der Amoktat von Hanau muss sich der Generalbundesanwalt die Frage gefallen lassen, warum er die Gefahr nicht schon im November erkannt hat, was kein Einzelfall ist. Gerade erst vor einigen Wochen kam ein städtischer Beamter in Köln ums Leben. Dort war die Gefährdung noch deutlicher und ebenfalls bekannt, allerdings wurde das spätere Opfer nicht gewarnt. Es kommt, dies gilt selbstverständlich ebenso für den Terror, den man eben so gerne in die Nähe des Islams rückt, immer wieder vor, dass der Staat Menschen zu Tätern werden lässt und auf den Taten später Politik aufgebaut wird, wie man es eben auch im aktuellen Fall erlebt. Man sieht, es gibt im Moment viel zu tun, man darf gespannt sein, was davon angegangen wird, bevor ganz schnell wieder der Alltag übernimmt, bis zur nächsten, wie auch immer gearteten Tat.


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