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Vorm Pott im Pott


Diese Collage von Thorsten Hülsberg zeigt das Wort Revier im Stiel des Schalke-Logos und das Wort Derby im BVB-Stil auf Rasen.

Am vergangenen Wochenende war es soweit und bevor es schon am morgigen Tag wieder um den Pott geht, steht doch die nächste Runde im DFB-Pokal an, ging es im Pott zur Sache. Aber zum großen Revierderby kommen wir etwas später, denn den Auftakt zum 9. Spieltag gab es am Freitagabend mit dem Kellerduell zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln. Es war fast eine Viertelstunde gespielt, da stand es schon 0:1 und der Aufsteiger führte. Dieser Zustand sollte aber nur einige Minuten halten und dann stand es 1:1, womit es auch in die Pause ging. In der zweiten Hälfte dann ein Knallertor zum 2:1 und das Spiel war gedreht. Weiterging es dann eigentlich mit einem klaren Handelfmeter für die Geißböcke aber Schiedsrichter Frank Willenborg übersah dies, was sich auch durch den ablehnungswürdigen Videobeweis nicht mehr veränderte und man musste festhalten, dass es schon wieder losging. In der Schlussphase kam dann auch noch das 3:1 hinzu, womit der Abend für die Kölner selbstverständlich endgültig gelaufen war. Bei der Fahrstuhlmannschaft muss man mehr und mehr von einem klaren Scheitern sprechen, wenn es ums Comeback in der Bundesliga geht und wenn sich nicht ganz schnell etwas verändert, geht es direkt wieder zurück in die 2. Liga.

Das 95. Revierderby

Am Samstag war es dann soweit und das ganz große Derby im Ruhrgebiet stand an und zwar bei den Königsblauen. In diesem Jahr gab es beim Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund keinen wirklichen Favoriten, wobei dies bei dieser Partie allgemein immer sehr relativ ist. Mister Phantomtor Felix Brych, der dieses Spiel pfeifen dürfte, was natürlich eher befremdlich war, pfiff erst drei Minuten später an, da der BVB-Anhang die Choreo von Schalke mit ordentlich Pyro beantwortete. So war auch gleich geklärt, wie viel Dampf in diesem 95. Derby in der Bundesliga auf dem Kessel war. Dies galt zwar auch fürs Spiel aber trotzdem gab es in den ersten 45 Minuten keine Tore. Nach der Pause ging es dann erst einmal wieder mit feiner Pyro weiter und dann kam der große, zu erwartende Auftritt des umstrittenen Schiris. Nach gut einer Stunde verweigerte er den Schalkern einen Handelfmeter, man kennt das Problem, was bei einem solchen Spiel natürlich noch was größer war. Warum man die Videotechnik einfach ablehnen muss und sie im Fußball wirklich nichts zu suchen hat, zeigte sich übrigens auch diesmal auf Schalke wieder, denn in der bekannt willkürlichen Art und Weise schaltete sich der Kölner Keller dort dann einfach nicht ein. Man muss allgemein sagen, dass die Leistung von Brych wieder gewohnt diskussionswürdig war aber ganz offensichtlich ist dies genauso so gewollt. Es fielen dann auch keine Tore mehr, womit dieses Derby mit einem 0:0 und einem Geschmäckle endete.

Der neue Umgang mit den Bayern

Der FC Bayern München, wo man auch in diesem Herbst wieder das gewohnte Drama inszeniert, empfing den besten Aufsteiger der Saison und dies ist der 1. FC Union Berlin. Dort fiel dann kurz vorm Ablauf der ersten Viertelstunde das 1:0, was selbstverständlich nicht im Ansatz überraschte aber tatsächlich das erste Bundesligator des Tages war. In dieser Partie war es dann bis zur Pause auch der letzte Treffer, was wieder einmal für sich sprach. Die zweite Hälfte begann dann mit einem Glückstreffer zum 2:0 und einer absoluten Ausnahme, denn es gab einen Handelfmeter samt ablehnungswürdigen Videobeweis gegen den FCB, allerdings wurde dieser nicht verwandelt. Etwas später passierte, was dann eben passieren musste und so folgte eigentlich das 3:0, dann wurde es aber richtig kurios, denn der Treffer wurde vom Kölner Keller wieder kassiert. Dann gab es, ganz ohne Videobeweis, auch noch den nächsten Elfer für die Eisernen und der saß. So stand es plötzlich nur noch 2:1. Man sieht, auch weiterhin gibt es großen, externen Einfluss auf die Bayernspiele, nur in dieser Saison offensichtlich ganz anders, als man es in den letzten Jahren erlebte. Der Schiedsrichter war mit Marco Fritz auch in München kein unbekannter. Am Spielstand änderte sich dann nichts mehr aber Gesprächsstoff gab es trotzdem ausreichend.

