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Kein Volksfeiertag


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt ein Landesgrenzenschild Schleswig-Holstein.

Am vergangenen Donnerstag stand der deutsche Nationalfeiertag an und es ging um 29 Jahre Wiedervereinigung, was man in diesem Jahr vor allem in Schleswig-Holstein feierte. Ein Volksfeiertag kann dieser Tag natürlich nie werden aber dazu später mehr. Richtig rund wird es nächsten Monat mit dem 30. Jahrestag des Mauerfalls. Trotzdem machte man schon in den letzten Wochen ein riesiges Fass auf und dabei waren die Inhalte längst bekannt. Die Staatsmedien zeigten sich wieder einmal sehr bürgernah, dies vor allem in Thüringen und man wurde das Gefühl nicht los, dass man so an den eigenen Imageschäden arbeiten wollte, um damit mehr Glaubwürdigkeit zu erhaschen. Man darf schließlich nicht vergessen, dass auch dort längst der Wahlkampf für die Landtagswahl am Monatsende begonnen hat. Es war aber auch sonst wieder interessant, wie man sich rund um diesen Termin mit Fragen der Wiedervereinigung beschäftigte und sich immer wieder erstaunt darüber gab, dass die Defizite noch immer ziemlich groß sind. Nun wird man wieder ein Jahr lang daran arbeiten, dass sich diese Defizite kaum verändern, bevor nächstes Jahr im Oktober ein wohl noch größeres Fass aufgemacht wird. Letztendlich gab es übrigens keine Wiedervereinigung, es war eine Übernahme der DDR durch die BRD, im besten Fall kann man noch von einem Anschluss sprechen. Was dann in den ersten Jahren nach der Wende geschah, war selbstverständlich prägend und sollte niemals vergessen werden.

Der ganz große Raubzug

Blühende Landschaften versprach Altkanzler Helmut Kohl (1930-2017) und dazu wurde erst einmal alles plattgemacht, unabhängig davon, ob man es wieder zum Blühen hätte bringen können oder nicht. Die Profiteure dieses Raubzugs saßen in der Regel im Westen. So etwas hinterlässt tiefe Narben, gerade wenn es ums Vertrauen geht. Dies gilt selbstverständlich vor allem gegenüber der Politik, die all dies laufen ließ, wenn sie nicht gar direkt beteiligt war. Die spätere Aufklärung mancher Sachverhalte verlief dann ganz im Stil Westdeutschlands und der heutigen Berliner Republik. Große Inszenierung bis hin zu Untersuchungsausschüssen und kaum Aufklärung oder gar Benennung von Tätern. Nun hätte irgendwann die Zeit kommen müssen, um beim kohlschen Zitat zu bleiben, um die Saat auszubringen aber auch dies geschah nicht bzw. viel zu spät und bis zum heutigen Tage nur in allerkleinster Form und natürlich nur dort, wo ganz am Ende der Kette meist doch wieder irgendwer aus dem Westen den großen Profit macht. Dies sind die Regeln, die man übergestülpt bekommen hat. Zum Trost, es ist nicht persönlich gemeint, es sind die normalen Regeln des Wirtschaftsfaschismus. Im Westen, mittlerweile natürlich in ganz Deutschland, verkaufte man den Frauen auch die ganz große Emanzipation, so konnte man die Produktivität in den Familien gleich verdoppeln. Gleiche Löhne, angemessener Nachteilsausgleich in der Rente, alles Fehlanzeige. Da zeigt sich wieder schnell, worum es auch bei diesem Thema wirklich ging. Ein Blick auf die Löhne und auf noch einige andere Themen in Ostdeutschland machen die Parallelen unübersehbar.

Der Tag der Menschen

Der Fall der Mauer ist und bleibt ein Termin, den man ganz groß feiern sollte, denn es zeigt, wozu Menschen, die sich erheben, fähig sein können. Natürlich ist die Wende ein Glücksfall für ganz Deutschland, gar keine Frage, man muss nur endlich die Fehler benennen und angemessen darauf reagieren. Schaut man sich in Ostdeutschland um, herrscht dort eine extreme Stimmung gegen über den Dauermachthabern, es wäre nur positiv, wenn man sich im Westen davon anstecken lassen würde, davon lernen könnte. Vielleicht ist auch dies einer der Gründe, warum der Tag des Mauerfalls nicht der Nationalfeiertag wurde, sondern ein Tag, der letztendlich vor allem eine große Bedeutung fürs System hat. Ohne das Trennende befeuern zu wollen, denn dies wäre nur im Sinne der Dauermachthaber, muss man diese Zeit des Jahres natürlich nutzen, um darauf hinzuweisen, dass es längst massive Probleme in der Infrastruktur ebenfalls im Westen gibt und dies geht über das Ruhrgebiet hinaus. All diese Probleme werden immer nur soweit gelöst, wie sie Sinn für die große Kapitalverschiebung machen, ist nichts mehr zu holen, werden die Menschen sich selbst überlassen. So funktioniert eine Gesellschaft, in der Form, wie man vorgibt sie zu sein, natürlich nicht. Mit dem aktuellen Klimaterror und den neuen Milliarden, welche gerade bereitgestellt wurden, um verschoben zu werden, ist längst die nächste Runde eingeläutet worden. Die Menschen in ganz Deutschland sollten sich in diesen Tagen überlegen, ob es nicht ein guter Zeitpunkt wäre, diesem Spuk ein Ende zu setzen und die alten Geister endlich zu verjagen.


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