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Die Unabsteigbaren


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt das Public Viewing zur WM 2006 in Hannover.

Einst war es für den Hamburger SV unmöglich abzusteigen, nicht umsonst nennt man den HSV auch Dino. Dies ist leider längst Geschichte, diese schreibt sich aber natürlich auch im Fußball fort. Spricht man von der DFB-Auswahl oder dem FC Bayern München ist man dabei vor allem auch beim Glück oder was man als solches verkauft bekommt. Oft basiert dieses vermeintliche Glück aber auch auf Schiedsrichterleistungen, welche vor allem bei immer mehr technischem Schnickschnack kaum zu glauben sind, gerade auch wenn es um den FCB geht. Bei der DFB-Elf ist es häufig genug das Losglück. Andere Glücksmomente, wie das Sommermärchen von 2006, haben sich längst in ein millionenschweres Horrormärchen gewandelt, welches nun die Gerichte beschäftigt. Keiner kann sagen, was diese Gerichte in Zukunft noch auf den Tisch bekommen werden. Die deutsche Nationalmannschaft, wie aber auch die Bayern hatten zuletzt ebenfalls riesiges Glück in Sachen UEFA. Der FCB bekommt nach nur einem Jahrzehnt schon wieder ein Champions League-Endspiel. Die LÖWenherzen, die gerade erst in der ganz neuen Nations League abgestiegen waren, bleiben trotzdem ganz oben dabei und sind damit die aktuell Unabsteigbaren. Die UEFA meinte diesen umstrittenen Wettbewerb schon im zweiten Durchgang reformieren zu müssen, womit eben diese Plätze geschaffen wurden, von denen nun auch die LÖWenherzen profitieren. Wer weiß, was dazu nach Jahren und Jahrzehnten noch ans Licht kommt.

Peinliche Bayern

Das Schlaglicht am Wochenende war natürlich auf die Bundesliga gerichtet, wobei man auch im Auge hatte, dass Fritz Keller seit Freitag neuer DFB-Boss ist. Wie gewohnt, wurde auch er vorab mit Lorbeeren überschüttet, vor allem auch, weil er so souverän gewählt wurde, allerdings ohne Gegenkandidat. Weiterging es dann am Freitagabend auf dem Platz mit einer interessanten Partie, denn der 1. FC Union Berlin empfing Eintracht Frankfurt. Dort ging es wegen feiner Pyro im Frankfurter Block etwas später los, was bis zur Pause auch das einzige Highlight blieb. Danach gleich zwei Tore für die Eintracht, der Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand kam dann einfach zu spät. Die Eisernen stottern somit noch etwas, während es bei den Adlern läuft. Am Samstag war dann der bereits erwähnte FC Bayern München wieder ein Thema, der beim SC Paderborn ran musste. Es ging dort auch gleich strittig los, da der SCP einen Elfer nicht bekam. Dieses Thema wurde aber bereits abgearbeitet und sorgt in dieser Saison ebenfalls für die bekannten Probleme. Man ahnt, was kurz danach passierte und so fiel das 0:1. Mehr schaffte der FCB bis zur Pause wieder einmal nicht. Kurz nach der Pause kam dann das 0:2 hinzu. Es sollte aber nicht so weitergehen, denn Paderborn kam mit dem 1:2 wieder ran und dann kamen sie richtig in Fahrt, was allerdings kurz mit dem 1:3 gestoppt wurde, bevor es gleich mit dem 2:3 weiterging. Dieser Endstand sagt natürlich wieder viel über die tatsächliche sportliche Leistung der Bayern aus und auch über die Bedeutung von Schiedsrichter Felix Zwayer. Ein peinlicher Auftritt beim Aufsteiger.

Ein Werbewochenende für den Videobeweis

In diese Richtung passte auch die Partie zwischen dem RB Leipzig und Schalke 04, hier ging es aber besser los und so schossen die Schalker nach fast einer halben Stunde das 0:1. Dann war auch dort der Schiedsrichter, in diesem Fall wieder einmal Manuel Gräfe, ein Thema, der einen klaren Foulelfer für S04 übersah, dies dann aber mit der ablehnungswürdigen Technik, nach einer gefühlten Ewigkeit, korrigierte. So ging es mit 0:2 in die Pause. Nach der Pause ging es fein mit dem 0:3 weiter und es zeigte sich wieder einmal, dass sich bei den Königsblauen wirklich was getan hat. Es fiel aber tatsächlich noch das 1:3, was auch der Endstand war aber nicht der Schlusspunkt, denn den setzte dann doch wieder Schiri Gräfe mit einer Verwarnung gegen den Brausetrainer Julian Nagelsmann. Was noch erwähnt sein muss, mit diesem Sieg schossen die Schalker den Dosenclub von der Spitze der Tabelle ab, was auch Zeit wurde. In der Begegnung zwischen 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach trafen zwei Teams aufeinander, welche noch so ihre Probleme mit dieser Saison haben. Hier wurde auch ein Grottenkick geliefert, wo die Fohlen vor der Pause mit 0:1 in Führung gingen und man ab dann auf die zweite Hälfte hoffte. Übrigens fand man auf den Rängen Franz Beckenbauer, was deshalb so spannend ist, da er für einen Prozess, betreffend des erwähnten Sommermärchens, zu krank ist. Da kann sich jetzt jeder seine eigenen Gedanken zu machen. Nach der Pause ging es auch in Sinsheim mit einer klaren Fehlentscheidung weiter, diesmal von Schiri Harm Osmers, auch diese wurde aber vom Kölner Keller kassiert. Schon auffällig, diese Häufung an klaren Fehlentscheidung und deren Korrektur, es sollte wohl ein Videobeweis-Werbewochenende werden. Dann fiel irgendwann auch wieder ein Tor und es stand 0:2 und dann wiederholte sich die Geschichte mit der Fehlentscheidung des Schiris, diesmal allerdings etwas anders. Denn ein Elfer wäre korrekt gewesen, Osmers kassierte aber seine richtige Entscheidung zum Nachteil der Fohlen mit Hilfe aus dem Kölner Keller. Trotzdem schaffte die Gladbacher danach noch den verdienten 0:3-Endstand.

