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Das Wochenende mit dem B


Dieses Schwarzweißfoto von Thorsten Hülsberg zeigt den linkslastig ausgerichteten Großbuchstaben B.

Nun ist zum Glück die nächste Länderspielpause vorbei, welche wieder nur zeigte, dass es den nötigen Umbruch mit Bundestrainer Joachim Löw nicht geben wird. Ausgerechnet im Land der Fußballkanzlerin hatte man geschickt eine Debatte über die türkische Nationalmannschaft im Kontext Politik und Fußball forciert und konnte so perfekt von den sportlichen Defiziten der Nationalmannschaft unter Jogi Löw ablenken. Auf dem Papier sollte es dann zum Glück mit einem spannenden Spieltag am vergangenen Wochenende weitergehen, wo vor allem das B eine wichtige Rolle spielen sollte, wie man hier nach und nach erkennen wird. Den Auftakt gab es am Freitagabend am Main, wo Eintracht Frankfurt auf Bayer 04 Leverkusen traf. Es ging früh mit dem 1:0 los und knappe zehn Minuten später gab es dann das 2:0 durch einen Handelfmeter, welcher, wie eigentlich alle in dieser Saison, diskussionswürdig war. Immerhin wurde jetzt auch Leverkusen langsam wach, trotzdem ging es ohne weitere Tore in die Pause. Danach hatte Frankfurt immer wieder viel Glück, was im Videobeweis gipfelte, der B04 einen Handelfer nahm, danach fiel dann auch noch das 3:0. Ein Endstand, welcher die Partie nicht wirklich widerspiegelt und für einen ziemlich gebrauchten Abend bei den Leverkusenern sorgte.

Bescheidener Meister

Am Samstagnachmittag spielte das B ein erstes Mal eine große Rolle, denn das Bayernderby stand an und der FC Augsburg empfing den FC Bayern München. In der Fuggerstadt gab es einen Turbostart und nach nur 28 Sekunden stand es so schon 1:0. Trotz spielbestimmender Augsburger fiel dann doch recht schnell das 1:1. Dies lag auch daran, dass der FCB wieder mit der bekannten Foultaktik loslegte, wie immer, wenn es sportlich nicht so wirklich läuft. Trotzdem ging es mit diesem Unentschieden in die Pause, was wieder einmal für sich selbst spricht. In der zweiten Hälfte schaffte Bayern München dann auch noch das 1:2. Kurz vor dem Ende fiel dann noch der 2:2-Endstand, der wieder bewies, wo der FCB sportlich tatsächlich anzusiedeln ist. All dies muss man aber auch im Kontext der Choreografie dieser Saison sehen, in der doch einiges anders läuft, als man es aus den letzten Jahren gewohnt ist. Bayern München hatte an diesem Spieltag aber tatsächlich auch Pech, denn Niklas Süle riss sich das Kreuzband. Der 1. FC Union Berlin hatte mit dem SC Freiburg wieder ein sehr schweres Heimspiel vor der Brust und der SCF-Anhang gab direkt Vollgas mit feiner Pyro. Für die Eisernen gab es dafür ebenso einen Blitzstart, allerdings dauerte es mit 57 Sekunden minimal länger bis zum 1:0, womit später dann auch die erste Hälfte zu Ende gehen sollte. Mit dem 2:0 in der Schlussphase sollte die große Überraschung dann perfekt werden. Übrigens gab es auch in der Hauptstadt Diskussionen in Sachen Handspiel und es wurde gegenteilig zur Entscheidung vom Main gehandelt, was einiges zu den neuen Handregeln aussagt. Noch ein kurzes Wort zu den Freiburger Fans, von denen sehr viele großes Glück hatten, ging doch ein Sonderzug für die Rückreise durch einen technischen Defekt in Flammen auf. Vielleicht sollte man zukünftig eher vor Zügen warnen und nicht vor Pyro.

Berlin und Brych in Bremen

Hertha BSC Berlin, die ihren Wünschen auch noch etwas hinterherhinken, trat an der Weser gegen den Tabellennachbarn Werder Bremen an. Für den anderen Berliner Club sah es erst einmal nicht so gut aus, was an einem frühen 1:0 lag, was gleichzeitig der Pausenstand in einem mittelmäßigen Spiel war. Dies ging auch lange in der zweiten Hälfte so weiter, bis in der 70. Minute noch das 1:1 fiel, was dann auch der Endstand war. Leider muss man auch in dieser Partie auf Schiedsrichterprobleme hinweisen, auch wenn dies mit Mister Phantomtor Felix Brych selbstverständlich nicht zu den großen Überraschungen an diesem Samstag zählte. Thema war ein klarer Foulelfmeter für die Hertha, Brych gab ihn nicht und den Kölner Keller interessierte dies wieder einmal nicht. Fortuna Düsseldorf gegen den FSV Mainz 05 war dann doch eher ein Kellerduell und dies bot erst einmal nur einen Aufreger und zwar einen Platzverweis direkt vor der Pause gegen die Mainzer, ansonsten bekam man 45 Minuten lang einen Grottenkick geboten. Dadurch, dass die Fortunen nun einen Mann mehr auf dem Platz hatten, hoffte man auf Besserung nach der Pause, die gab es aber nicht wirklich, dafür aber immerhin das 1:0 in der Schlussphase, womit das einzige Westteam am Samstagnachmittag einen Sieg schaffte. Es war dann ganz nebenbei auch der erste Heimsieg der Fortunen in dieser etwas anderen Saison. Wie besonders diese Spielzeit ist, sollte sich dann auch noch am Samstagabend im Topspiel zeigen aber dazu später mehr.

