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Der Geburtstagsspieltag


Die quadratische Schwarzweißfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt den BALLacker und ist damit ein Selbstportrait.

Als der 22. Spieltag begann, war ich noch 48 Jahre alt, mittlerweile gehe ich mit 49 klar auf die 50 zu, um es mit einem Lächeln zu umschreiben. Der Geburtstagsspieltag begann bereits am Freitagabend mit einem Klassiker und so traf Borussia Dortmund auf Eintracht Frankfurt. Die Choreo des BVB-Anhangs war ein richtiger Knaller und zeigte wieder, warum wahre Fans so wichtig sind. Hatte Erling Haaland zuletzt in einem Ligaspiel tatsächlich nicht getroffen, sollte sich dies am Freitag wieder ändern aber der Reihe nach. Freitagabend und wieder die Eintracht und das Spiel verhielt sich ganz ähnlich zum dem aus der Vorwoche, aus Sicht der Adler nur leider unter umgekehrten Vorzeichen. So stand es zur Pause in Dortmund nur 1:0 aber die zweite Hälfte sollte es eben wieder in sich haben, schon nach fünf Minuten stand es 2:0. Keine weiteren fünf Minuten später dann der angesprochen Haaland-Treffer zum 3:0. Es war aber noch immer nicht vorbei und so gab es gut eine Viertelstunde vor dem Ende noch den 4:0-Siegtreffer. Mein Geburtstagsspiel am Samstag gab es natürlich in der Hauptstadt, was nicht am 1. FC Union Berlin lag, die Bayer 04 Leverkusen empfingen. Mit dem ersten Samstagstor gab es dann einen kleinen Dämpfer der Geburtstagsfreuden, denn es war ein Fernschuss der Eisernen, der zum 1:0 führte. Nach knapp über 20 Minuten wurde es aber mit dem Ausgleich schon wieder etwas besser. Mit diesem Unentschieden endeten dann auch die ersten 45 Minuten in Berlin. Die zweite Hälfte begann mit einer Unterbrechung, da es ordentlich Pyro im Block von Leverkusen gab. Nachdem es nicht wirklich enden wollte, schickte Schiedsrichter Harm Osmers die Teams erst einmal für kurze Zeit in die Kabinen. Beim WDR verlor man verbal dabei wieder völlig die Fassung, was natürlich auch wieder Beleidigung der Fans von Leverkusen beinhaltete. Auch solche Moderationen sind ein ordentlicher Beitrag zur Verrohung der Gesellschaft, die man dort doch sonst immer gerne anprangert. Es wundert nicht, wenn dieser Sender, der so gerne behauptet, man sei der Westen, immer mehr ins Abseits gerät. Zurück zum Fußball, wo Leverkusen in der Schlussphase das 1:2 schoss. Leider war es danach noch nicht vorbei und so konnten diesmal die Unioner noch ausgleichen. Zum Glück gab es aber durch die Pyro eine ordentliche Nachspielzeit, wo B04 noch den 2:3-Endstand erzielte und der Geburtstagsspieltag somit schon gerettet war.

Die Sache mit dem Ausverkauf

Auch sonst sollte es zu diesem Termin eigentlich nicht langweilig werden, was zum Beispiel die Partie zwischen dem FC Augsburg und dem SC Freiburg vermuten ließ. Dort gab es kurz vor der Halbzeit das erste Tor und zwar zum etwas überraschenden, denn eigentlich sah es bis dahin für die Breisgauer besser aus, 1:0-Pausenstand. Danach wurde dann mit dem 1:1 das Ergebnis etwas an den Spielverlauf angepasst. Da dann aber nicht mehr viel passierte, blieb es auch bis zum Ende bei diesem Unentschieden, womit die Partie doch hinter den Erwartungen zurückblieb. Ein bisschen Ausverkauf sollte am Samstagnachmittag auch nicht fehlen, wie der Kick zwischen 1899 Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg belegte. Da überraschte es auch nicht, dass das 0:1 durch einen Handelfmeter fiel und diese gibt es in dieser Saison auch nicht mehr ohne Diskussionen. Ansonsten war es bis dahin eher ein Grottenkick, wie es so häufig bei Kicks dieser Art der Fall ist. Auch der zweite Treffer war dann wieder ein Diskussionsthema samt Videobeweis, allerdings wurde das 2:0 deshalb eben auch kassiert. So rückte Schiri Sören Storks natürlich immer mehr in den Mittelpunkt, was in diesem Spiel eben leider keine Überraschung war. Überraschend war dafür, dass das 1:1 unmittelbar vor der Pause ganz ohne den Kölner Keller oder Einfluss des Schiris auf dem Platz fiel. In der zweiten Hälfte dann gleich wieder Storks und der Kölner Keller und der nächste Elfer für die Wölfe und damit das 1:2. Dann ging wieder alles von vorne los und es gab das 2: 2 wieder nach dem unbeliebten Videobeweis, welcher zum nächsten Handelfer führte. So war das Geschmäckle natürlich perfekt. 20 Minuten vorm Abpfiff dann noch einmal ein unumstrittener Treffer zum 2:3-Endstand aber da  war die Partie schon längst sportlich nicht mehr zu werten. Es sind auch solche Spiele, welche am Ende immer wieder die Tabelle relativieren. Da können ARD und ZDF noch so viel Schiedsrichterwerbung machen, es ändert rein gar nichts an den spieltäglichen Problemen.