Fußballerisches Ödland

Der FSV Mainz 05 versuchte diesmal gegen den VfL Wolfsburg aus dem Krisenmodus zu kommen. Dies sollte erst einmal nicht funktionieren, denn die Wölfe schossen gleich das erste Tor am Samstag, ab da zeigte sich dann allerdings auch in Mainz, was für ein öder Samstagnachmittag dies in der Bundesliga war. Es blieb dann bei diesem 0:1, was aber auch dort nicht fehlen durfte, war ein auffälliger Schiri, was mit Mister Phantomtor an der Pfeife auch nicht überraschte. Felix Brych schickte mit dem Abpfiff den Mainzer Trainer Sandro Schwarz auf die Tribüne und man muss sagen, dass es genug Grund für den Coach gab, sich über die Schiedsrichterleistung aufzuregen. Der FC Augsburg hatte Bayer 04 Leverkusen zu Gast und auch dort war man gespannt, wo die Reise hingehen sollte. Dafür war es lange Zeit ein eher müder Kick und erst gut zehn Minuten vor der Pause fiel das 0:1 durch ein Eigentor des FCA. Bis zur Pause blieb es ein überschaubares Spiel. Aufregung gab es erst wieder spät in der zweiten Hälfte, denn Leverkusen erhöhte auf 0:2, was allerdings erst noch mit dem Videobeweis kontrolliert wurde, warum auch immer aber es passte perfekt zu den Werbegedanken in Sachen Kölner Keller. Auch wenn das Spiel kein Renner war, wurde das Endergebnis mit dem 0:3 noch deutlich. Nach einem eher durchwachsenen Samstagnachmittag wartete dann noch ein Klassiker mit der Partie zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen am Abend und man war gespannt, ob es endlich den ersten Heimsieg am 6. Spieltag geben sollte. Es waren keine zehn Minuten um, da sah es nicht danach aus, denn Bremen ging in Führung, allerdings gab es direkt danach das 1:1. Kurz vor der Pause sah es dann mit dem 2:1 tatsächlich nachdem ersten Heimsieg des Wochenendes aus. In der zweiten Hälfte hatten sich die Optionen allerdings durch das 2:2 wieder erledigt. Da sich daran auch nichts mehr änderte, wurde es mit diesem ersten Unentschieden wieder nichts mit dem ersten wochenendlichen Heimsieg.

Frust im Rheinland

Das erste Sonntagsspiel bestritten Fortuna Düsseldorf und der SC Freiburg am Rhein und die erste Hälfte brachte fast gar nichts, dies änderte sich erst kurz vor der Pause. Die Fortuna ging mit 1:0 in Führung, allerdings gab es ziemlich direkt auch den Ausgleich durch die Breisgauer. Dazu gab es wieder, ganz im Stil des Vortags, eine sinnfreie Prüfung des Treffers durch Schiedsrichter Daniel Siebert in Kooperation mit dem Kölner Keller. Auch in der zweiten Hälfte sorgte die ablehnungswürdige Technik für viel Unmut, vor allem bei den Fortunen, denn am Ende stand ein Elfmeter für den SCF. Da dieser Elfer gehalten wurde, blieb es aber beim 1:1. Allerdings schafften die Freiburger etwas später dann doch das 1:2, womit es noch immer keinen Heimsieg an diesem Wochenende gab, denn mehr geschah nicht mehr. Am Sonntag, ganz zum Ende des Spieltags, gab es ebenfalls am Rhein noch ein echtes Kellerduell zwischen dem 1. FC Köln und Hertha BSC Berlin. Bei dem Verlauf des Spieltags war es dann keine Überraschung, dass die Gastmannschaft Mitte der ersten Hälfte in Führung ging. Dies galt ebenso dafür, dass Schiedsrichter Sören Storks eine entscheidende Rolle spielen sollte. Wie es an diesem Spieltag offensichtlich gewollt war, gab es auch in Köln eine diskussionswürdige Eigenkorrektur, die in diesem Fall zu einem nachträglichen Platzverweis kurz vor der Pause gegen die Kölner führte. Die Auswirkungen merkte man dann in der zweiten Hälfte, wo die Hertha mit einem Doppelpack auf 0:3 stellte, bevor sie noch den 0:4-Schlusspunkt setzte. Dies war dann das erste richtige Fußballherbstwochenende und dies tatsächlich ganz ohne Heimsiege. Der bevorstehende Oktober wird auch viel bieten, so steht die nächste Länderspielpause an und die Fortsetzung des DFB-Pokals wartet am Monatsende auch noch.


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