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Viele verzockte Peterspfennige


Diese schwarzweiße Ausschnittsfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt den Kölner Dom.

Im Wettstreit auf dem Weg in die völlige Bedeutungslosigkeit, welchen im Moment offensichtlich vor allem die SPD und die Kirchen austragen, haben letztere gerade wieder einmal ordentlich nachgelegt. Es geht um unbeschreiblich viele Peterspfennige oder vielmehr mittlerweile Peterscents. Einmal im Sommer wird speziell für den Vatikan gesammelt und zwar, damit so von dort besondere Projekte durch den Papst finanziert werden können. Dieses Geld wurde nun verzockt. Dann sind da noch die immer wiederkehrenden Skandale zum Thema Kindesmissbrauch bei den Kirchen, die auch jüngst wieder für Negativschlagzeilen sorgten. Es zeigt sich immer wieder, dass sich dort einfach nichts verändert. Diese Themen gehören ganz offensichtlich fest zur christlichen DNA. Nicht nur, dass immer mehr hinzukommt, erkennt man auch einen gewissen Stillstand in Sachen Aufklärung, wenn es um Kinderschändung geht. Immer wieder gibt es Veranstaltungen und Ankündigungen zu diesem abscheulichen Kirchenthema aber viele Menschen sind es satt, dass nichts darüber hinaus geschieht. Wie man es eben auch von der SPD kennt, wenden sich die Menschen dann in Scharen ab, was in jeglicher Hinsicht nachvollziehbar ist. Dies verändert natürlich nachhaltig die Gesellschaft, was eher ungern thematisiert wird, gibt man sich doch vor allem bei negativen gesellschaftlichen Veränderungen gerne ahnungslos. Dies gilt selbstverständlich vor allem für den Bereich der systemtreuen Medien, wo damit wieder eine große Affinität zur Heuchelei unterstrichen wird.

Immer wieder die Gier

Ein sehr großes Problem im vorherrschenden System ist und bleibt die Gier. Nun sollte man meinen, dass man gerade auch im Christentum bei diesem Thema mit gutem Vorbild vorangeht. Genau das Gegenteil ist allerdings der Fall, wie eben auch der jüngste Kirchenskandal zeigt. Da knüpft man den Gläubigen riesige Summen ab und lässt die Menschen im Glauben damit Gutes zu tun und dann wird es einfach verzockt. Besser kann man Unmut wirklich nicht erzeugen. Diesmal waren es hochspekulative Immobiliengeschäfte im Londoner Stadtteil Chelsea und diese gingen eben daneben. Papst Franziskus, der genauso, wie auch seine Vorgänger, mit vielen Skandalen zu kämpfen haben sollte, auch wenn man dies eben nicht immer erkennen kann, konnte diesem Skandal tatsächlich noch etwas Positives abgewinnen. An dieser Stelle müsste man eigentlich gleich vom nächsten Skandal sprechen. Dieser unvorstellbare Vorfall wurde kirchenintern aufgedeckt, was zu einer gewissen Freude bzw. Zufriedenheit führte. Es ist schon erstaunlich, dass man mit einer solchen Banalität versucht davon abzulenken, dass sich auch in diesem Teil des westlichen Systems einfach nichts verändert und Skandale munter weiter produziert werden. Monate ohne Zwischenfälle müsste es schon geben, um positive Erwähnungen zu bekommen aber danach sieht es nicht wirklich aus. Der Grund, warum nichts geschieht, dieses System versucht sich selber weiter zu erhalten und zu schützen, auch wenn es dabei immer weniger Menschen mitnimmt, womit sich der Kreis zur Politik und dem immer wieder kritisierten Teil der Medien schließt.

Ganz ohne C

Ein Staat, den es in dieser Form gerade einmal 70 Jahre gibt, wenn man die Veränderungen durch den Mauerfall unberücksichtigt lässt, der behauptet er wäre klar von Religion getrennt, dann aber ein Machtgefüge vorweist, welches seit über einem halben Jahrhundert von einer Partei dominiert wird, welche die Religion im Namen trägt, macht sich allgemein erst einmal unglaubwürdig. Nun haben Klimaaktivisten das dazugehörige C im Parteinamen gerade erst an der Berliner Parteizentrale der CDU entwendet. Die große Ironie an dieser Geschichte war, dass man es, laut Angaben des WDR, ausgerechnet in einer Kirche in Nordrhein-Westfalen versteckt hatte. Eine 80 Jahre alte Küsterin hatte dies wohl ermöglicht, dass man ihr nun die Schlüsselgewalt entzog, spricht dabei wieder für sich. Dieses System und natürlich, wie hier beschrieben, gerade auch die Kirchen stehen für so viel Schlechtes, wo man keine Abhilfe findet und sich mit der Bestrafung der wahren Täter außerordentlich schwer tut aber in einem solchen Fall, schafft man dann im Handumdrehen Fakten. Dies ist wirklich schon erstaunlich. Selbstverständlich geht dies nicht folgenlos an einer Gesellschaft vorbei, wie bereits angedeutet wurde. Dies zeigt sich im Bereich der Kirchen, wie auch in der Politik, durch immer deutlichere Ablehnung aber es führt eben auch zu einer immer größeren Verrohung der Gesellschaft, die man dann ausgerechnet von Seiten der Politik und der Kirchen anprangert, was an Heuchelei dann kaum noch zu überbieten ist.


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