Borussenskandalduell

Ausverkauf war leider auch an diesem Wochenende ein großes Thema, wofür vor allem die Partie zwischen RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg stand. Natürlich überraschte es bei einer solchen Partie kein Stück, dass es nicht richtig voll war. Zur Pause hatten es wieder all die richtig gemacht, die dieser Ausverkaufsveranstaltung ferngeblieben waren, denn der erste, torlose Durchgang war einfach nur unterirdisch. Im zweiten Durchgang gab es dann aber doch tatsächlich das 1:0. In der Schlussphase fiel dann in Leipzig noch ein Treffer und zwar zum passenden 1:1-Endstand. Ein Kick, den man wirklich nicht brauchte. Der Samstagabend stand dann wieder ganz im Zeichen des B, denn das große Borussenduell stand an, hierfür trafen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach gegeneinander an. Zum Auftakt übersah Schiedsrichter Sascha Stegemann ein klares Foul von Mats Hummels und damit einen Elfer für die Fohlen. Wie beschrieben, war es kein Einzelfall, dass der Kölner Keller offensichtlich im Tiefschlaf war. Fehler, die in einem so wichtigen Spiel eigentlich nicht möglich sein sollten. Nach gut einer halben Stunde wurde dann dem BVB ein Treffer aberkannt, interessanterweise diesmal mit Hilfe des Videobeweises, wo aber wohl die zwingend notwendigen Linien fehlten. Die Beweise zur Abschaffung dieser ablehnungswürdigen Technik waren damit auch an diesem Spieltag nicht zu übersehen. Torlos ging es somit in die Pause. Nach gut einer Stunde fiel dann das 1:0 in einem Spiel, welches vor allem durch absolut fragwürdige Schiedsrichterleistungen auf dem Platz und im Kölner Keller geprägt wurde. Hummels foulte dann erneut im Strafraum und wieder gab es keinen Elfer, der nächste Fehler von Stegemann und dem Kölner Keller. Dortmund wurde dann, plötzlich wieder mit Hilfe des Videoschiris, noch ein Abseitstor aberkannt. Am Ende blieb das 1:0, bei einer angemessenen Schiedsrichterleistung, wenn man die große Anzahl an Fehlern addiert, wäre es wohl eher ein Unentschieden gewesen, womit man weitere verschobene Punkte vermuten muss. So wurde das Topspiel zum Skandalspiel des Wochenendes. Auch dies passt in die angesprochene Choreografie, wie auch wieder ein Blick auf die Tabelle zeigt.

Blaues Unglück

Der Sonntag begann wieder mit einem echten Kellerduell und zwar zwischen dem 1. FC Köln und dem SC Paderborn. Natürlich war auch dies eine nicht unwichtige Partie, da ahnte man schon, was passieren sollte. Keine zehn Minuten waren vergangen und schon stand die erste größere Unterbrechung an, da der ablehnungswürdige Videobeweis zum Thema wurde und dafür sorgte, dass ein stark abseitsverdächtiges Tor dann doch zum 1:0 führen sollte. Schiedsrichter Manuel Gräfe schaffte dann damit auch am Sonntag Raum für die üblichen Diskussionen. Bis zur Pause sollte es dann ohne größere Probleme aber auch ohne weitere Tore weitergehen. Die zweite Halbzeit setzte sich dann müde fort. Ohne überzeugen zu können, schossen die Kölner dann nach fast einer Stunde auch noch das 2:0. Der 3:0-Endstand fiel dann noch in der Schlussphase und führte zu einem sehr eindeutigen Ergebnis, was das Spiel so aber nicht ganz hergab. Den Abschluss des 8. Spieltags gab es dann in Sinsheim, wo 1899 Hoffenheim und Schalke 04 gegeneinander antraten. Die Schalker hatten es an diesem Abend in der Hand, nach fast einem Jahrzehnt wieder Tabellenführer zu werden. So gaben sie auch richtig Vollgas, schafften aber keinen Treffer, was zur Folge hatte, dass 1899 zum Ende der ersten Hälfte etwas stärker wurde. Ein Tor schafften sie aber auch nicht und so ging es etwas überraschend mit 0:0 in die Pause. Natürlich rächt sich sowas im Fußball immer und in der zweiten Hälfte schafften die SAP-ler nach gut 70 Minuten das 1:0 und legten in der 85. Minute mit dem 2:0 sogar noch einen nach, was dann auch der Endstand war. In Bezug auf S04 muss man wohl vom blauen Unglück sprechen und somit wurde natürlich auch nichts aus der Tabellenführung, welche weiterhin am Niederrhein bleibt.


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