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Das große SPD-Finale 2019


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt im unteren Bereich einen größeren schwarzen Block und darüber einen kleineren in rot. In goldener Schrift steht über der verbindenden Linie Dauerschleife.

Redet man von der SPD, fällt einem vor allem der Niedergang einer ehemals großen Partei ein und dieser ist komplett selbst verschuldet. In den Mainstreammedien wird immer wieder verkauft, dass der Bedeutungsverlust vor allem in den Führungsproblemen zu suchen sei, dies ist allerdings nur eher am Rande der Fall. In der Hauptsache sehen die Wähler es vor allem nicht mehr ein, eine Partei zu unterstützen, welche sich mit der Agenda 2010 endgültig den Zielen der Union hingegeben hat. Ein weiterer großer Schritt hin zum ganz großen Einheitsbrei in der Politik. Auch Jahre später ist man nicht gewillt, klare Kante gegen diese Form der Rodung des Sozialstaates zu zeigen. Die meisten Wähler haben dies satt und verweigern somit immer wieder an den Wahlurnen ihre Stimme. Beim absoluten Tiefpunkt in dieser Sache in diesem Jahr bei der Landtagswahl in Thüringen kam sogar schon das Unterschreiten der Fünfprozenthürde in Sichtweite. Genau dies war aber wohl einer der Punkte, welche man mit der ganz großen SPD-Show verhindern wollte. Wie man es von den Kirchen kennt, deren Bedeutungsverlust mindestens ähnliche Ausmaße hat, ist man auch bei der SPD nicht gewillt etwas an den Gründe zu tun, sondern versucht mit anderen Mitteln wieder ins Spiel zu kommen und dabei kennt man fast keine Grenzen.

Das großkoalitionäre Spiel

Der Bonuspunkt zum Verrat am Sozialstaat war dann die Große Koalition (GroKo) von 2005, angeblich hatte man dies bei der SPD auch begriffen und lehnte es für die Bundestagswahl 2017 ab. Jeder weiß, wie diese Geschichte unter tatkräftiger Mithilfe des Staatsoberhauptes Frank-Walter Steinmeier, den man seit diesen Tagen gerne auch den SPD-Bundespräsidenten nennt, endete. Ab diesem Moment sollte der Abwärtskurs richtig Fahrt aufnehmen und schnell hieß es, dass man nach der Hälfte der Legislatur eine Bilanz ziehen würde und die GroKo dann gegebenenfalls auflösen würde. Aktuell, eben zur Halbzeit, sieht es so aus, dass auch dies wieder nur ein Trick war, um Stimmenverluste einzudämmen, wo zum Glück kaum Menschen drauf rein fielen. All dies scheint längst nur noch ein Spiel in Sachen Machterhalt zu sein und dies geriet für die SPD zunehmend außer Kontrolle, womit man eine weitere Stufe zündete, nachdem alle zuvor eben Fehlzündungen waren. So begann man vor Monaten mit der ganz großen SPD-Show, um eine neue Führungsriege zu finden. Diese Show funktionierte natürlich nur durch die massive Unterstützung der systemtreuen Medien, was ebenfalls wieder einmal unterstrich, wie es dort in Sachen Unabhängigkeit aussieht. Ohne wirklich neue Nachrichten, ohne politisch irgendwas für das Volk zu tun, hatte man ein Dauerabo für Berichterstattung in diesem Teil der Medienwelt. Was man dort in den letzten Monaten nicht alles getan hat, um den freien Fall der SPD zu stoppen und zeitgleich, wohl als Backup, die Grünen angeschoben hat, ist unbeschreiblich.

Nur das Ergebnis zählt

Nun war diese riesige SPD-Show vom ersten Moment an mit Verlängerung geplant, denn bei der Masse an Bewerbern war vorher klar, dass niemand die erforderliche absolute Mehrheit bekommen würde. So treten nun Saskia Esken (SPD) und Norbert Walter-Borjans (SPD) gegen Klara Geywitz (SPD) und Olaf Scholz (SPD) in der Stichwahl an und haben somit das angesprochene Dauerabo gleich noch einmal verlängert. Das endgültige Finale ist dann aber auch noch nicht erreicht, denn es gibt ganz zum Schluss auch noch einen Parteitag und wer weiß schon, was man sich dann noch einfallen lässt. Übrigens, Versprechen stellen keine Politik für die Menschen dar, hat der Politalltag doch längst gezeigt, wie wenig davon übrigbleibt. Dies gilt dann wohl auch für die GroKo, denn sollten Geywitz (SPD) und Scholz (SPD) gewinnen, was die ganze Show völlig absurd werden lassen würde aber trotzdem keine Überraschung wäre, muss man von der Fortsetzung dieser ablehnungswürdigen Koalition ausgehen. Bei Esken (SPD) und Walter-Borjans (SPD) ist jetzt schon die Rede von Nachverhandlungen und da weiß man seit der Grundrente, dass wohl wieder Ergebnisse gefunden werden, die eine Fortsetzungen ermöglichen. Mit Politik im Sinne des Volkes hat dies alles kaum noch zu tun und man fragt sich, was noch alles für den Erhalt der Dauermachtstruktur getan werden wird. Für die Dauermachthaber und ihre wechselnde Steigbügelhalter scheint für diesen Zweck einfach alles möglich, Hauptsache es verändert sich nichts nachhaltig.


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