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Nicht mehr angemessene Dauerwerbung


Diese Fotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Schatten von einem Tannenbaum mit Kerze und einer Figur.

Es ist wieder soweit und Weihnachten steht kurz bevor und führt natürlich alle Jahre wieder zu den bekannten Nebenwirkungen. Die systemtreuen Medien suggerieren, welchen Weihnachtsbaum man auch in diesem Jahr, natürlich nachdem obligatorischen, unabhängigen Test, kaufen soll. Dies gibt es dann noch für vieles mehr, was man in diesen Tagen unbedingt konsumieren und nutzen sollte. So verrät der Handel, welche riesigen Summen im Durchschnitt für Geschenke ausgegeben würden, schließlich muss der Druck auf die Konsumenten gerade in dieser Zeit maximal hoch sein. Wirklich Neues gibt es in der Weihnachtszeit somit schon lange nicht mehr. Eine Studie darüber, wer von dieser jährlichen Dauerwerbung längst einfach nur noch genervt ist, wäre sehr interessant aber selbstverständlich schädlich für das längst gescheiterte System. Da wundert es nicht, dass manche Frage einfach nicht gestellt werden, gerade auch dann, wenn zu erwarten ist, dass das Ergebnis gewissen Kreisen nicht passt. Es gibt übrigens Dinge, die sich an Weihnachten eigentlich schon seit einiger Zeit geändert haben müssten, dass auch dies nicht geschieht, hat dann wohl ebenfalls mit den gerade genannten Gründen zu tun. Denn natürlich ist es auch die ganz große Werbezeit für die Kirchen, obwohl immer weniger Menschen damit noch irgendwas zu tun haben wollen.

Eine Realitätsanpassung ist überfällig

Krumme Finanzgeschäfte, Homophobie und natürlich der unvorstellbare, weltweite Kindesmissbrauchsskandal, dies sind so einige Fakten, warum sich die Kirchen nicht wirklich beschweren können, wenn ihnen die Gläubigen in Scharen davon laufen. So entsteht natürlich ein sehr gut messbarer Bedeutungsverlust. Erstaunlich ist nur, dass dieser nicht überall zu erkennen ist. Bestes Beispiel sind die Staatsmedien, wo einem dieses Thema, eben gerade auch zur Weihnachtszeit, ständig und überall vorgesetzt wird. Diese christliche Dauerberieselung, die man durchaus ebenso Dauerwerbung nennen kann, ist längst nicht mehr angemessen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass all dies ebenfalls über die Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag mitfinanziert wird. Dieses Geld sollte man sich lieber schenken und damit wieder mehr Kulturformate nach vorne bringen, welche man dort vor langer Zeit schon abgewickelt hat. Was in diesem Bereich geblieben ist, hat leider mittlerweile eine so große politische Agenda, dass es für rein kulturinteressierte Menschen kaum noch zu ertragen ist. Viele dieser Inhalte gehören eigentlich in politische Formate und nicht in die aus dem Bereich Kultur aber man versucht in diesem Teil der Medien, die Menschen eben in fast allen Formaten auf Linie zu bringen oder zu halten. Dies gilt offensichtlich auch für christliche Inhalte, wobei diese eben längst an die gesellschaftliche Entwicklung hätten angepasst werden müssen. Das Maß an christlich geprägten Inhalten hat mit der Realität im Land aber wirklich kaum noch etwas zu tun. Auch eine solche Veränderung wäre ein guter Schritt, um sich in einem gewissen Teil der Medien von der Kritik der Systemtreue zu lösen.

Kennt man doch

Aus den geschilderten Gründen, haben die Kirchen ihre Probleme wirklich komplett selbst zu verantworten und Mitleid wäre an dieser Stelle somit komplett unangemessen. Nun zeigt sich auch dort, dass man nicht bereit ist, angemessen einzulenken. Dies wäre allerdings wohl die einzig wahre Option, um den Prozess halbwegs einzufangen. Zwangsläufig fühlt man sich an dieser Stelle an eine andere traurige Geschichte erinnert, welche ebenfalls großen Einfluss auf die Gesellschaft hat. Es geht natürlich um den Untergang der SPD, welcher in dieser Woche wieder weit oben auf der Agenda stand. Am letzten Wochenende fand mit dem SPD-Parteitag in Berlin eine Dauerwerbeshow ein Ende, wie man sie lange nicht mehr erlebt hatte. Hier gaben die systemtreuen Medien natürlich auch wieder die fleißigen Helferchen, ohne die diese Dauerwerbung gar nicht funktioniert hätte. Mit solchen Aktionen hilft man den Beworbenen übrigens nicht wirklich, wie die letzten Jahre zeigten, schadet sich dafür aber selber und benötigt dann wieder mehr Eigenwerbung. Bei der SPD gilt, wie eben auch bei den Kirchen, dass das Verhältnis von Bedeutung und Stellenwert im kritisierten Teil der Medien nicht mehr im Ansatz übereinstimmt. Die Gesellschaft sortiert sich einfach im Moment neu und dabei gilt es genau hinzuschauen, wie viel Bedeutung eigentlich offensichtlich ausgedienten Bereichen noch eingeräumt werden sollte, schließlich gilt es Platz für Neues zu schaffen, wenn man die Zukunft positiver gestalten möchte.


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