Rückschritte beim Comeback

Der andere Hauptstadtclub, Hertha BSC Berlin, trat am Samstagnachmittag gegen 1899 Hoffenheim an. Nach knapp über einer halben Stunde fiel dann endlich auch der zweite Treffer am Samstag zum 0:1 und dann legten die SAP-ler auch direkt das 0:2 nach und dabei hatte die Hertha bis dahin das Spiel gemacht. Dann war auch schon Pause und nach dieser kam erst einmal das 1:2. Dies war aber noch lange nicht alles in diesem wirklich feinen Kick und so schaffte die Hertha gut 20 Minuten vorm Ende dann den Ausgleich. Aber es war auch dann noch immer nicht vorbei und so folgte noch das 2:3. Für die Herthaner sollte es noch bitterer kommen und so kam noch ein Platzverweis hinzu, immerhin kassierten sie keine weiteren Tore mehr und es blieb beim knappen Sieg für 1899. In Ostwestfalen stand ein weiteres Westderby auf dem Programm und der SC Paderborn traf auf Fortuna Düsseldorf. Es war bis kurz vor der Pause eine eher zähe Angelegenheit und dann plötzlich die Überraschung, der 1:0-Pausenstand. Nach fast 70 Minuten dann die nächste Überraschung, denn es fiel auch noch das 2:0, womit sich der SCP sein bisher klar angeschobenes Comeback in die 2. Liga etwas versaute, in dieser Hinsicht war es wirklich ein klarer Rückschritt, um es mit einem Lächeln ausklingen zu lassen. Dies war übrigens tatsächlich erst der erst Sieg der Paderborner in dieser Spielzeit.

Die altbekannte Geschichte

Ein Spiel, welches man durchaus wegweisend nennen durfte, gab es dann noch im Breisgau, wo der SC Freiburg gegen RB Leipzig spielte. Hier endete die erste Hälfte für all die Menschen, die etwas gegen Traditionslosigkeit haben, sehr fein, denn fast mit dem Pausenpfiff fiel das 1:0. Die ganz große Freude sollte dann aber erst kurz vorm Ende aufkommen, als das 2:0 fiel. Für den Endstand von 2:1 sorgte dann aber doch noch der Dosenclub. Man ahnt, nach den bisherigen Partien, dass es am Samstagabend wieder nicht das Topspiel gab aber immerhin trotzdem ein interessantes Spiel. Am Rhein trafen Bayer 04 Leverkusen und Werder Bremen aufeinander und es ging flott mit einem Bremer Eigentor los, da waren noch keine fünf Minuten gespielt. Fünf Minuten vorm Ende der ersten Hälfte gab es dann quasi ein Leverkusener Eigentor, womit es mit 1:1 in die Pause ging. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte Schiri Martin Petersen für Gesprächsstoff gesorgt aber erstmal sollten Gurkentore direkt nach der Pause wieder ein Thema sein, denn mit einem solchen wurde die Partie auch noch gedreht. Zehn Minuten später fiel das vierte Tor, das erste normale Tor an diesem Abend und es ging an Leverkusen und führte somit zum 2:2. Nach gut 70 Minuten wäre dann eigentlich Leverkusen wieder in Führung gegangen aber der Schiri kassierte diesen Treffer mit Hilfe des Kölner Kellers völlig unverständlicherweise wieder. So wurde auch hier extern am Ergebnis gebastelt. Offensichtlich sollte es ein Unentschieden geben, denn in der Nachspielzeit wurde den Bremern auf dem immer wieder kritisierten, externen Weg dann auch noch ein Handelfmeter geklaut, womit das Spiel 2:2 endete.

Spitzenreitersonntag

Der Sonntag startete dann mit dem Kick zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Augsburg und die Wölfe hätten sich an die Spitze der Tabelle setzen können. In den ersten 45 Minuten zeigten sie aber nicht, wie sie dies gegen das Kellerkind Augsburg umsetzen wollten. So ging es nach einer eher anstrengenden Halbzeit mit 0:0 in die Kabinen. Die zweite Hälfte wurde nicht wirklich besser aber immerhin fiel kurz vorm Ende noch das 1:0. Wenn das Wochenende aber eine Sache bewiesen hat, ist es, dass dies gar nichts bedeutet. Schiedsrichter Tobias Stieler entschied sich gemeinsam mit dem Kölner Keller dieses Tor zu kassieren. Was an diesem Wochenende wieder auf diese Art auf den Plätzen verändert wurde, ist schlichtweg inakzeptabel und lädt ein, über Manipulation zu spekulieren. Durch diese Entscheidung verpassten die Wölfe mit dem 0:0 die Tabellenspitze, wobei sie es auch nicht verdient hätten. Ganz zum Schluss gab es dann noch einen Kracher am Niederrhein, wo Borussia Mönchengladbach auf Eintracht Frankfurt traf und diesmal die Fohlen die Tabellenführung im Fokus hatten. Natürlich ahnte man nach all den Vorfällen nichts Gutes aber erst einmal sollte es einfach nur ein tolles Spiel geben und dies ging spätestens mit dem 2:0, welches quasi mit dem Pausenpfiff fiel, in der ersten Hälfte klar an die Gladbacher. Die Eintracht kam dann aber besser aus der Pause und verkürzte, womit es nur noch 2:1 stand. Danach sollte es dann richtig wild werden. Zuerst erhöhte die Borussia auf 3:1 und nur drei Minuten später kam schon gleich das 3:2 von den Frankfurtern. Dann dauerte es mit sechs Minuten tatsächlich doppelt so lang, bis die Fohlen auf 4:2 erhöhten. Mit diesem Endstand, in einem grandiosen Spiel, beginnt Borussia Mönchengladbach sich langsam an der Tabellenspitze festzusetzen, auch wenn die Tabelle, aus den bekannten Gründen, sehr relativ zu sehen ist.


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