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Viel Bekanntes zum Jahresabschluss 2019


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt ein Werbeplakat aus Frankfurt zur blamablen Vorrunde der DFB-Auswahl bei der WM 2018 in Russland.

Vom Niederrhein ging es etwas südlicher an den Main, wo die LÖWenherzen am gestrigen Abend in Frankfurt auf Nordirland trafen und das Ende dieser Länderspielpause und natürlich auch der EM-Qualifikation einläuteten. Mit dem 4:0-Sieg über Weißrussland, wo es tatsächlich nur ein einziges, reguläres Törchen aus dem normalen Spielverlauf heraus gab, hatte man sich bereits qualifiziert. Die Aufgabe in Frankfurt bestand nun darin, zum Ende der Quali Gruppensieger zu sein. Auch Frankfurt ist für faszinierende Fußballstimmung bekannt, was aus den bekannten Gründen aber nicht für diesen Abend galt, abgesehen von den wunderbar feiernden nordirischen Fans. RTL hatte auch für dieses Spiel wieder eine Liveübertragung am Start und zeigte erst einmal, wie man mit Schnitttechnik zaubern kann. So hatte man die Minderheit der Topszenen der Quali mit passenden PR-Statements einiger Spieler zusammengeschnitten. Ziel von alldem, man musste den Jahresabschluss irgendwie feiern und wollte sich wohl nicht aufs Spiel verlassen, was nach diesem durchwachsenen Jahr nur verständlich war. Weitergeht es übrigens erst in über einem Vierteljahr im März. Zum Spiel, man war nicht irritiert, dass das Chaoskonzept von Trainer Joachim Löw blieb, schließlich braucht der Mann Ausreden, auch wenn ihm diese, realistisch betrachtet, schon vor langer Zeit ausgegangen sind. Es dauerte keine zehn Minuten, da brach ins Dauerlob über die LÖWenherzen das 0:1 hinein. Aber auch dieser Fehlstart wird dann wohl einfach rausgeschnitten. Circa 10 Minuten später dann etwas Außergewöhnliches für diese Qualirunde, das 1:1 fiel regulär und aus dem Spiel heraus. Kurz vor der Pause dann noch einmal ein Gurkenglückstor zum 2:1-Halbzeitstand. Umbruch sollte damit zum Sportunwort des Jahres werden.

Ein kleiner Hauch von Optimismus und Stimmung

Nachdem die erste Halbzeit zum Jahresabschluss wieder bewiesen hatte, dass man Gegner nicht 90 Minuten lang dominieren kann, sah es auf dem Papier wieder ganz okay aus. Genau dies dürfte aber für wirklich Großes, wie schon in den letzten beiden wichtigen Turnieren, nicht reichen. Der immer wieder gebrachte Vergleich zum Jahr der größten Blamage, eben zu 2018, ist auch kein Vergleich auf den man etwas aufbauen sollte. Im zweiten Durchgang musste es schon eine riesige Leistungsexplosion geben, damit man an das kommen würde, was man den Fans im Vorfeld wieder einmal versprochen hatte. Immerhin begann es dann optimistisch mit dem 3:1 und einem Hauch von Stimmung durch die deutschen Fans. Die folgende Ruhephase der DFB-Auswahl nutzten die RTL-Kommentatoren wieder für peinliches Schweigen und für extrem nervende Eigenwerbung. Dies wurde dann nach gut 60 gespielten Minuten kurz unterbrochen, da das 4:1 fiel, diesmal nach einem Stürmerfoul, welches nicht gepfiffen wurde. Allgemein dachte der spanische Schiri offensichtlich er müsste auf einem Weltmeister Rücksicht nehmen, womit er wohl etwas verpasst hatte. Nach einer weiteren Ruhephase fiel dann zum Glück ohne seine Beteiligung das 5:1. Durch weitere Päuschen, welche sich die LÖWenherzen gönnten, übertrieb man es diesmal mit der Eigenwerbung bei RTL aber es gab danach, in der Nachspielzeit, noch das 6:1, was zu mindestens für Zufriedenheit auf dem Papier führte. Party gab es zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon wieder lange nur im nordirischen Block, was schon für sich sprach und selbst den DFB zum Nachdenken animieren sollte. Am Ende blieb ei halbwegs versöhnlicher Abschlussabend und vor allem wieder die Hoffnung aufs Losglück für den Gruppensieger, wobei selbst dies bei der WM 2018 in Russland bekanntermaßen nicht half.


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