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Nicht im Namen des Volkes


Dieses quadratische Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt das Euro-Denkmal in Frankfurt am Main.

Eigentlich sollten die Protagonisten, die für diesen Staat stehen, vor allem das Volk vertreten. Leider bekam man zuletzt immer wieder das Gefühl, dass genau dies nicht geschieht. Einen weiteren Tiefpunkt in diesem Zusammenhang musste man am Ende der vorigen Woche erleben. Am Freitag verlieh der durchaus umstrittene Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier, ausgerechnet dem ehemaligen Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, das Bundesverdienstkreuz. Damit wurde ganz nebenbei auch diese hohe Auszeichnung in ein negatives Licht gerückt. Super Mario, wie man ihn auch nennt, hat die Bundesbürger massiv enteignet, vor allem im Bereich der Ersparnisse. Außerdem hat er einen riesigen Schaden bei der Altersversorgung hinterlassen, was in einem Land, wo das Rentensystem ganz allgemein auf den Kollaps zusteuert, ein besonders großes Problem darstellt. Letztendlich hat er damit auch eine nicht unerhebliche Mitschuld im Bereich der Altersarmut. Eine solche Person nun so zu würdigen, ist wieder einmal ein Schlag ins Gesicht der Bundesbürger. Dies geschieht nun ausgerechnet durch ein Staatsoberhaupt, welches seine Wurzeln bei der SPD hat, da sollte man sich über eine Fortsetzung des Absturzes nicht verwundert zeigen. Der ganze EZB-Wahnsinn wurde übrigens nötig, damit man das völlige Scheitern des Euros verhindern bzw. verzögern konnte. All dies gibt dem Begriff Teuro dann noch einmal eine ganz neue, noch viel größere Dimension. Ein Grund mehr diese Globalisierungswährung in aller Deutlichkeit abzulehnen.

Teuro 2.0

Die Geschichte vom Teuro ist aber noch lange nicht vorbei, was nicht nur daran liegt, dass sich mit dem Ausscheiden von Draghi an der EZB-Politik nichts Nachhaltiges verändert hat. Nicht nur das der Crash irgendwann kommen wird, möchte man nun die kleinsten Münzen, also 1 Cent und 2 Cent, abschaffen. Ganz nebenbei wieder ein Schritt hin zur fatalen, bargeldlosen Welt. Geplant ist dann, die Preise so anzupassen, dass aufgerundet bzw. abgerundet wird. Man versucht die Menschen tatsächlich wieder mit diesem billigen Trick hinters Licht zuführen. Dies zeigt wieder einmal sehr schön, dass man die Bürger für ziemlich unterbelichtet hält. Denn natürlich weiß man jetzt schon, dass der Handel die Preise vorher so anpassen wird, dass am Ende in der Regel nur aufgerundet werden wird. Natürlich geht es bei diesen beiden Stufen nur um wenige Cents, allerdings macht es hier die pure Masse aus. Man sieht, es bleibt auch ganz allgemein ein Vorgehen, welches wohl kaum die Zustimmung einer klaren Mehrheit des Volkes bekommen dürfte. Selbstverständlich gibt es jetzt schon wieder die üblichen Umfragen, welche das Gegenteil aussagen, allerdings haben diese zuletzt schon immer mehr an Glaubwürdigkeit verloren und gezeigt, dass ihr Einfluss immer begrenzter wird. Schon am Beispiel der SPD wurde verdeutlicht, wo all dies hinführt und zwar zu immer mehr, nachhaltiger Ablehnung und diese ist durchaus berechtigt, wie die Beispiele zeigen. Damit kommt man dann noch zu einem ganz anderen Punkt, welchen man bei einem solchen Vorgehen nicht unberücksichtigt lassen sollte.

Keine Basis für Dialog

Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, was eigentlich mit der Gesellschaft los ist. Immer wieder ist die Rede von mehr Dialog, der dringend notwendig sei. Auch dort ist Steinmeier dann gerne immer vorne mit dabei. So lange aber all die Dialoge nur dazu führen, dass der Kurs der Dauermachthaber danach unverändert fortgesetzt wird, fehlt natürlich jegliche Basis. Damit ist man auch wieder bei der Auszeichnung für Draghi, welche so im Namen des Volkes natürlich nicht tragbar ist. Dies gilt letztendlich auch nicht nur für diese Entscheidung, nicht umsonst fühlen sich immer weitere Teile der Bevölkerung abgehangen. Wie gesagt, so lange sich daran nichts ändert, wird auch die Stimmung in der Gesellschaft nicht besser werden. Ständige Dialoge, wo offensichtlich nur die Meinung des noch vorherrschenden Systems verkauft werden sollen, finden damit wohl kaum auf Augenhöhe statt und sind eine einzige Farce. Augenhöhe wäre allerdings dringendst notwendig, wenn man sich wirklich für ein besseres Zusammenleben einsetzen möchte. Man hat nur mittlerweile vielfach das Gefühl, dass es genau darum nicht geht. Man möchte vielmehr später behaupten können, doch geredet zu haben. Geredet, wie auch versprochen worden, ist nun lange genug, es ist die Zeit des aktiven Handelns, des Verbesserns, nichts anderes zählt mehr. So wie es sich am Ende der letzten Woche darstellte, klappt es natürlich mit Sicherheit nicht.


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