Krisentreffen

Um noch einen Moment beim Ausverkauf zu bleiben, sei erwähnt, dass die Antitraditionalisten von RB Leipzig auf Werder Bremen im Krisenmodus trafen. Werder überzeugte erst einmal und dann das 1:0, Fußball ist eben auch ganz allgemein nicht immer gerecht. Dieser Treffer veränderte einiges am Spiel und so schossen die Brausekicker noch vor der Pause das 2:0. Direkt nach Wiederanpfiff fiel dann auch noch das 3:0 für den Dosenclub, dann kam aber nichts mehr und das Ergebnis hatte zunehmend auch nichts mehr mit dem Spielverlauf zu tun. Mit diesem 3:0 endete dann eine Partie, die man so nicht nur in Bremen nicht brauchte. Wenn man von Krise spricht, gilt es noch ein letztes Spiel vom Samstagnachmittag zu erwähnen. Der SC Paderborn, wo Krise schon lange Alltag ist, empfing Hertha BSC Berlin, wo der Baum durch den stillosen Abgang des endgültig entzauberten Jürgen Klinsmann unter der Woche ebenfalls so richtig brannte. Auch der zweite Samstagstreffer wurde dann von einem Hauptstadtclub erzielt und so stand es früh 0:1. Kurze Zeit später dann das 0:2, welches Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus allerdings direkt wieder mit Hilfe der ablehnungswürdigen Technik kassierte. So sollte es etwas später mit dem 0:1 in die Pause gehen. In der zweiten Hälfte kochte dann das Stadion in Ostwestfalen, denn es fiel der Ausgleich. Es hielt aber nicht sehr lange und dann kam die Hertha mit einem Hackentor zum 1:2 zurück. So blieb es dann auch, womit die Krise vor allem in Paderborn immer größer und bedrohlicher wird. Dann war endlich doch noch Derbyzeit am Rhein. War das Derby von Borussia Mönchengladbach am Spieltag zuvor noch wegen Sturmtief Sabine geplatzt, ging es Samstagabend zu Fortuna Düsseldorf. Am Niederrhein ging es ausgeglichen los, so war das 0:1 genauso in Ordnung, wie das folgende 1:1. Danach wurde das 1:2 wegen Abseits kassiert und dies mit den bekannten Fragezeichen. Unentschieden ging es dann in die Pause. Die Fohlen kamen besser zurück, wobei das 1:2 wieder Abseitsfragen aufwarf aber nicht im Kölner Keller und so stand es dann endgültig 1:2. Die Fortuna war aber noch lange nicht geschlagen, traf aber auch nicht, ganz anders die Gladbacher, womit es 1:3 stand, was schon eine kleine Vorentscheidung war. Die Gesichtszüge von Campino, der auch im Stadion war, entgleisten immer mehr und es war noch nicht vorbei, denn es sollte noch der 1:4-Endstand folgen, was ein bisschen zu hoch war.

Wieder ein stürmischer Sonntag

Der Sonntag, diesmal trotz eines weiteren Sturms wieder komplett, begann mit dem Kick zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Bayern München. Es dauerte drei Minuten und da stand es dann gleich schon 0:1. Nach fünf Minuten dann das 0:2 und es dauerte danach tatsächlich ganze sieben Minuten bis zum 0:3, wobei hier eigentlich Abseits ein Thema war, dies interessierte aber niemanden und die viel größere Frage war, warum die Kölner nicht mitspielten? Dies änderte sich in der gesamten ersten Halbzeit auch nicht, es war somit pures Glück, dass es so nur mit diesem 0:3 in die Halbzeit ging. Fast direkt mit dem Wiederanpfiff dann das 1:3 und auch dabei kamen Fragen wegen Abseits auf, diesmal kam allerdings die ablehnungswürdige Technik zum Einsatz und so kassierte Schiri Felix Zwayer diesen Treffer und es ging mit dem 0:3 weiter. Nach gut zehn Minuten dann der nächste Kölner Treffer, der diesmal ohne Diskussionen wegen Abseits abgepfiffen wurde. Man merkte, es hatte sich leicht etwas verändert. Erst nach gut 60 Minuten fing der FCB dann auch wieder an ins Spiel einzugreifen und dies führte gleich zum 0:4. Kurz danach dann aber wieder ein Treffer für die Kölner und das Besondere, diesmal zählte er tatsächlich, womit es 1:4 stand. Nach einem furiosen Start flachte das Spiel immer weiter ab und trotz dem 1:4-Endstand zeigte sich, dass die Bayern den Meistertitel einfach nicht verdienen und der FC hat die Klasse auch noch nicht gesichert. Die letzte Begegnung des Spieltags bestritten dann der FSV Mainz 05 und Schalke 04. Am Beispiel S04 konnte man in der vergangenen Woche noch erleben, dass man bei DFL und DFB das große Problem mit Rassismus scheinbar nur heuchelt. Die rassistischen Vorkommnisse aus dem Pokal wurden gerade erst in der letzten Woche mit lächerlichen 50.000 Euro sanktioniert, was die Schalker, welch Überraschung, direkt annahmen. Dies passt nicht wirklich dazu, was die Medien zuletzt daraus gemacht hatten und man merkt, wie groß der Fehler ist, auch noch diesen Sport politisieren zu wollen. All dies kann geschrieben werden, da das Spiel der Grottenkick des Spieltags war, keine Tore und noch nicht einmal der Videobeweis. Gebracht hat all dies beiden Teams nichts und dem Zuschauer schon einmal gar nicht.


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